Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2241 - Die Todbringer

Titel: 2241 - Die Todbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sah, wie er die Augen verdrehte. Dann fiel Gembarog wie ein nasser Sack auf sie.
    Mühsam wuchtete sie den bebenden Körper zur Seite und sprang auf.
    Dass sie noch lebte, lag an der offensichtlichen Kraftlosigkeit des Angreifers. Gembarog versuchte, zu der Stelle zu kriechen, wo das Messer lag. Zephyda vertrat ihm den Weg. Sie presste einen Fuß auf seinen rechten Arm, bis er still lag. „Ich weiß nicht, was mit dir los ist", sagte sie leise. „Wir werden es aber bald herausfinden. Ich werde dich in die SCHWERT schaffen."
    Er rollte sich auf den Rücken. Seine Augen waren blutunterlaufen. Um seinen Mund bildete sich Schaum. Er wischte ihn mit dem Handrücken ab. „Verschwinde!", herrschte er sie an. „Ich will allein sein."
    „Du bist krank, du brauchst Hilfe!"
    „Ich will sterben."
    „Du bist ein Todbringer. Wir brauchen Männer wie dich!"
    „Ich will sterben."
    Zephyda beachtete es nicht. „Was war los? Wieso hast du geschossen?"
    „Geschossen?"
    „Du hast die Paramag-Werfer der PFEIL ausgelöst."
    „Das kann nicht sein. Du verwechselst mich."
    „Du bist Gembarog, der Todbringer der PFEIL."
    „Nein, nein. Ich bin ... Eisenpanzer!"
    „Wenn du Eisenpanzer bist, kannst du mir bestimmt sagen, wie ich dich besiegt habe?"
    Gembarog schwieg.
    Zephyda umkreiste ihn in sicherem Abstand, bis sie neben dem Messer stand. Blitzschnell hob sie es auf. Gembarog quittierte es mit einem zornigen Aufschrei. „Fangen wir von vorn an." Zephyda blieb stehen. „Was geschah in der PFEIL?"
    „Du weißt nicht, wie das ist", murmelte Gembarog halblaut. „Wie das ist, Todbringer zu sein. Die Ausbildung hat uns zu Ausgestoßenen unserer Stadt gemacht. Immer wenn wir in die Feste zurückkehren, sieht man uns schief an. Alte Freunde gehen uns aus dem Weg. Ehemalige Kumpel aus den Stollen kennen uns nicht mehr. Nur ganz wenige versuchen, sich nichts anmerken zu lassen.
    Aber wenn du mit ihnen sprichst, spürst du ihre Angst."
    „Sie ist völlig unbegründet. Erzählt euer Karthog ihnen das nicht jeden Tag?"
    „In der Feste sind durch unser Verhalten mehrere Gebäudeflügel so zerstört, dass man sie vermutlich abreißen muss", fuhr Gembarog fort. „Wir sind eine Gefahr für unser Volk. Deshalb ist es besser, wenn wir den Freitod suchen."
    „Das ist Unsinn. Bisher hat jeder Todbringer es geschafft, seine Fähigkeiten unter Kontrolle zu bringen."
    Einen kurzen Augenblick nur wandte sie Gembarog den Rücken zu. Der Motana nutzte es sofort. Er schnellte sich in ihre Richtung und riss sie von den Beinen. Diesmal trat sie ihm gegen den Bauch.
    Pfeifend stieß er die Luft aus, während er sich auf den Rücken rollte. Mit den Händen versuchte er nach ihr zu greifen, schaffte es aber nicht. Als sie auswich, krümmte er sich zusammen, kam auf die Knie und warf sich auf sie. Diesmal gelang es ihm, sie am linken Arm zu packen.
    Wieder empfand sie seinen Griff als kraftlos. Sie bemerkte den Blick, mit dem er nach dem Messer schielte. Hastig brachte sie die rechte Hand aus seiner Reichweite.
    Endlich schien er einzusehen, dass er mit solchen Angriffen nichts erreichte. Nicht bei einer Kämpferin, die den Riesen Eisenpanzer alias Maphine getötet hatte.
    Zephyda gingen plötzlich die Augen auf. Er will, dass du ihn tötest! „Nein, den Gefallen tue ich dir nicht, Gembarog. Steh auf!"
    Er erhob sich schwankend. Wie er so vor ihr stand, wirkte er wie ein Häuflein Elend, nicht wie ein stolzer Krieger. „Du bist die Kriegsherrin. Du hast das Kommando!"
    „Dann befolge meine Befehle. Geh voraus! Wir kehren zu den Schiffen zurück!"
    Schwankend setzte er sich in Bewegung. Zephyda wies ihm dieselbe Route, die sie gekommen war.
    Tatsächlich fand sie nach einigem Suchen die Stelle, wo das Schwert lag. Sie nahm es auf.
    Vielleicht, so überlegte sie, erhielt er es ja eines Tages zurück.
    Mit einer zweiten Möglichkeit mussten sie aber ebenso rechnen. Dass nämlich die Todbringer aus dem Gebirge überfordert waren und nicht als Kanoniere für die Bionischen Kreuzer in Frage kamen.
    Dann waren die sechzig Schiffe von Harn Erelca nur noch halb so viel wert. „Epasarr, ich brauche dich!"
    Die Epha-Motana wartete geduldig, bis sich der Beistand mühsam vom Anblick der schattenhaft bewegten Oberfläche der Biotronik gelöst hatte. „Du willst Tom Karthay verlassen, Zephyda?"
    „Nein, ich benötige dich als Beistand für einen Motana. Es geht um Gembarog."
    „Ah, der potenzielle Mörder!"
    Epasarrs hageres Gesicht erhielt ein paar Falten

Weitere Kostenlose Bücher