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2243 - Die Mediale Schildwache

Titel: 2243 - Die Mediale Schildwache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Außenwand ab - und stieß auf das Schott...
    Der Kybb-Gleiter jagte über die Ebene im Südosten von Baikhalis. Zephyda hielt den Joystick fest umklammert. Die Pilotin hatte mit ihren Einwänden selbstverständlich Recht gehabt: Es war Irrsinn, den Gleiter auf eigene Faust zu fliegen. Eine kurze Einführung in seine Bedienung genügte gerade, die Maschine in der Luft zu halten, solange nichts Unvorhergesehenes geschah.
    Hinzu kam, dass Zephyda der Vorgang unheimlich war: In diesen Minuten, in denen sie ihr Leben ganz der Technik der stinkenden Kybb anvertraute, erkannte sie erst, wie sehr sie inzwischen mit der Epha-Matrix verwachsen war. Bei jeder Kurskorrektur bog ihr Geist die Feldlinien der Matrix, und erst wenn der Gleiter nicht reagierte, erinnerte sie sich daran, dass sie den Joystick bewegen musste, um die Maschine zu steuern.
    Als sich am Horizont die ersten Ausläufer des Waldes von Pardahn abzeichneten, fühlte sich Zephyda vertraut genug mit dem Gleiter, um Venga zu rufen, ohne zu befürchten, durch die Ablenkung des Gesprächs die Kontrolle über die Maschine zu verlieren. „Ja?", drang die helle Stimme der jungen Botin von Tom Karthay aus dem Funkgerät. „Bist du weitergekommen?", fragte Zephyda. Sie verzichtete auf eine Begrüßung. „Ja, Zephyda."
    „Und?"
    „Zephyda ... es... es ist noch zu früh..." Es war das erste Mal, dass Zephyda Venga um Worte verlegen fand. „Du hast nichts über sie erfahren?"
    „Nein. Noch nicht. Aber du musst mir einfach noch mehr Zeit geben! Die Einwohner der Residenz wurden über den ganzen Planeten zerstreut. Viele sind verletzt oder verwirrt, viele wurden bereits evakuiert, manche weigern sich auch, über das zu reden, was passiert ist. Sie wollen nicht erinnert..."
    „Du hast nichts von ihr gehört?" Schweigen. Dann, leise: „Nein."
    Zephyda schloss für einen Augenblick die Augen, ihr Geist griff brutal nach den Feldlinien der Epha-Matrix und band sie zu einem Knoten. Ihr Daumen fand den Feuerknopf, drückte ihn. Ein mattes Rattern erklang, als das leere Magazin durchlief. Wieso musste diese dumme Pilotin die gesamte Munition verschossen haben? „Ich danke dir, Venga", sagte sie schließlich. „Du hast getan, was du konntest."
    „Zephyda!" Venga schrie jetzt. „Gib nicht auf, bitte! Das heißt noch gar nichts. Am Raumhafen tauchen täglich ein paar Dutzend Totgeglaubte auf. Schon morgen ..."
    „Ich danke dir, Venga."
    „Zephyda! Wo steckst du eigentlich? Dein Ton macht mir Angst! Wo ...?"
    Zephyda schaltete das Funkgerät ab.
    Unter ihr glitt der Wald von Pardahn dahin, der geschundene Rest, den die Kybb-Cranar davon übrig gelassen hatten. Breite Schneisen zogen sich dort lang, wo sie auf ihren unerbittlichen Treibjagden mit ihren schweren Maschinen durch den Wald gepflügt waren. An anderen Stellen war vom Wald nur ein verkohlter, nach Monaten immer noch rauchender Rest geblieben, die Scheiterhaufen, auf denen Tausende Motana gestorben waren, die darin Zuflucht gesucht hatten. Die Kybb-Cranar, in zügelloser Wut darüber, dass die Motana so perfekt mit dem Wald verschmolzen, dass sie für sie unsichtbar waren, hatten sie niedergebrannt.
    Zephyda fand dennoch ihren Weg. Das war einmal ihre Aufgabe gewesen als Wegweiserin der Planetaren Majestät. Den Weg zu weisen - im buchstäblichen wie im übertragenen Sinn. Solange noch ein Baum im Wald von Pardahn stand, würde Zephyda ihren Weg finden.
    Bald gelangte sie an eine weitere Brandstelle, die größte bislang. Die Residenz.
    Zephyda zwang den Gleiter zu einer unbeholfenen Landung.
    Das Schott, das Rhodan in der untersten Etage der Station vorfand, glich jenem, durch das er die Anlage betreten hatte.
    Nur, die Schleusenkammer dahinter war nicht leer.
    Eine Maschine füllte sie beinahe zur Gänze aus. Rhodan besah sie sich, und zum ersten Mal, seit er diese Station betreten hatte, glaubte er, die Funktion eines technischen Geräts erkennen zu können.
    Vor ihm stand ein Bagger.
    Die metallene Schaufel, die auf den gegenüberliegenden Ausgang der Schleusenkammer zeigte, ließ kaum einen Zweifel daran aufkommen. Links und rechts der Schaufel waren Zylinder angebracht, deren vordere Enden in einer Art Düse endeten. Rhodan fasste sie als Desintegratorfräsen auf. Auf dem Rumpf der Maschine befanden sich eine Art Kabine und eine Sitzfläche, gerade groß genug für einen Menschen. Der Bagger konnte offenbar manuell gesteuert werden.
    Was machte der Bagger hier unten? Sein kantiges Gehäuse war ein

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