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2244 - Bürgergarde Terrania

Titel: 2244 - Bürgergarde Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte es befürchtet.
     
    6.
     
    30. April 1332 NGZ In dieser Nacht schlief Greuther nicht. Er saß mit seinem achten Kaffee vor dem Trivid und wartete auf die Nachricht, die er fürchtete und gleichzeitig auf eine makabre Art und Weise herbeisehnte. Die innere Anspannung war kaum noch auszuhalten. Etwas würde passieren, etwas Schlimmes. Er wusste nicht, wann, und er konnte es nicht verhindern.
    Die ersten Stunden nach Mitternacht vergingen für ihn quälend langsam. Er fieberte dem Moment entgegen, in dem das Programm unterbrochen wurde, aber alles war so wie an jedem anderen Tag.
    Die Reporter der verschiedenen Sendeanstalten berichteten von den zunehmend heftiger werdenden Krawallen, die Bilder zeigten an die Hauswände gesprühte Parolen gegen die Kirche Gon-Orbhons und eine Straßenschlacht. Menschen, gestern vielleicht noch Freunde, kämpften gegeneinander. Es war schrecklich, aber das konnte es noch nicht sein.
    Gegen vier Uhr kam Maggie aus ihrem Schlafraum zu ihm. Sie setzte sich neben ihn. Beide starrten auf die Bilder im Trivid, ohne ein Wort zu sagen.
    Als es dann geschah, war Chip Greuther plötzlich ganz ruhig. Als das Bild vor ihm verblasste, wusste er, dass es so weit war. Kein Muskel zuckte in seinem Gesicht, als der Nachrichtensprecher im Trivid erschien und für drei, vier Sekunden schweigend in die Kamera blickte, ehe er etwas sagte.
    Chip bekam seine mit Ernst und Bestürzung vorgetragenen Worte mit wie in einem Traum, so als hörte er sie nicht wirklich. Ein Sprengstoffattentat auf die Kirche Gon-Orbhons, auf den Tempel der Degression. Der Prediger Carlosch Imberlock - tot. Alle seine vierzehn Adjunkten - tot. Mehrere Dutzend Jünger - tot oder verletzt. Der Sachschaden - nicht zu überblicken.
    Greuther hörte nicht, was der Sprecher weiter sagte. Er war wie betäubt. Er hörte, wie Maggie fluchte.
    Apathisch saß er da, alles in ihm verkrampft. Alles war so weit weg von ihm. Wie durch Schleier nahm er wahr, wie das Bild abermals wechselte und das Symbol der Bürgergarde Terrania im Trivid erschien. Er kannte die Stimme, die sprach und die Verantwortung für den Schlag gegen die „Kirche des Satans" übernahm. Marschall Tellon forderte alle Bürger und Bürgerinnen Terranias auf, Ruhe zu bewahren, und kündigte an, dass die Stadt bald ganz von der „Pest" Gon-Orbhons befreit sein werde.
    Chip Greuther bekam kaum mit, wie das Symbol verschwand und Journalisten und Politiker ihre ersten Kommentare zu dem furchtbaren Attentat abgaben, das nach Residors Worten nie hätte stattfinden dürfen. Maggie rüttelte an seinen Schultern und schrie ihn an. Aber er fand erst wieder in die Realität, als sie ihm zwei, drei heftige Ohrfeigen verpasste. '„Chip!", rief sie. „Chip, komm zu dir! Sie haben es getan! Sie haben es wirklich getan!"
    Er hob den Kopf. Sie haben es getan!, hallten ihre Worte in seinem Kopf wider. Sie haben es wirklich getan!
    Und Noviel Residors ganzer Apparat aus den fähigsten Agenten der Erde hatten es nicht verhindern können. Wie er es befürchtet hatte. „Der zweite Schlag", murmelte Chip. Er nickte Maggie zu. „Es wird einen zweiten, noch furchtbareren Schlag geben. Terrence hat davon gesprochen, und Tellon machte gerade eine entsprechende Andeutung. Residor wird ihn ebenso wenig verhindern können wie den ersten."
    „Wieso nicht, Chip?", fragte Maggie heiser.
    Er stand auf. „Tellon muss einen Trumpf in der Hand haben, von dem der TLD nichts ahnt", sagte er. „Es gibt jetzt nur noch einen Weg."
    Maggie sah ihn fragend an. Der Telekom summte. Greuther wusste, wer ihn sprechen wollte - natürlich Residor. Er ignorierte es und hielt Maggie zurück, als sie gehen wollte, um die Verbindung zu aktivieren. „Ich weiß jetzt, was ich zu tun habe", sagte er zu ihr. „Ich kann dir nicht sagen, wann ich zurück sein werde. Halt du hier die Stellung. Es kann sein, dass ich mich über Funk melde. Du kannst mit Residor sprechen. Sag ihm dann nur, dass ich ... unterwegs wäre. Du weißt nicht, wo."
    Und das stimmte ja auch. Maggie blickte ihn nur an, aber sie sprach ihre Frage nicht aus. Sie kannte ihn. Er würde nichts sagen.
    Chip Greuther steckte seinen Nadler und den Paralysator ein. Dann reichte er Maggie die Hand, zog sie an sich heran und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Es war ein Abschied, sie wussten es beide. Zuletzt schärfte er ihr ein, ihn nur anzufunken, wenn es unerlässlich war.
    Gerade als Chip die Wohnung verlassen wollte, wurde die laufende Sendung im

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