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2244 - Bürgergarde Terrania

Titel: 2244 - Bürgergarde Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aktivierte per Sprachbefehl den Trivid - Schneider hatte nicht einmal das getan. Ihn schien nicht zu interessieren, was in der Nacht passiert war.
    Doch statt der Nachrichten war ein anderes Bild im Empfänger - eine stilisierte geballte Faust, das Symbol der Organisation. Sie kannten es natürlich und hatten es auf der Versammlung gesehen, an Wänden und auf T-Shirts. Viele Angehörige der Bürgergarde trugen es offen.
    Eine unbekannte Stimme nannte ihre Tarnnamen und forderte sie auf, gemeinsam um Punkt zwölf Uhr mittags zu einem Treffpunkt zu kommen. Das war alles - nüchtern, unpersönlich, kalt. Aber es war vielleicht ein Anfang. Greuther versuchte sich vorzustellen, was auf sie zukam. Erhielten sie Informationen? Einen Auftrag? In wenigen Stunden würden sie es wissen.
    Sie waren pünktlich an der angegebenen Adresse, die Einzigen, wie Chip feststellte. Schneiders Ruhe war abermals schlimmer als die Nervosität, die Chip von ihm erwartet hätte. Maggies Blicke verrieten, dass sie sich ebenfalls um ihn sorgte.
    Es war ein uraltes Gebäude am nördlichen Stadtrand. Ein Mann und eine Frau traten aus den Schatten des Eingangs. Sie stellten Fragen, erkundigten sich nach der Qualifikation der drei. Chip und Maggie nannten die Berufe, die sie sich ausgedacht hatten, Schneider erst nach einigem Zögern.
    Natürlich sollte niemand Verdacht schöpfen, dass sie zum Liga-Dienst gehörten - falls dies nicht schon längst bekannt war. Die undichten Stellen ...
    Als Chip seinerseits Fragen stellte, wurde ihm nicht oder nur ausweichend geantwortet. Sie erhielten Kontaktnummern, wie auf der Versammlung, und wurden mit dem Hinweis vertröstet, dass man sich wieder bei ihnen melden würde. Aber das geschah nicht. Die Kontaktnummern brachten sie ebenfalls nicht weiter. Immer meldete sich jemand, doch immer wieder bekamen sie zur Antwort, sie müssten warten. Sie würden Aufträge bekommen - welcher Art auch immer -, aber das müsse Terrence entscheiden. Nie war von Marschall Tellon die Rede, obwohl er über allem zu schweben schien, was in der Bürgergarde geschah. Er war wie ein Phantom. Dafür Terrence, immer wieder Terrence.
    Der Tag verging wie der vorherige. Die einzige Ausbeute waren die Bilder, die Chip heimlich mit seiner Spezialausrüstung von dem Treffpunkt am Stadtrand und den beiden Gardisten gemacht hatte.
    Außerdem hatte er unbemerkt Wanzen anbringen können.
    Die Gespräche, die sie über sie abhören konnten, waren belanglos. Sie verstärkten nur den Eindruck, dass etwas „Großes" bevorstand. Zwei-, dreimal war von Marschall Tellon die Rede, und immer wurde der Name fast andächtig ausgesprochen. Tellon, obwohl unsichtbar und nicht in Erscheinung tretend, war wie ein Mythos, eine legendäre Gestalt. Greuther konnte sich vorstellen, dass viele durch die Kirche Gon-Orbhons verunsicherte Bürger gerade deshalb in ihm einen Heilsbringer sahen. Chips anfangs nur widerwillige Entschlossenheit, den Geheimnisvollen zu finden und zu entlarven, wuchs mit jeder Stunde.
    Am anderen Tag wurden sie wieder zu einem Treffpunkt bestellt. Diesmal erhielten sie ihre ersten Aufträge, aber wenn Chip geglaubt hatte, mehr über die Organisation zu erfahren, sah er sich getäuscht. Sie hatten Kurierdienste auszuführen, verschlüsselte Nachrichten von einer konspirativen Adresse zur anderen zu bringen. Fast war es schon demütigend, aber so lernten sie wenigstens weitere Mitglieder der Organisation kennen und konnten Wanzen und Peilsender in den Wohnungen verstecken, die sie betraten.
    Der nächste Tag brachte eine kleine Steigerung. Sie wurden in die Nähe des Tempelbezirks geschickt, um dort Wohnungen der Sektenjünger auszuspionieren. Sie taten mehr als das. Irgendwie mussten sie sich für höhere Aufgaben empfehlen. Sie beschafften Informationen über geplante Auftritte Carlosch Imberlocks und seiner Adjunkten.
    Die drei Agenten des Terranischen Liga-Dienstes lieferten Material über be- - vvorstehende Einsätze ihres eigenen Geheimdienstes und der Polizei. Greuther tat alles, um auf sich, Maggie und Schneider aufmerksam zu machen. Und schließlich, zwei Tage später, in denen Chip die Lunte geradezu brennen hören konnte, zahlte sich ihre Mühe aus - allerdings auf eine Art und Weise, die Chip kaum gefallen konnte.
    Sie erhielten die Anweisung, sich zu trennen. Jeder von ihnen wurde zu einer anderen Adresse bestellt. Greuther hatte ein denkbar schlechtes Gefühl dabei. Er trennte sich äußerst ungern von Maggie -und vor allem

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