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2241 - Die Todbringer

Titel: 2241 - Die Todbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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los?"
    Er erreichte den Platz, wo aus verschiedenen Richtungen die Treppen zusammentrafen. Sein Blick wanderte zur Mechanik des schweren Metalltores. Alle Hebel ruhten in Ausgangsstellung, das Tor war geschlossen. Die Wachen fehlten. Auch von den Kriegern, die ihm vorausgeeilt waren, sah Corestaar weit und breit nichts.
    Er fand sie im Innern des Torturms. Ein paar von ihnen bluteten, die Zeichen eines heftigen, wenn auch harmlosen Kampfes. Sie standen um zwei Artgenossen herum, die am Boden lagen. Aus ihren Bäuchen ragten Messer.
    Die Krieger entdeckten den Karthog und wichen zur Seite. „Hauptmann, was ist geschehen?", fuhr Corestaar den ranghöchsten Motana an. „Zwei Quellen kehrten vom Gesangstraining zurück. Die Wächter ließen sie ein. Erst griffen sie uns an, danach begingen sie gemeinschaftlichen Selbstmord."
    Zwei Quellen - Corestaar war es, als zöge ihm jemand den Boden unter den Füßen weg. Es kann nicht sein!
    Und wenn, dann gab es Dinge zwischen Himmel und Flodder, die ihnen bisher nicht bekannt gewesen waren.
    Zephyda und Aicha mussten es so schnell wie möglich erfahren.
    Der Karthog öffnete die mannshohe Tür im großen Tor. Vorsichtig spähte er hinaus. Tos stand am Himmel und verströmte kaltes Silberlicht. Undeutlich erkannte der Karthog weitere Gestalten, die an dem schwarzen Mauerwerk der Festung kauerten. Keine rührte sich. „Schnell hinaus! Helft ihnen!"
    Er wich zur Seite, machte den Soldaten Platz. Einer entzündete eine Fackel und leuchtete. In ihrem Licht sah Corestaar, dass die Krieger draußen noch am Leben waren. Sie hielten ihre Messer in den Händen, bereit zum Stoß, der ihrem Leben ein Ende bereiten sollte. Corestaars Begleiter verhinderten es. Sie ernteten zorniges Gebrüll. Augenblicke später waren die Motana mit einer handfesten Keilerei beschäftigt.
    Corestaar schickte weitere Soldaten hinaus. Gemeinsam überwältigten sie die Tobenden und schafften sie nach drinnen. „Quellen?", murmelte der Karthog. Er hatte zwei der Männer erkannt. „Nein, das sind keine Quellen. Es sind Todbringer." Er fuhr zu den Wächtern herum. „Wo steckt Selboo?"
    Sie wussten es nicht.
    Das war nicht ungewöhnlich. Selboo verweilte immer nur kurz an einem Ort und ging Gesellschaft möglichst aus dem Weg, als spüre er, dass seine Berufung ihn von den anderen trennte. Ein typischer Todbringer eben. Und doch war er etwas Besonderes: Er war kein Roedergormer. Vielleicht war genau das der Schlüssel. Er musste mit ihm sprechen.
    Selboo irrte sich in einem wichtigen Punkt: Der Gesang machte die Krieger nicht friedlicher, er baute ihre natürlichen Aggressionen nicht ab, die sie in der Festungsstadt auslebten und in den Bergwerken abreagierten. „Sucht ihn!", trug er den Wächtern auf. „Und schafft die Kranken in Einzelzellen, ohne Waffen oder Gegenstände, mit denen sie sich oder andere verletzen können."
    Seine Nachdenklichkeit verwandelte sich in Besorgnis. Er tat etwas, das er in seinem bisherigen Leben immer weit von sich gewiesen hatte. In seinen Gedanken rechnete er aus, wie lange es in etwa dauerte, bis in der Feste endgültig das Chaos herrschte. Zwei bis drei Wochen.
    Es durfte nicht so weit kommen. Bis dahin musste alles vorbei sein, die Quellen, Todbringer und Beistände ausgebildet, die Schiffe gestartet..
     
    5.
     
    Gembarog zielte nach ihrer Brust. Sie wich geistesgegenwärtig aus, der Stoß ging fehl. Der eigene Schwung riss den Angreifer vorwärts und an ihr vorbei. Zephydas Stiefelspitze trat den Arm zur Seite.
    Der Todbringer stolperte, fiel in den Sand und rollte sich blitzschnell ab. Er stieß ein Gurgeln aus. „Wirf das Messer fort, Gembarog!" Zephyda duckte sich zum Sprung. Sie sah das Aufblitzen in seinen Augen. Er folgte ihrer Aufforderung, aber er warf es in ihre Richtung.
    Reingefallen!, durchzuckte sie ein Gedanke. Der Kerl war gefährlicher, als sie gedacht hatte.
    Reflexartig riss sie einen Arm hoch. Er traf die flache Seite der Klinge und schleuderte das Messer aus der Bahn. Es zog einen Scheitel durch ihre rote Mähne.
    Zephyda landete im Sand. Sie bekam einen Fuß des Gegners zu fassen. Er trat ihr ins Gesicht. Sie sah Sterne, dann war der Todbringer plötzlich über ihr. Seine Hände fuhren gegen ihren Hals. Die kalten Finger muteten fast metallisch an. Zephyda spürte, wie sie sich um ihren Hals legten und zudrückten. Aber merkwürdigerweise ging ihr die Luft nicht aus. Der Todbringer drückte, doch seine Finger schienen keine Kraft zu besitzen. Sie

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