2247 - Attentat auf Hayok
machen deine Krabbeltierchen? Immer schön geübt?"
Ich schüttelte den Kopf. „In letzter Zeit gar nicht mehr. Was willst du von mir?"
Gucky seufzte leise und ließ dann seinen Nagezahn aufblitzen. „Reginald hat mich beauftragt", sagte er übertrieben fröhlich, „nach dir zu suchen und dich über einige Entwicklungen zu informieren."
Wenn Bull mich finden konnte, wird es Arkon auch gelingen. Geht es wieder von vorn los? Davonlaufen ohne Ziel? Andererseits ... das Kristallimperium verfügte wohl kaum über einen Teleporter, Telepathen und Telekineten in Personalunion. „Es ist mir gelungen, dich telepathisch aufzuspüren", fuhr der Ilt fort. „Deine paranormale Fähigkeit ist für mich das reinste Leuchtfeuer. Obwohl du deine Fähigkeiten nicht mehr trainiert hast, scheinen sie noch stärker geworden zu sein."
Ich lachte leise auf. Ich bezeichnete meine paranormale Fähigkeit als Instinkt-Telepathie. Dabei handelte es sich um eine Mischung aus Suggestion und Telepathie. Ich konnte Tieren meinen Willen aufzwingen und sie suggestiv steuern.
Von einer bestimmten Intelligenzschwelle an aufwärts ging jedoch gar nichts mehr. Ich vermochte weder Mal noch einen anderen Menschen auch nur anzutasten. Mein Einfluss auf intelligente Lebensformen lag bei definitiv null. Trotz aller Übungen. „Was willst du von mir?", wiederholte ich.
Gucky musterte mich immer noch sehr interessiert. „Dich an Bord der RICHARD BURTON holen. Wir brauchen dich! Möchtest du dir vielleicht etwas überziehen, bevor wir uns unterhalten?"
Mit einem Mal wurde ich mir meiner Nacktheit bewusst. Ein heißes Brennen in meinem Gesicht verriet mir, dass ich rot geworden war. Wieder mal. Ich griff nach meiner Jacke, die über dem Sessel lag, und bedeckte damit notdürftig meine Blößen. „Wieso bin ich so wichtig für euch? Die ganze Zeit höre und sehe ich nichts von euch, und dann soll ich springen, wenn ihr nach mir ruft!" Es war ungerecht von mir, meinen Zorn an Gucky auszulassen, aber meine Wut war stärker als mein Gefühl für Anstand. Und so ungerecht ich dem Mausbiber gegenüber sein mochte, so richtig lag ich mit der allgemeinen Einschätzung der Dinge. „Ich habe erst von deinem Aufbruch gehört, als du für mich unerreichbar warst. Warum kommst du nicht zurück? Verdammt, du bist doch keine vierzehn mehr! Benimm dich doch mal deinem Alter entsprechend. Perry hat sich vielleicht dir gegenüber etwas unglücklich benommen, aber du musst ihn auch verstehen. Er wusste nichts von deiner Existenz ... dann die Probleme mit der Hyperimpedanz und Lotho Keraetes Auftauchen und überraschende Verkündungen. Das war alles zu viel für ihn."
„Ich habe lange und ausführlich über das Verhalten meines Vaters nachgedacht." Und das nicht nur an jenem Abend, an dem ich mich bewusst betrunken hatte. „Er ist noch immer im Sternenozean von Jamondi verschollen", fuhr Gucky fort, als hätte er meine Bemerkung nicht gehört. „Wir wissen nichts über seinen Aufenthaltsort. Aber es hat sich sonst noch einiges getan, wovon du nichts mitbekommen haben dürftest. Oder hast du schon von Gon-Orbhon gehört, der sich gerade auf Terra breit macht? Oder von der toten Superintelligenz in der Sonne und dem Strahl, der aus der Großen Magellanschen Wolke nach ihr greift?"
„Ich weiß nicht, ob mich das überhaupt interessiert", log ich. „Was für einen Sinn hat das alles? Da erwische ich Shallowain und töte ihn nicht, obwohl ich die Gelegenheit gehabt hätte ... und jedes Recht! ..., und was passiert?
Bull lässt den Hund wieder laufen!"
Gucky ließ sich von meinem Einwand nicht abhalten und erklärte mir alles haargenau.
Als er fertig war, schüttelte ich den Kopf. „Ich bin auf Arkon groß geworden", sagte ich, „und die arkonidische Mentalität ist eine völlig andere als die terranische. Aber das begreife ich wirklich nicht! Gotteskrieger und Selbstmordattentate! Na toll. Ich weiß nicht, was die Terraner da geritten hat, aber das ist doch einfach nur daneben!"
„Was meinst du damit?", fragte Gucky.
Das Geräusch des fließenden Wassers in der Hygienezelle war verklungen. „Denk doch mal nach! Da taucht ein Prophet auf und verkündet den Weltuntergang. Und das mit einer richtig frohen Botschaft, über die kein benebelter Terraner auch nur zehn Sekunden lang nachdenkt. Er wird die bewahren, die nach ihrem Tode würdig sind, ihm zu dienen, und die Ungläubigen vernichten! Hallo, ihr Gläubigen, ihr werdet so oder so verrecken, wenn es nach
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