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2245 - Operation Kristallsturm

Titel: 2245 - Operation Kristallsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Händen auf die Tischplatte seines Schreibtisches. Dennoch sah Daellian sofort, dass der Mann nervös war. „Ich wünsche euch allen einen guten Flug und viel Erfolg", sagte er. „Von euren Experimenten hängt ein Teil unserer Zukunft ab. Kommt gesund wieder zurück."
    „Worauf du dich verlassen kannst, Homer", antwortete Malcolm S. Daellian. „Wir halten dich auf dem Laufenden."
    Bis zum Start waren es noch fünf Minuten.
    Daellian verließ seinen Platz und schwebte zum Hauptterminal hinüber. Aus dem unteren Teil des Medotanks fuhr er die Hardwarekopplung aus, einen fingerdicken Energiestab mit Kreuzgelenk. Er führte den Stab in die dafür vorgesehene Öffnung am Terminal ein. Die beiden Positroniken kommunizierten kurz miteinander und bauten dann eine abgeschirmte Datenverbindung auf.
    Er übertrug sämtliche Personaldaten in seinen Speicher einschließlich der aktuellen Funktionen der Männer und Frauen und der Orte, an denen sie eingesetzt waren. Die Mikropositronik projizierte anschließend kleine Bilder in sein Gehirn, auf denen sie das Raster mit den aktuellen Aufenthaltsorten der Mitarbeiter abbildete.
    Noch zwei Minuten bis zur Zündung der Triebwerke.
    Daellian klinkte sich wieder aus. Name für Name ging er die Akten durch, prägte sich die Gesichter und die Funktionen der dazugehörenden Personen ein. Es gab kein Besatzungsmitglied an Bord, dem nicht eine Bedeutung bei dem bevorstehenden Flug zukam. Simulationen mussten gefahren, die gigantische Hardware des Schiffes endgültig aktiviert und justiert werden. Noch eine Minute.
    Er unterbrach seine Durchmusterung. Die Biopositronik zündete die Triebwerke. Noch drehte sich das Zapfschiff gemütlich mit einer Umdrehung pro Stunde um seine Längsachse.
    Dann erfolgte der Schub. Daellian richtete seine Aufmerksamkeit auf die Daten, die in seiner Mikropositronik eintrafen. Jetzt musste sich zeigen, ob alles so funktionierte wie in den zahllosen Simulationen. Stimmten Theorie und Wirklichkeit hundertprozentig überein?
    Die Andruckabsorber vermittelten den subjektiven Eindruck, dass nichts geschah. Aber die Messwerte der Aggregate zeigten an, mit welch gewaltigem Schub die Gravotron-Systeme arbeiteten. Behäbig erst, dann immer schneller schraubte sich das Zapfschiff-Cabrio ins Weltall hinaus. „Alle Werte liegen im grünen Bereich", verkündete Fedor Poscheff-Tsun erleichtert. Die roten Flecken in seinem Gesicht verschwanden nach und nach. Aber sein Haar war schütter geworden in der Zeit ihrer gemeinsamen Arbeit am Projekt RAINBOW.
    Daellian musterte den Erdmond. Auf ihrer Bahn Richtung Sonne kam das Schiff in der Nähe des Trabanten vorbei. Diesmal erhaschten die Kameras keinen Blick auf das Areal mit den PONTON-Tendern und ENTDECKERN. Ein riesiger Schwärm kleinerer Schiffe hing als Wolke über dem Areal und verhinderte jeden Blick.
    Die RAINBOW Izog immer schneller am Erdtrabanten vorbei und ließ ihn hinter sich. Das halbe Dutzend Begleitschiffe folgte in geringem Abstand. „Eineinhalb Stunden bis zum Erreichen des Flugziels", verkündete die Biopositronik.
    Das war viel Zeit für jemanden, der auf etwas Bestimmtes wartete, aber wenig, um einen Saboteur oder Attentäter aufzuspüren.
     
    6.
     
    „Das dauert zu lange." Fedor Poscheff-Tsuns Blick streifte kurz Daellians Medotank. „Bis wir die Dinger in ihre Ausgangsposition zurückgefahren haben, hat uns längst die erste Protuberanz erwischt."
    Daellian rechnete es hoch und kam auf zehn Minuten oder länger. Das reichte, um die RAINBOW Ihundertmal in ihre Atome zu zerlegen. „Was schlägst du vor?"
    „Das Ganze von vorn. Ich will es mir nochmals ansehen."
    Die gigantische Projektion bewegte sich wie ein Haufen kleiner Schlangen, in die jemand mit einem Stock hineingestochen hatte. Parabolschüsseln verwandelten sich in Regenschirme, die zuund wieder aufklappten, sich als windbewegte Vorhänge um die Antennen im Zentrum wanden und verhedderten. Ringspeicher rissen an den Kanten auf, ergossen endlose Energiefontänen ins Nichts, zerfaserten zu winzigen Glühwürmchen, ehe sie sich an ihrer ursprünglichen Position wieder zusammenfanden. „Wir lassen das Schiff rotieren", sagte Daellian, als die Projektion zum Stillstand gekommen war. „Die Zapfantennen führen wir nach wie bei einem Teleskop, das permanent auf denselben Punkt am Firmament gerichtet ist."
    „Einverstanden. Das können wir ohne großen Zeitverlust bewältigen."
    Daellian sah dem Chefingenieur zu, wie er seine Eingaben am

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