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2244 - Bürgergarde Terrania

Titel: 2244 - Bürgergarde Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mikro-Fusionsreaktoren an Bord - seit jeher eine Spezialität der Ferronen.
    Chip Greuther war beeindruckt, nachdem ihm Eyla Comarro die technischen Spezifikationen gegeben hatte: Jeder der Reaktoren konnte bei einer Größe von nur 20 mal 15 mal 3,5 Zentimetern eine Dauerleistung von 255 Kilowatt erzeugen. Hierbei wurden 80 Prozent der bei der Fusionsreaktion freigesetzten Energie als Nettoleistung genutzt - bei einem Verbrauch von einem Mikrogramm Katalyse-Deuterium pro Sekunde.
    Der „Brennstoff" war in der kleinen Ynkonit-Vorratspatrone unter einem Druck von zehntausend Bar mit einer Dichte von 0,87 Gramm pro Kubikzentimeter gelagert, daher reichte der Vorrat von rund 315 Gramm für zehn Jahre bei Dauerbetrieb, bei geringerer Nutzung natürlich noch länger. Und er beanspruchte nur ein Volumen von knapp 360 Kubikzentimetern.
    Jetzt verstand er Residors Sorge schon eher. Die Lieferung der Mikro-Fusionsreaktoren war tatsächlich von unschätzbarem Wert für die Erde - und damit ein potentielles Ziel für Selbstmordattentäter, die sich für einen Gott opferten, dessen Jünger den wirtschaftlichen und technologischen Aufschwung mit größtem Widerwillen sahen und sabotierten, wo sie nur konnten.
    Die TOMBA wäre ein ideales Ziel für Attentäter, dachte Greuther. Aber wie sollten die Sektierer von ihrer Ladung wissen? Das aber wäre erst die Voraussetzung für einen Anschlag.. Die Zweifel blieben also. „Es ist im Grunde unmöglich", wiederholte Maggie gerade der Kommandantin der TOMBA gegenüber. „Von Terra aus kann kein Jünger Gon-Orbhons an Bord der TOMBA gekommen sein.
    Und dass eines der Besatzungsmitglieder nach der Ankunft im Solsystem >rekrutiert< oder >erleuchtet< worden sein soll, scheint mir schier unvorstellbar. Ein Raumschiff das bemerkt ein Gon-Orbhon doch überhaupt nicht."
    Diese Meinung vertrat auch Comarro. Sie brachte es überdeutlich zum Ausdruck: „Und genau deswegen seid ihr drei hier überflüssig, wenn nicht sogar gefährlich. Ihr seid mit viel höherer Wahrscheinlichkeit Orbhonisten als wir alle hier zusammen. Sagt das eurem Chef. Oder noch besser: Ich sag's ihm selbst."
    Doch aller Protest nutzte nichts: Residor als Chef des Abwehrdienstes war hart geblieben. Also musste sie sich wohl oder übel fügen. „Wir tun nur unsere Pflicht", sagte Greuther entschuldigend, nachdem das Gesicht Residors vom Bildschirm verschwunden war. „Tu einfach so, als wären wir überhaupt nicht an Bord."
    „Aber deine beiden Freunde schnüffeln schon hinter meinen Leuten her", sagte die Kommandantin mit einem trockenen Lachen. „Kommt ihr euch nicht selbst ziemlich lächerlich vor?"
    „Wir haben unsere Befehle", antwortete Chip trocken, wobei er sich selbst reichlich dumm vorkam.
    Was sie hier taten, war sinnlos, lächerlich! Er wusste das, und Eyla wusste es auch. „Und wenn man euch befiehlt, ohne Anzug einen Weltraumspaziergang zu machen, tut ihr das auch?"
    Der Kommandant der WAYMORE drehte sich schweigend um und verließ die Zentrale des Frachters.
    Es war alles gesagt. Er würde seine Pflicht tun und sich an den neuralgischen Punkten des Schiffes umsehen, wie Maggie und Schneider es bereits seit einer halben Stunde taten.
    Lächerlich, ja. So kam er sich vor.
    Bernie Schneider gab sich alle Mühe. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, glaubte auch er nicht an die Möglichkeit, dass für die TOMBA Gefahr durch einen von Gon-Orbhon besessenen Attentäter bestand. Andererseits aber wollte er es wiederum auch nicht ganz ausschließen. Wie er gesagt hatte - er traute diesem Spuk, der vor den zuverlässigsten und willensstärksten Terranern nicht Halt machte, alles zu. Und die Aussicht darauf, wider Erwarten doch einen „Erleuchteten" aufzuspüren und so einen Anschlag zu verhindern, war fast schon berauschend.
    Der TLD-Mann und ehemalige Chirurg sah Gewalt keineswegs als probates Mittel zur Behebung von Problemen an, aber wenn es um die Sekte ging, sah er rot. Er konnte es nicht ändern. Wem das Leben anderer Menschen nichts wert war, der hatte in seinem Weltbild nichts verloren.
    Schneider hatte bereits einige Abteilungen der TOMBA inspiziert. Es hatte keinen Sinn, so zu tun, als sei er ein unbefangener Besucher. Jeder an Bord wusste, warum er und die beiden anderen hier waren. Dass er nach Verdächtigen suchte, die es eigentlich nicht geben durfte. Entsprechend abweisend verhielten sich die Raumfahrer ihm gegenüber. Sie sagten nichts, beschimpften ihn nicht, doch ihre Blicke sprachen

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