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2244 - Bürgergarde Terrania

Titel: 2244 - Bürgergarde Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Spezialisten. Der junge Mann war wirklich nervös.
    In seinem Gesicht zuckte es, und jetzt war es deutlich zu sehen: Seine Hände zitterten! Die Finger fanden die Tasten nicht mehr. Immer wieder musste er seine Eingaben korrigieren, und jetzt riskierte er einen weiteren Blick nach Schneider hin - und drehte den Kopf sofort wieder zurück.
    Er wurde rot im Gesicht!
    Bernie Schneider blieb ruhig, ganz ruhig. Nur seine Augen wurden etwas schmaler, und er vergaß das Schmauchen an seiner Zigarre. Er durfte jetzt keinen Fehler machen. Der Kerl war verdächtig. Er benahm sich wie einer, der gerade auf frischer Tat ertappt worden war - aber wobei? Was gab er da in seinen Rechner ein? Ein Selbstvernichtungsprogramm für das Schiff?
    In Schneider erwachte der Jagdhund. War das mit dem Attentat doch keine Einbildung gewesen?
    Cool bleiben! Der TLD-Agent summte weiter und nahm die Zigarre aus dem Mund. Er zertrat die Glut auf dem Boden. Dann stand er auf, ganz langsam, und tat weiter so, als inspiziere er die Umgebung, wobei er sich betont lässig dem Raumfahrer näherte, der genauso hypernervös war, wie Schneider sich das bei einem potenziellen Selbstmordattentäter vorstellte, der sich ertappt fühlte.
    Der Verdächtige hörte natürlich die Schritte hinter sich. Er saß jetzt ganz starr. Sein Kollege drehte ihm das Gesicht zu und blickte erstaunt. Also kannte er diese Nervosität bei ihm nicht. Für Schneider war das ein sicheres Zeichen dafür, dass der Mann sich verändert hatte.
    Gon-Orbhon hatte ihn rekrutiert! Residors und seine Befürchtungen hatten sich also doch bewahrheitet. Und was immer der Jünger Gon-Orbhons an dem Rechner dort machte - er durfte es nicht zu Ende führen! „Mein Freund", sagte der Agent also und bemühte sich um einen ruhigen Tonfall. Er durfte den jungen Mann nicht zu einer Panikreaktion verleiten. In seinem Zustand war alles möglich. Vielleicht war er bereits so weit, dass er die Sprengung auslösen konnte, nur durch einen einzigen Tastendruck. „Du arbeitest ja wie besessen - darf man erfahren, was es ist? Bestimmt etwas sehr Wichtiges."
    Im Krankenhaus hatte er es oft genug mit Menschen zu tun gehabt, die nervös waren, etwa vor einer Operation. Er hatte ihnen mit seiner ruhigen Art fast immer die Angst nehmen können. Vielleicht gelang ihm das auch hier. Schließlich war er in seiner TLD-Ausbildung in dieser Hinsicht noch weiter geschult worden. Als der Raumfahrer nicht reagierte, legte er ihm sanft die linke Hand auf die Schulter und hatte schon einige weitere besänftigende Worte auf der Zunge, um ihn vor einer Kurzschlussreaktion zu bewahren, als genau das geschah, was er nicht wollte.
    Der Rechnerspezialist stieß einen heiseren Schrei aus. Gleichzeitig schoss seine rechte Hand in eine Vertiefung in seinem Pult vor. Als er sich aufbäumte und mit dem Sessel herumschwenkte, hielt er eine Schusswaffe in den Fingern. Die Hand zitterte, aber Schneider stand so nahe bei ihm, dass er ihn überhaupt nicht verfehlen konnte. „Lass mich in Ruhe!", schrie der Raumfahrer. „Ich meine es ernst!"
    „Ich auch", sagte Schneider und riss ihm mit einer blitzschnellen Reaktion den Strahler aus der Hand.
    Es handelte sich um eine Kombiwaffe. Er richtete sie auf den Kopf des Jünglings. „Steh auf!", sagte er, zwar immer noch ruhig, aber energisch. „Vor allem die Hände weg von der Tastatur. Na los, worauf wartest du? Steh auf und mach brav einige Schritte von den Instrumenten weg."
    Der Mann starrte ihn aus wie im Fieber glänzenden Augen an. Er atmete schwer. Schneider trat zurück und winkte mit der Waffe. „Komm!", wiederholte er seine Aufforderung. „Fort von dem Pult!"
    „Ich verstehe nicht", sagte sein Kollege. „Was bedeutet das alles?"
    „Dein Freund ist nicht mehr er selbst", sagte der TLD-Agent. „Ich habe Grund zu der Annahme, dass er das Schiff in die Luft sprengen wollte und immer noch will. Deshalb darf er nicht..."
    Der gequälte Aufschrei des Verdächtigen brachte ihn zum Verstummen. Im nächsten Moment sprang der Mann auf ihn zu. Schneider wich zur Seite aus und stellte ihm ein Bein.
    Der Raumfahrer stürzte und fiel der Länge nach auf den harten Kunststoffboden. „So ist es gut", sagte Schneider. „Du bleibst liegen, dann passiert dir auch nichts. Mach keine Dummheiten."
    Der Mann sackte in sich zusammen. Bernie Schneider nahm Funkkontakt mit Chip Greuther auf und meldete, dass er einen Attentäter gefunden und unschädlich gemacht habe. Allerdings wusste er nicht, was

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