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2241 - Die Todbringer

Titel: 2241 - Die Todbringer
Autoren: Unbekannt
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Schatten unmittelbar vor Gembarog wahr. Epasarr?
    Die Zentrale schwankte. Die Bewacher des Todbringers stürzten zu Boden. Gembarog lachte schrill.
    Es ging Zephyda durch Mark und Bein. Es brach in dem Augenblick ab, als die Sänger die Schwelle erreichten. Gleichzeitig erkannte Zephyda die vollständige Macht dieses Potenzials. Gembarog vermochte es nur unzureichend zu kontrollieren. Er besaß keine Möglichkeit, sich davon zu befreien.
    Das Potenzial kontrollierte ihn, nicht er es.
    In diesem Bruchteil eines Augenblicks wusste Zephyda, dass sie verloren waren. „Nein!", schrie sie. Sie warf sich aus dem Sessel in Richtung Epasarr. Es darf nicht geschehen!
    In diesem Augenblick brach der mentale Sog ab, verstummte der Gesang. Stille breitete sich im obersten Level der Zentrale aus, nur ab und zu durchbrochen vom unregelmäßigen Keuchen des Todbringers.
    Zephydas Blick klärte sich. Sie sah Gembarog am Boden liegen, Epasarr auf ihm; er musste ihn angesprungen haben, und dann waren sie beide umgefallen. Es war schieres Glück gewesen.
    Der schmächtige Beistand hatte gegen den Krieger keine Chance. Hastig sprang die Epha-Motana ihm zu Hilfe, ehe Gembarog etwas tun konnte. „Die Quellen", ächzte Epasarr.
    Zephyda untersuchte sie. Im Gegensatz zu Sephana waren sie ohnmächtig. Die Epha-Motana schien von einer Lähmung befallen. Sie rührte sich nicht, starrte nur immerfort auf den Todbringer, während ihre Lippen lautlos Worte murmelten.
    Zephyda holte Wasser. Sie flößte den Kriegern die belebende Flüssigkeit ein, anschließend kühlte sie Epasarrs Prellungen. „Damit ist eine Entscheidung gefallen", stellte sie fest. „Die Bionischen Kreuzer fliegen, aber sie sind nicht handlungsfähig."
    Keiner von ihnen konnte im Kampf gegen die Schiffe der Kybb-Cranar bestehen.
    Bis aus den männlichen Einwohnern der Karthay-Orte so viele Todbringer hervorgegangen waren, dass sie alle sechzig Schiffe mit ihnen bemannen konnten, würden Jahrhunderte vergehen, vielleicht sogar Jahrtausende. Bis dahin waren Zephyda und Selboo längst gestorben, und die Kybb hatten die Motana endgültig ausgerottet. „Es muss eine Möglichkeit geben, die Todbringer dennoch einzusetzen", meinte Epasarr. „Wir müssen sie nur finden."
    Sephana erwachte übergangslos aus ihrer Starre. „Es ist zu gefährlich. Die Todbringer aus der Festung besitzen eine fatale Tendenz zum Selbstmord. Zusammen mit der Fähigkeit, Aggressionen auf Bestellung zu produzieren, werden sie zunächst zur Gefahr für uns Motana, erst in zweiter Linie zur Gefahr für die Kybb-Cranar."
    Wie wahr, wie wahr!, gab Zephyda ihr Recht.
    Was es für den Kampf gegen die Unterdrücker bedeutete, musste sie niemandem sagen. Mit hängenden Köpfen verließen die Motana die Zentrale. Nur im Gesicht Gembarogs entdeckte Zephyda so etwas wie Stolz oder Genugtuung.
    Zwischenspiel 2 Atlan spürte die Nachbeben, die immer wieder Zephydas Körper durchliefen. Er fand Gefallen daran, sie durch Berührungen und Streicheleinheiten immer wieder neu zu entfachen. Irgendwann sanken sie beide erschöpft in das Wasserbecken. Massagestrahlen wuschen ihnen den Schweiß vom Körper und weckten ihre Lebenskräfte neu. Zephyda kuschelte sich an ihn. Für ein paar Stunden wenigstens war es ihnen gelungen, dem Alltag mit seinen Problemen zu entfliehen. Jetzt aber kehrten sie vehement zurück.
    Es sah danach aus, als seien alle Todbringer aus der Bergfestung von dem Problem betroffen. Ohne die Todbringer, das hatte schon Sephana richtig erkannt, brauchten sie erst gar nicht zum Kampf gegen die Kybb-Cranar anzutreten. „Was hat denn nun der Graue Autonom mit dir besprochen?", fragte Atlan scheinheilig und nicht zum ersten Mal. „Wäre es nicht langsam Zeit, mir oder Perry darüber Auskunft zu geben?"
    „Es war nichts von Bedeutung."
    „Ähnlich wie auf Ore beim frühmorgendlichen Gespräch zwischen der Lokalen Majestät Intake und dir."
    Zephyda starrte ihn sprachlos an. Atlan konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
    Tja, so ein fotografisches Gedächtnis ist was wert. „Schon damals hast du mir etwas verheimlicht. Ich bin überzeugt, dass es auch jetzt der Fall ist."
    „Du täuschst dich." Sie schlüpfte aus seiner Umarmung und stieg aus dem Becken. „Ich kann es dir nicht sagen", zischte sie. „Nicht jetzt. Später vielleicht.
     
    6.
     
    Aicha baute sich in ihrer ganzen Größe vor ihm auf. Mit einem Anflug von Zuneigung registrierte er den Anflug von Wildheit in ihrem Gesicht, der über das
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