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2244 - Bürgergarde Terrania

Titel: 2244 - Bürgergarde Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bisher die Einzige, die sein kleines Geheimnis kannte. Nun weiß es jeder, dank dir."
    Bernie Schneider starrte sje an, dann den jungen Raumfahrer, schließlich den Bildschirm, auf dem jeglicher Text erloschen war. Nichts war passiert, als die Kommandantin die Taste gedrückt hatte, außer dass die Schriftzeichen vom Bildschirm verschwunden war. Sie hatte ihn abgespeichert.
    Kein Selbstzerstörungsprogramm, kein Anschlag, kein Attentäter - nur ein armer Junge, der sich dabei ertappt gefühlt hatte, während des Dienstes seine privaten Notizen zu machen. Deshalb war er so nervös gewesen, und als Schneider ihn gezielt beobachtete und sich dann sogar näherte, war er schlichtweg ausgerastet. Schneider kam sich vor wie ein begossener Pudel. Es war schlimmer als damals die Geschichte mit Simone und Mirriam -und es gab keine Schwester, die ihn tröstend in ihre Arme nahm. „Aber ... er hat mich angegriffen!", wagte er eine letzte Verteidigung. „Damit?" Kommandantin Comarro hielt den Kombistrahler abschätzig vor sein Gesicht. „Versuch doch mal, den Feuermodus zu ändern."
    Schneider griff nach der Waffe, wollte die Moduseinstellung wechseln - und stellte fest, dass es nicht funktionierte, „Ein ... Imitat."
    Alonsos Wangen brannten. „Eine Originalreplik der ersten Igni-XR 0402, Baujahr 1312, von Epsal Rumivor, im Metallguss-Spritzverfahren, handbemalt und mit Original-Leuchtdioden", korrigierte er, als habe jemand gerade eine bluessche Gourmetspezialität als „Fraß" bezeichnet. „Sein Talisman", half der ältere Rechnerspezialist nach. „Er hat sie immer dabei. Das weiß jeder hier.
    Oder?"
    Die Leute von der TOMBA nickten unisono. „Er hat mich geblufft?", stieß Schneider hervor. „Der Milchbubi hat mich geblufft?"
    „Ich denke, das reicht jetzt", sagte Chip Greuther und bedachte seinen Navigator mit einem eisigen Blick. „Wir beide unterhalten uns später. Jetzt werde ich dieser peinlichen Geschichte ein Ende machen und zum Hauptquartier melden, dass keine Gefahr für und durch die TOMBA besteht.
    Residor muss ihr sofort Landeerlaubnis erteilen." Er drehte sich zur Kommandantin um und entschuldigte sich für Schneider und für die Verzögerung. „Ihr könnt ja nichts dafür", sagte sie zynisch. „Ihr tut nur ... eure Pflicht. Sind alle Menschen im Solsystem so hysterisch?"
    Ohne auf eine Antwort zu warten, begab sie sich zurück in die Zentrale. Chip Greuther folgte ihr und ließ sich eine Funkverbindung zum TLD-Hauptquartier herstellen. Residor hörte sich schweigend an, was er zu sagen hatte. Ganz überzeugt wirkte er noch nicht, und es dauerte noch einige Minuten, bis die TOMBA ihre Landegenehmigung hatte. Noviel Residor bestand allerdings darauf, dass seine drei Agenten mit ihrer Jet an Bord des Frachters blieben.
    Das Schiff nahm wieder Fahrt auf. Greuther, Maggie und Schneider standen zusammen im Hintergrund der Zentrale und beobachteten den Landeanflug. Das Schiff wurde zum Zivilhafen von Terrania geleitet. Bernie Schneider hätte einen guten Schluck aus seinem Flachmann brauchen können, aber er ließ es sein. Er hatte Probleme genug und würde erst wieder frei durchatmen können, wenn die TOMBA sicher verankert und ihre kostbare Lieferung entladen worden war. Die Menschen schienen wirklich hysterisch zu sein, was Gon-Orbhon und die Attentäter betraf. Man sah Gefahren, wo keine waren. Die Aktion war kein Ruhmesblatt in der Geschichte des TLD gewesen - und schon gar nicht für die Crew der WAYMORE.
    Fassade, hinter der sich ein ganz anderer Mensch verbarg. Nein, Maggie hatte ganz bestimmt kein Recht, ihn zu verurteilen. Über sie wurde ja auch gelächelt, wenn sie, was selten geschah, aus sich herausging. Zwar nicht von Greuther und Schneider, aber von genug anderen. Was für sie heiliger Ernst war, war für die meisten anderen Menschen auch nicht mehr als eine Schrulle.
    Ihr tiefer Glaube an die Großartigkeit der Schöpfung. Ihr Wunsch nach dem Einssein mit dem ganzen Universum, mit allem, was war. Ihr Glaube an die mächtige Hand, die alles in Bewegung hielt, die Gesamtheit aller Naturgesetze. Und überhaupt die Natur. Maggie Sweeken fieberte immer wieder danach, fremde Planeten zu besuchen. Dort begab sie sich immer als Erstes in die Museen, studierte die Kulturen, die Natur dieser Welt und versuchte, den Atem in sich aufzunehmen, der die gesamte Schöpfung durchwehte. Sie versuchte, Gott ein kleines Stück näher zu kommen, ihrem Gott.
    Wenn sie das Weltall sah, die Milliarden Sterne

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