Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2241 - Die Todbringer

Titel: 2241 - Die Todbringer
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Antigravscheibe trug sie das Tal entlang bis in die Schluchten und Schrunde des Gebirges. Schon von weitem hörten sie den monotonen, aber ausgesprochen gleichmäßigen Gesang der Quellen.
    Dunkle Männerstimmen intonierten ihn, keine einzige Frauenstimme war darunter.
    In den vergangenen Wochen und Monaten hatte Corestaar dabei Stolz und Zuversicht empfunden.
    Diesmal jedoch schreckte er auf unbegreifliche Weise zurück. Selboo bemerkte es. Der Todbringer sah ihn von der Seite an. „Was hast du?"
    Nichts!, wollte er hinausschreien. Hastig schlug er die Hand vor den Mund. „Ich - ich weiß es nicht", brachte er schließlich hervor. „Es ist..."
    „Etwas hat sich verändert. Ist es das?"
    „Ja - nein. Doch, ich glaube, du hast Recht." Er starrte den Motana aus der SCHWERT wütend an. „Wieso willst du das wissen?"
    „Es hat sich in der Tat etwas verändert." Corestaar fand, dass Selboo gar nicht glücklich über seine Feststellung war. „Du und ich ..."
    „Ja?"
    Jetzt druckste Selboo herum. „Später, Karthog. Komm, sie warten schon auf uns."
    Selboo lenkte die Scheibe ein Stück nach rechts, in einen anderen Gebirgseinschnitt. Hunderte von Metern hoch ragten die steilen Wände. Auf dem Grund der engen Schlucht hatte sich das Geröll von Jahrtausenden gesammelt. Das war unberührte Natur. Corestaar erinnerte sich nicht, dass jemals zuvor Motana aus der Festung ihren Fuß in diese Gegend gesetzt hatten. Jetzt existierten hier, weit über die Flanke des Roedergorm-Gebirges verteilt, zwanzig Übungszentren.
    Nach einer Weile öffnete sich die Schlucht zu einem Talkessel. In der Mitte hatte jemand das Geröll zu einem Fundament zusammengetragen und eine Plattform darauf errichtet. Corestaar hielt den Atem an, als er die sechzig Artgenossen sah, die sich darauf tummelten.
    Sie warten schon auf uns, wiederholte er in Gedanken die Aussage des Todbringers. Aber warum?
    Alles erschien ihm mit einem Mal seltsam und unwirklich. Er bildete sich ein, die Ereignisse der vergangenen Monate lediglich geträumt zu haben. Lag er im Koma und hatte Fieberträume?
    Der Karthog erwischte sich dabei, wie er den Arm ausstreckte und Selboo in die Hand kniff. Der fuhr mit einem leisen Schmerzensschrei herum. „Karthog!" Der Todbringer packte und schüttelte ihn. „Deine Augen - du hast Fieber!"
    Die Berührung ließ Corestaar zusammenzucken. Ein elektrischer Schlag zuckte durch seinen Körper. „Lass mich. Ich bin gesund." Er schüttelte Selboo ab.
    Seine Gedanken zeugten vom Gegenteil. Sie verwirrten sich immer mehr. Wo bin ich? Ist das eines der Täler im Gebirge? Oder hat man mich nach Ash Irthumo gebrasht?
    Eine Information drängte in sein Bewusstsein. Sie stammte von Rhodan. Oder von Atlan?
    Ash Irthumo befindet sich nicht mehr im Sternenozean! - Wo aber war der Planet dann gelandet - in der mysteriösen „Milchstraße" etwa, aus der die beiden Fremden stammten?
    Wieder schüttelte Selboo den Karthog, und tatsächlich kehrten seine Gedanken ins Hier und Jetzt zurück. Undeutlich nahm dieser wahr, wie die Scheibe auf der Plattform landete, mitten zwischen den Kriegern aus der Feste. Beim zweiten Blick entdeckte er Artgenossen aus der Fremde. Mühsam suchte er in seiner Erinnerung die Namen zusammen. Larua und Grezud. Das waren zwei Quellen aus der SCHWERT, die den Kriegern bei ihren Gesangsübungen halfen. Im Kreis saßen sie um eine Frau herum.
    Corestaar blinzelte. Er hatte Mühe, die Gestalt zu erkennen. Nein, es war nicht Zephyda. Die hielt sich nach seinen Informationen zur Zeit in Kimte auf. Dichtes, gewelltes Schwarzhaar umrahmte das ernste Gesicht. Die großen blauen Augen standen in krassem Kontrast dazu, sie vermittelten den Eindruck kindlicher Unbefangenheit.
    Aicha! Die zweite Epha-Motana aus der SCHWERT. Sie schien in sein Inneres zu sehen und jeden Gedanken zu erkennen. Dann lächelte ihm Gorlins Zwillingsschwester beruhigend zu. „Corestaar!" Das war wieder Selboo. „Komm endlich zu dir. Du sollst singen!"
    Jetzt war es also heraus. Selboo hatte die ganze Zeit damit hinter dem Berg gehalten. „Ich soll singen?" Corestaars Blick klärte sich in der Empörung übergangslos. „Niemals! Ich bin zu alt. Einmal war genug."
    „Hast du schon vergessen, wie gut Kischmeide und du das Quellenteam in der SCHWERT ergänzt haben?"
    „Es soll genug sein. Ich werde nie mehr singen."
    „Dein Volk braucht dich, Corestaar!", sagte Aicha leise. „Komm, nimm deinen Platz ein."
    Sie deutete auf die Lücke zwischen den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher