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2242 - Letoxx der FÀlscher

Titel: 2242 - Letoxx der FÀlscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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besuchte nochmals die Registerkammern, wiederum allein, und nahm sich zwei Spione und eine Empfangseinheit, beides auf Dinikes Kode; für den Fall, dass es noch andere Neugierige gab.
    Gerreth kam als Erster dran.
    Letoxx überzeugte sich, dass der Eins-Plan in der Tiefenstadt im Einsatz war. Er wählte die Frequenz für Empfänger und Spion und brach in Gerreths Klause ein. Es war nicht besonders schwierig. Der Verschluss der Schotten, vorher syntronisch geregelt, stand weit hinten auf der Liste dringlicher Probleme.
    Dinike war die Nächste. Letoxx ließ feststellen, wo sie sich aufhielt – ebenfalls im Untergrund –, und wiederholte die Prozedur. Die Empfangseinheit brachte er nicht in der eigenen Klause unter, sondern er löste im Korridor davor eine Wandkachel. Das Kästchen befestigte er mit Klebstoff, dann klappte er die Kachel wieder zu.
    Er zog sich zur Nachtruhe zurück, hoch zufrieden mit sich selbst. Letoxx warf die Stiefel weg und reinigte in der Nasszelle sein Stachelkleid.
    „Memo", diktierte er laut in das Diktapad, „ich bin seit kurzem hoch zufrieden mit Eins-Plan Zweiter Klasse Didan Gerreth. Sobald die Lage es zulässt, werde ich seine Beförderung in den Rang eines Eins-Plans Erster Klasse empfehlen." Er hätte um ein Bit herausgelacht; mit Blick in Trakensicht auf den falschen Knoten an der Wand. „Memo zwei: Was machen wir mit Kil Dinike? Sie verdient ebenfalls Beförderung!"
    Der zweite Kegelraumer war fast zum Start bereit. Letoxx übernahm persönlich das Kommando.
    Er verfolgte tagelang die Beladung mit Positronik-Elementen; mit Fusionskraftwerken und Niederschwellen-Technik, alles aus der Tiefenstadt.
    „Dinike", wies er die Eins-Plan schließlich an, „du übernimmst die Leitung in der Stadt, solange ich weg bin, so wie früher. Es ist dir allerdings nicht gestattet, in meiner Abwesenheit die strategische Ausrichtung zu verändern. Taukirk forscht nicht an syntronischen Anlagen oder Hyperzapfung. Taukirk fördert Altanlagen. – Ist das verstanden?"
    „Ja", gab sie gepresst zurück.
    „Du, Gerreth, bleibst ebenfalls zurück. Eins-Plan Dinike findet hier unten Verwendung für dich." Sie starrten zu ihm wie zu einem Gestalt gewordenen Rechenfehler.
    „Herr", begann Gerreth, „du hast vergessen, uns mitzuteilen, mit welchem Ziel..."
    „Wir transportieren das ganze Material in die SPURHÖFE."
    Gerreths Mund öffnete sich.
    Doch er sprach nicht mehr aus, was er hatte sagen wollen: Elektrostatik legte sich über den gesamten Bereich des Hangars; hoch über den Köpfen schwangen wie in Zeitlupe die gewaltigen Luken auf. Eisig kalter Regen fiel herein, und sie suchten Schutz am Heck des nächsten Schiffes.
    Kil Dinike lachte plötzlich. „Du glaubst doch wohl nicht, Herr, dass man oben diesen Schrott nimmt!"
    „Im Gegenteil. In den HÖFEN wird die am höchsten integrierte Technik verwendet, die das Trakenvolk zu bieten hat. Die Probleme werden damit nicht kleiner, sondern extrem gesteigert."
    Letoxx ließ sie stehen, mit einem warnenden Blick, und begab sich an Bord des Kegelraumers.
     
    *
     
    Start in den Orbit, Triebwerksdonner und Andruckreste, der volle Rückschritt in die Positronik-Zeit.
    Traken hockten an den Terminals, wo vorher Sprachkommandos das Schiff geleitet hatten. Dennoch empfand er eine wilde Freude an dem Abenteuer, das auf einmal wieder Raumfahrt hieß.
    Letoxx hörte seine Leute beten. Sie beschleunigten Ewigkeiten, dann brachte ein Linearmanöver sie zum Riesen Tan-Jamondi. Das Flammen einer blauen Sonne, früher pures Holo, wirkte bedrohlich wie Höllenfeuer. Letoxx ertappte sich, wie er auf den Ton des Antriebs lauschte. Auf das Zittern der Kraftwerke.
    Die Lautsignale der Positronik-Rechner. Die Impulstriebwerke gaben Gegenschub, wieder über Ewigkeiten, und brachten das Schiff zum relativen Stillstand.
    Vor ihnen schwebte SPURHOF 11.
    Die Massetaster bildeten einen gigantischen Reflex ab – die Energieortung zeigte ein klägliches Stück Niederstrom. Letoxx hatte Recht gehabt, die Probleme mussten gewaltig sein. Obwohl er geahnt hatte, dass es so oder so ähnlich aussah, bedeutete der Anblick einen Schock. Die legendären Sechzehn, ohne Zapf strahlen und ohne Energie. Und von der DISTANZSPUR kein Zeichen.
    Eine volle Stunde verging, bis vor dem Kegelschiff ein Hangar auffuhr.
    „Vorsichtig einschleusen!" ordnete Letoxx an. „Denkt dran, drinnen ist keine Automatik mehr!"
    Meterweise glitt das Schiff in den Hangar, aus der Schwerelosigkeit des Raums in

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