2248 - Friedenskämpfer
zusammengeflickt worden waren. „Bei manchen dieser Schiffe erscheint es mir wie ein Wunder, dass sie nicht längst explodiert sind", stellte Lyressea fest.
Der Schutzherren-Porter beschleunigte für das letzte Überlichtmanöver. Die Mediale Schildwache stand neben Lagha-Rau'a in der Zentrale und wagte in diesem Moment nicht daran zu denken, was sie am Ziel vorfinden würden. Der Weltraum wimmelte von den Reflexen der Schiffe, die sogar die Sterne verdeckten. Ein erhebender Anblick, wäre da nicht die Befürchtung gewesen, dass eine Vielzahl dieser Schiffe und ihrer Besatzungen nicht zurückkehren würde.
Alle Völker waren vereint. Ihre Zahl ging in die Hunderte. Manche Welten hatten ihre letzten Raumschiffe geschickt und sich selbst jeder Verteidigung entblößt. „Unter anderen Umständen würde ich jubeln." Lyresseas Stimme klang belegt. „Aber es ist nicht der Frieden, der alle diese Völker vereint hat, es ist der Krieg."
Lagha-Rau'a wandte sich ihr zu. „Alle wissen von dieser Ironie des Schicksals und übergehen sie schweigend.
Du bist die Erste, die es ausspricht."
„Einer muss das tun."
„Ich bedauere, dass ich das nächste Jahrtausend nicht erleben werde, egal, was mit Ambur geschieht."
Lyressea presste die Lippen zusammen. Der Porter und die ersten Shoziden-Raumer gingen in den Überlichtflug.
Nur noch wenige Minuten.
STROWWAN hatte zum entscheidenden Schlag ausgeholt, nachdem die Flotten ihrer Hilfsvölker seit nunmehr 898 Jahren die Milchstraße heimsuchten. Verbranntes Land, wohin das Auge blickte. Hunderttausende Jahre würden vergehen, bis die Wunden vernarbt waren. Manche würden wohl nie heilen.
STROWWANS Heer war angetreten, ES zu besiegen. „Wanderer ist im Hyperraum sicher", hörte Lyressea sich selbst sagen. Aber das klang mechanisch, wie einstudiert und aus dem Mund eines Kybb. Sie glaubte selbst nicht daran.
Dann der Rücksturz.
Zigtausende Ortungsreflexe. Tobende Energiefluten. Chaos. Lyressea taumelte. Sie schrie, verkrampfte ihre Hände um die Schläfen. Was da auf sie einstürzte, war pures Entsetzen.
Die mentale Woge aus Qual, Panik und Schmerzen riss Lyressea mit sich. Sie spürte, dass sie zusammenbrach und sich schreiend am Boden krümmte, aber sie konnte sich nicht von diesen Einflüssen lösen.
Ein Echsengesicht über ihr ... Stimmen ... Unbarmherzige Pranken hielten sie fest. Jemand gab ihr eine Injektion, dann schwanden ihre Sinne.
ENDE
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