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2240 - Der Graue Autonom

Titel: 2240 - Der Graue Autonom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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haben sie der Prüfung unterzogen, in der Residenz von Pardahn.
    Beide sind durchgefallen."
    Venga hatte sich unwillkürlich auf ihrer Bahre aufgerichtet, trotz des Schmerzes, der damit verbunden war. Sie hatte noch nie ein Wesen wie Keg Dellogun gesehen. In den Tagen, die sie am Teich gewacht hatte, hatte sie sich oft vorzustellen versucht, wie die Ozeanischen Orakel aussehen mochten. Rhodan hatte sie ihr als massige Wesen, die im Wasser zu Hause waren, beschrieben.
    Hatte ihr gesagt, dass sie zwischen den Fingern Schwimmhäute besäßen und statt Beinen eine kräftige Schwanzflosse.
    Kaum zu glauben. Venga war fassungslos. Wesen, die nicht gehen, nicht rennen konnten. Was für ein armseliges Dasein!
    Aber Rhodan hatte gesagt, dass sie ganz und gar nicht armselig seien, sondern mächtig. Die Orakel konnten per Gedankenkraft von einem Ort zum anderen „springen" - so, wie sie es in den Teich der Trideage getan hatten -, und sie besaßen Wissen. „Wissen", hatte Rhodan gesagt und Venga ernst angeblickt, „das über das Schicksal deines Volkes, ja des gesamten Sternenozeans entscheiden könnte. Wissen, das viel mächtiger ist als die Paramag-Werf er der Bionischen Kreuzer."
    Was wusste schon Venga? Sie war eine kleine Botin, ihre Aufgabe war es nicht, zu wissen, sondern Wissen zu überbringen. Alles Weitere hatte sie nie interessiert. Der Tag war ohnehin zu kurz, die Freunde zu zahlreich, und das Abenteuer wartete hinter jeder Wegbiegung auf sie. Aber Kischmeide hatte ihr den Auftrag gegeben, am Teich zu wachen, also hatte sie gewacht, bis ihr der Kopf vor Langeweile gedröhnt hatte.
    Und das alles für das hier ...? „Das kann viele Gründe haben", beharrte Rorkhete. „Nichts ist mehr im Sternenozean, wie es einmal war. Ihr könnt euch getäuscht haben. Eure ..."
    „Wir täuschen uns nicht." Keg Dellogun musste die Arme nach unten gestoßen haben. Eine Flutwelle ging von ihm aus, wälzte sich über das Ufer und unterspürte Vengas Trage. Die Botin musste rasch die Füße hochziehen, damit ihr Verband nicht nass wurde. Ihr Knöchel dankte es ihr mit einem Stich wie von tausend Nadeln. „Niemand ist unfehlbar", beharrte Rorkhete. „Rhodan und Atlan besitzen eine Aura, das ist ein Anfang. Wir müssen Gewissheit erlangen, sie ein zweites Mal prüfen."
    „Ich wüsste nicht, wozu das gut sein sollte. Du warst selbst an ihrer Prüfung beteiligt. Willst du damit sagen, dass du einen Fehler begangen hast?"
    „Möglich." Rorkhete schien wie erstarrt. „Aber darum geht es nicht. Rhodan und Atlan sind eine zu große Chance für uns, als dass wir sie ungenutzt lassen könnten. Gäbe es neue Schutzherren im Sternenozean, entstünde eine vollkommen neue Lage. Die Völker Jamondis würden sich um sie scharen. Sie würden das Regnum der kybernetischen Zivilisationen hinwegfegen."
    Der Shozide atmete tief ein. „Es wäre sogar möglich, den Verräter selbst im Schloss Kherzesch anzugreifen. Rhodan und Atlan müssen noch einmal geprüft werden - von einer höheren, weniger fehlbaren Instanz, als wir es sind."
    Keg Dellogun gab keine Antwort. Er blinzelte langsam mit seinen schweren Lidern - selbst sie schienen gegen die Kälte des Wassers mit einer Fettschicht gewappnet - und tauchte ab. Bald darauf hatte sich die Dunstschicht wieder über dem Teich geschlossen. Sie wirkte so kompakt, als wäre sie nie verletzt worden. .
    Venga starrte ungläubig auf die Stelle, an der Keg Dellogun abgetaucht war. Nein, so hatte sie sich die Begegnung mit den legendären Ozeanischen Orakeln nicht vorgestellt.
    Schweigend warteten sie am Ufer des Teichs. Die Stille lastete auf Venga. Sie hätte am liebsten einen Scherz oder eine ironische Bemerkung gemacht, aber ein Blick auf ihre Gefährten, die betreten am Teich standen, belehrte sie eines Besseren.
    Venga verstand die Aufregung nicht. Natürlich besaßen Perry Rhodan und Atlan eine Aura - jede Motana, die nicht blind und taub oder einfach dumm war, konnte sie spüren. Die beiden Männer waren anders als alle Wesen, denen Venga je begegnet war. Sie strahlten eine gelassene Ruhe aus, als lägen bereits ungezählte, erfolgreich absolvierte Prüfungen hinter ihnen. Was sie taten, taten sie mit Bedacht und mit einer eigentümlichen Art von Ruhe, als sähen sie nicht nur die nächste Stunde oder den nächsten Tag, sondern die nächsten Jahre und Jahrzehnte.
    Was sollte es sie dann kümmern, ob Keg Dellogun und die übrigen Orakel an dieser Aura zweifelten?
    Venga hielt es für klüger, sich auf

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