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2242 - Letoxx der FÀlscher

Titel: 2242 - Letoxx der FÀlscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Korridore. Letoxx wünschte sich Express-Scheiben, als die Beine lahmer wurden, doch er sagte keinen Ton.
    In der fünfzigsten Etage, tausend Meter unter der Oberfläche, stießen sie auf die seltsamste Halle von allen: einen muffig stinkenden, düsteren Saal, mit einer autarken Batterie Energiezellen. Letoxx' Blick fiel auf Reihen sargähnlicher, halb transparenter, mit Flüssigkeit gefüllter Bassins. Er zählte dreihundert. Sie waren alle von außen stark verschmutzt. Für einen Moment fragte Letoxx sich, wo im Untergrund der Schmutz herkam, dann schob er dieses Rätsel aber als unwichtig zur Seite. Interessanter würde sein, was sich innerhalb der Behälter befand.
    Was immer es war, es war wertvoll genug, dass es all die Jahre über mit Strom versorgt wurde. Letoxx verfolgte in Trakensicht den Stromfluss –und endete bei zwei Speicherbänken, die noch etwas Ladung hatten.
    „Was ist das, Gerreth?", zischte er in die Stille.
    „Ich hab keine Ahnung."
    „Die Speicherbänke stehen praktisch auf null. Du kümmerst dich persönlich darum, dass sie gefüllt werden. Ist das klar?"
    Er hatte schärfer geredet als nötig, aus einem Instinkt heraus, und sah sich von Gerreth verblüfft gemustert.
    „Wenn du es befiehlst."
    „Und frage unsere Experten. Irgendwas stimmt damit nicht."
    Letoxx wollte eben den Saal verlassen, als das Funkgerät in seinem Tornister anschlug. „Ich höre!", blaffte er ärgerlich.
    „Herr", hörte er Kil Dinike sprechen, die Eins-Plan Erster Klasse, „wir befassen uns eben mit etwas, das du sehen solltest."
    Dinikes Koordinaten lagen kurz unter der Oberfläche, am äußersten westlichen Rand der Anlage. Die Wege der Tiefenstadt verliefen nicht gerade. Sie brachten mehrere Kilometer hinter sich, alles zu Fuß – bis sich eine schmuddelige Halle vor ihren Blicken auftat. Oder ein Hangar, dachte er, das Wort gefiel ihm besser. Letoxx schätzte den Durchmesser auf einen Kilometer, die Höhe auf zweihundert Meter oder mehr.
    Drei gewaltige Körper standen in der Halle. Ihr Design erinnerte an überdimensionale Kegel. Es waren Raumschiffe. Keine Traponder, keine Sektor-Wächter, sondern archaische Fluggeräte. Die Rümpfe bestanden nicht aus Shonguth-Verbund, auch aus keinem ähnlichen Stoff, sondern aus einem rostig wirkenden Material, das Letoxx nie in seinem Leben gesehen hatte.
    Vor dem ersten Schiff warteten Kil Dinike und ein Dutzend Traken.
    Dinike stand in der Mitte.
    „Herr", grüßte sie verhalten, als Letoxx und Gerreth vor sie traten, „das ging schnell. Du kommst gerade richtig. Wir wissen nicht, wie wir damit...", sie zeigte auf die Raumschiffe, „umgehen sollen."
    Letoxx fragte klirrend kalt: „Habt ihr sie betreten?"
    „Ja."
    „Archaische Technik?"
    „So ist es."
    „Seit wann weiß du, dass diese Schiffe hier stehen?"
    „Was meinst du? Es gab nie das mindeste Interesse daran. Wir haben uns jetzt erst wieder erinnert."
    „Was für Schiffe sind das?"
    „Uralte Schulungsraumer. Sie sind mit Positronik, Linearantrieb und Fusionskraftwerken ausgerüstet.
    Wir denken, dass sie vor langer Zeit gebaut wurden, um interessierte Kybb-Traken auf archaischen Raumschiffen auszubilden."
    Letoxx lachte. „Es gab solche interessierten Traken nie?"
    „Das würde mich wundern."
    Er blickte zu den schlanken Formungen auf, so als wären sie für Motana-Dreck gemacht, er musterte die primitiven Körper in Trakensicht und sah Schatten ohne jede Gliederung.
    „Wir werden diese Schiffe in Betrieb nehmen", bestimmte er.
    Letoxx zog keine Traken von den Tiefen-Kartographen ab, nicht eine Person. Stattdessen verkleinerte er die Zahl der Leute, die Kontakt zu den Häfen und Metro-Städten hielten. Das gesparte Personal ging in die Kegelschiffe.
    Den Hangar überließ er nicht Dinike, sondern wachte persönlich über jeden Fortschritt.
    Die Archaische Technik, die in den Raumern verbaut war, erwies sich als nicht betroffen von der Krankheit der Maschinen. Das erste Schiff war nach zwanzig Tagen zum Einsatz klar.
    „Wann werden wir starten, Herr?", fragte Dinike ihn.
    „Vorerst gar nicht."
    „Aber..."
    Mit starrem Blick hob er eine Prothese und deutete zur Decke. „Was ist das da oben?", fragte er sie mit ätzendem Spott.
    Kil Dinike hob den Kopf, auch Didan Gerreth scannte hinauf.
    „Du meinst die Hangarklappen?"
    „Was denkst du, wie viele Tonnen jede Seite wiegt? Die Öffnung verbraucht mehr Energie, als wir derzeit für die ganze Tiefenstadt erzeugen!" Er wandte sich zu seinem

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