2247 - Attentat auf Hayok
grinste. „Mal und Kashmate können ruhig noch eine Weile auf uns warten. Wir haben noch etwas vor, bevor wir ins Battory gehen ..."
Mit einem Seufzer lehnte ich mich zurück, umarmte ihren nassen Körper und vergaß für den Moment alles um mich herum.
Danach lag ich wach, während Scazada neben mir lag, den Kopf auf meiner Brust, das Gesicht auch im Halbschlaf leicht verzogen. Sie lächelte. Friedlich. Glücklich. Zufrieden.
Wie schön war sie doch im Schlaf, völlig losgelöst von allem, was sie sonst beschäftigte. Es gab nicht den geringsten Zweifel. Sie hatte in mir ihre Erfüllung gefunden. Für sie könnte es bis in alle Ewigkeit so weitergehen. Bis unsere Enkel oder Urenkel erwachsen wurden und selbst Kinder bekamen, die uns dann gar nicht mehr kannten. Für die wir die seltsamen Alten waren, die sogar eine ganz andere Sprache sprachen als sie.
Zu denen man freundlich war, weil sie einem manchmal einen Creditchip in die Hand drückten. Und die man ansonsten lieber von hinten als von vorn sah.
Ich gestand es mir nicht gern ein, aber ich war nicht so glücklich und zufrieden wie sie.
Ich kam mir ziemlich mies vor.
Ich liebte sie nicht.
Wie sollte ich es umschreiben? Als nüchterne Liaison? Scazada war eine tolle Frau ... eine Frau, die ich sehr mochte, aber die mein Herz nicht erobert hatte.
Und das hatte nichts mit Thereme zu tun.
Oder doch?
Verdammt, was sollte ich nur machen? Ich schleppte - bildlich gesprochen - Steine und schlief mit meiner Freundin. Aber die dezenten Hinweise auf die Villa am Stadtrand, die verlassen und fast intakt dastand und für einen Schleuderpreis zu haben war, ignorierte ich lieber.
Vielleicht hatte es etwas mit meinem Vater zu tun.
Und mit meiner Mutter.
Vielleicht konnte man kein normales Leben führen, mit einem guten Job, einem Häuschen in der bevorzugtesten Wohngegend und zwei oder drei wohlgeratenen Kindern, wenn man Perry Rhodan und Ascari da Vivo als Eltern hatte.
Vielleicht atmete man dann etwas von der Größe, die diesen beiden anhaftete. Ob man es wollte oder nicht. .
Immer wieder mal war sie da, auch jetzt, die Sekunde nachts, in der ich glaubte, ich könne mit Sca die Hürde überspringen.
Aber eine Sekunde später war sie schon wieder vergangen. Dann war dem nicht so. Kein einziges Mal hatte diese eine Sekunde nachts Bestand.
Ich wollte es mir nicht eingestehen, doch die Aussicht, mit einer großen Expedition alledem zu entfliehen, nagte in mir. Allem entfliehen ... der Reiz war gewaltig für mich.
Nicht mehr zurückkönnen. Alles hinter sich lassen. Fliehen.
Oder die eigentliche Bestimmung suchen.
Falls ich mich damit nicht schon wieder selbst belog.
Bekkeran „Sobald du beim Battory bist, suchst du einen unauffälligen Ort. Einen Abfalleimer auf der Straße, einen dunklen Hauseingang, ein Blumenbeet, einen Strauch. Du drückst den Knopf und stellst die Dokumententasche dort ab. Dann hast du noch zehn Millitontas Zeit, um die Straße zu verlassen. Du musst schnell sein, Bekkeran. Ich möchte dich bei diesem Einsatz nicht verlieren. Hast du das verstanden?"
„Natürlich, Tormana."
„Du wirst die Bar finden?"
„In der Agati Road, im Zentrum des Etymba-Viertels."
„Gut. Warte den richtigen Zeitpunkt ab. Achte darauf, dass die Bar gut gefüllt ist. Du wirst dich als würdig erweisen, Bekkeran. Und danach bekommst du deine Ausbildung. Ich setze große Stücke auf dich. Es wird ein harter, beschwerlicher Weg sein, aber irgendwann, in drei Monaten oder fünf, wirst du so sein wie ich. Gegner besiegen können wie ich. Denken wie ich. Und dann wirst du Rekruten auf den Weg schicken. Für Arkons Glanz und Glorie!"
„Für Arkons Glanz und Glorie!"
7.
Kantiran
„Du hast zu voreilig gehandelt! Um eine Entscheidung von dieser Tragweite zu fällen, muss man alle Punkte sorgfältig abwägen."
Ich sah Mal ungläubig an. Er war gerade dabei, mir die Leviten zu lesen. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet.
Ich hatte ihm von meinem Gespräch mit Gucky erzählt und war der Meinung gewesen, er wäre meiner Meinung und würde hinter mir stehen. So, wie er es immer getan hatte. „Du warst dabei, Mal, als mein Vater mich abserviert hat!", brüllte ich gegen die laute Musik an. „Soll ich das einfach schlucken und so tun, als wäre nie was gewesen? Du bist mein bester Freund! Von dir hätte ich das nicht erwartet."
Er zuckte mit den Schultern und trank einen Schluck aus seinem Glas. Wir saßen im Battory, unserer
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