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2248 - Friedenskämpfer

Titel: 2248 - Friedenskämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Milliarden Tote zu verhindern. Sie selbst würde sterben, ehe ihr Werk getan war. Das war ihr Opfer, und sie wusste, dass sie es erbringen musste. Ihr blieb keine Wahl. „Ich werde heute noch die Daten des Sternkatalogs der Besch nutzen und alle neununddreißig Bionischen Kreuzer ausschicken. Sie sollen von den gefahrlos erreichbaren Motana-Welten möglichst viele Majestäten einfliegen. Nur die SCHWERT bleibt zurück. Wir werden die Majestäten hier empfangen."
    Atlan nickte stumm. Eile war geboten. Noch war es möglich, an1 den Kybb-Cranar vorbeizukommen. Lediglich der Bereich ihrer größeren Basen musste schon tabu sein, weil ihre Flotten den Hyperimpedanz-Schock allmählich überwanden.
    Gedämpftes Licht erfüllte den Raum im Herzen Kimtes. Zusammen mit der herrschenden Stille vermittelte es ein Gefühl der Zeitlosigkeit.
    Lyressea schlief. Nur einmal war sie auf dem Flug von Baikhal Cain kurz aufgewacht und hatte ihren Namen genannt, nicht mehr. Seither wich Perry Rhodan nicht von ihrer Seite. Schon während seines ersten mentalen Kontakts zu der Schildwache hatte er eine eigenartige, rational kaum begründbare Zuneigung verspürt. Und er war fest davon überzeugt, dass Lyressea ähnlich empfand.
    Die Schildwache war eine schlanke, humanoide Frau. Blauhäutig, mit kahl geschorenem Schädel, eisgrauen Augen und silbernen Fingernägeln, die an die Krallen einer Raubkatze erinnerten. Ihr Gesicht ebenso wie der Körper erschienen so gleichmäßig modelliert, als wäre sie der Fantasie eines begnadeten Bildhauers entsprungen.
    Rhodans Blick wanderte über ihr Gesicht und die Decke, unter der ihr makelloser Körper verborgen war, suchte Anzeichen für das Erwachen. Er verspürte eine merkwürdige Trockenheit im Mund und schluckte schwer. „Lass dich nicht von dieser Frau verrückt machen", hätte Atlan jetzt zu ihm gesagt. „Du bist potenziell unsterblich, das ist Segen und Fluch zugleich ..."
    Ein leises Stöhnen hing in der Luft. Die Lippen hatten sich ein Stück weit geöffnet. Lyresseas Lider flatterten unruhig.
    Rhodan zögerte noch einige Sekunden, dann war er sicher, dass die Schildwache wieder zu sich kam. Diesmal, das spürte er, würde sie nicht sofort wieder hinüberdämmern. Über Armbandfunk benachrichtigte er Atlan, der sich sofort auf den Weg zu ihm machte und versprach, Zephyda und Rorkhete mitzubringen.
    Die drei waren kaum eingetroffen, als Lyressea tatsächlich die Augen aufschlug. Unruhig huschte ihr Blick durch den Raum. Sie sah die Motana an, dann den Shoziden - ein Lächeln huschte über ihre Züge -, musterte Atlan interessiert und wandte sich schließlich dem Terraner zu. Langsam stemmte sie sich auf den Ellenbogen hoch; die Decke glitt von ihren Schultern, aber darauf achtete sie nicht.
    Perry Rhodan reichte ihr ein Glas Wasser. Die Schildwache trank langsam, mit gleichmäßigen Schlucken. Dann gab sie ihm das halb geleerte Glas mit einem dankbaren Nicken zurück. Noch immer war kein Wort gefallen.
    Rhodan beschloss, das Schweigen zu brechen. „Du hast lange geschlafen." Der Terraner benutzte Jamisch, die Umgangssprache im Sternenozean.
    Lyresseas Augen weiteten sich. Sie öffnete den Mund - und schwieg. Ruckartig setzte sie sich auf, ließ ihre Beine baumeln. Dann schwang sie sich vollends von der Antigravliege, aber offenbar hatte sie die eigenen Kräfte überschätzt. Aus den ersten Schritten wurde ein Taumeln; sie stützte sich an der Liege ab. Ihr Blick streifte die bereitliegende hellbraune Lederkleidung, wie sie die Motana trugen. „Das ist für dich", sagte Rhodan. „Vorerst."
    Lyressea hielt ihn zurück, als er die Kleidung holen wollte. Die Schwäche fiel schnell von ihr ab. Prüfend strich sie mit beiden Händen über das Leder, dann zuckte sie in einer menschlich wirkenden Geste die Achseln und zog sich an. Es interessierte sie anscheinend nicht, dass alle sie begafften.
    Unvermittelt sagte sie ein paar Worte.
    Rorkhete blinzelte nicht einmal, obwohl er kein Wort verstand. Abwartend verschränkte er die Arme vor dem Leib. Zephyda blickte Atlan fragend an. Lyressea hatte sich der Sprache der Mächtigen bedient, die nur die beiden Unsterblichen verstanden.
    Erst jetzt wiederholte sie ihre Worte auf Jamisch: „Wie lange habe ich geschlafen? Seit wann ist der Große Krieg zu Ende?"
    „Wir können dir darauf keine genaue Antwort geben, so gerne wir es täten", sagte Perry Rhodan. „Bis heute wissen wir nicht sicher, was damals wirklich geschehen ist. Nur eines steht fest: Es

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