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2250 - Zeuge der Zeit

Titel: 2250 - Zeuge der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ich für mich behalten, und das ist jetzt genau der Teil, um den es vermutlich geht."
    Rorkhetes Einsilbigkeit war anstrengend; doch Rhodan wartete geduldig, bis der Shozide seine Worte beisammenhatte: „Du weißt, dass die Ozeanischen Orakel mit der Schutzherrin Carya Andaxi nach Jamondi gelangt sind. Andaxi stellte damals, als der große Krieg begann, ihre Mitarbeit im Orden der Schutzherren ein. Damals bekamen die Orakel von ihr den Befehl, unterzutauchen und sich nicht mehr sehen zu lassen. Sich nicht an Unternehmungen der Schutzherren zu beteiligen und strikt Neutralität zu wahren."
    „Ich erinnere mich."
    „Andaxis Befehl gilt auch für Keg Dellogun und seine Familie; obwohl sie natürlich die Zeit von Carya Andaxi nicht mehr selbst erlebt haben. Dennoch unternahm Dellogun Reisen durch den Sternenozean, und auf einer dieser Reisen entdeckte er mich. Als ich ein hilfloses kleines Shozidenkind war."
    „Und?"
    „Dellogun nahm mich auf, um mein Leben zu retten. Damit verletzte er das Gebot der Neutralität, denn die Familie hatte damals für mich kämpfen müssen. Und zwar gegen die Kybb! Keg Dellogun und seine Familie bestanden den Kampf, doch von den Schota-Magathe wurden sie verstoßen. Das ist ihr Status bis heute. Parias sagt man dazu. Kein Orakel hat je wieder mit ihnen gesprochen. In den Tiefen Wassern der Schota sind sie nicht erwünscht."
    Rhodan nickte überrascht. „So ist das also. Errithi wird kaum den Wunsch haben, sich mit den Parias zu befassen."
    „Richtig. Das weiß auch Dellogun."
    Rhodan blickte den Shoziden lange von der Seite an, während sie gingen.
    Irgendwas stimmte nicht. Er kniff die Augen zusammen .und versuchte, den Finger auf das Detail zu legen.
    Plötzlich blieb er stehen. „Das passt nicht zusammen. Dellogun wird verstoßen, weil er ein Kind rettet und sich dabei erwischen lässt. Und jetzt kommen Errithi und seine Familie daher, quasi öffentlich, und sprechen in Ka Thans Namen vor dem Konvent, ungestraft vor aller Augen?"
    „Hoo!", schrie die Schildwache.
    Eine Riemenbindung um das Maul des Garaka lenkte die Richtung, in der es lief.
    Der Graubändiger und das Schiff blieben rasch hinter ihr zurück. Nach wenigen Sekunden war die SCHWERT praktisch fort, und die Stadt Kimte verwandelte sich durch die Brillengläser in einen undeutlichen Schemen.
    Das Garaka bewegte sich in einem seltsam schwankenden Gang. Lyressea gewöhnte sich rasch daran; sie lernte, die permanent wechselnde Neigung durch eigene Verlagerungen im Sattel auszugleichen.
    Danach hatte sie Ruhe.
    Nicht in einem akustischen Sinne, denn der Wind pfiff trotz Flautwetter mit ohrenbetäubender Lautstärke. Der Sand prasselte auf sie ein, das Garaka gab seltsam dumpfe Laute von sich, wenn sie es direkt in den Wind zwang. Doch das mentale Rauschen war fort.
    Lyressea konnte keine Gedanken lesen, doch sie spürte zuverlässig den Unterschied zwischen Lüge und Wahrheit. Unten in Kimte gab es beides, besonders gelogen wurde viel, und die Melange aus halben Wahrheiten und Verdrehungen, die der Konvent mit sich brachte, störte ihre innere Ortung.
    Hier draußen war alles ausgeblendet.
    Die ganze Zeit horchte sie in sich; auf dem gesamten langen Kreisbogen um die Stadt.
    Catiaane fühlte sich seltsam entrückt an. Als stünde eine Schranke zwischen ihnen. Kimte, Schwester. In dieser Stadt. Aber wo verbirgst du dich?
    Lyressea verhielt auf einer Anhöhe und blickte durch den Sturm auf die Kontur hinab.
    Schließlich wurde es für Sekunden klar, selbst der Flautwind legte sich.
    Irgendwo da unten.
    Der Wind kehrte zurück, diesmal war es Orkewetter, und Lyressea lenkte das Garaka mit hilflosem Zorn zurück zum Raumschiff. „Geehrte Frau!"
    Zephyda fuhr nervös herum, als sie die Stimme hörte, auf der Hut wie vor einem Angriff.
    Die Reaktion zeigte, welche Anspannung sie beherrschte.
    Aus einer offen stehenden Kammer winkte mit vergnügter Miene eine Frau, die sie kannte ... kannte ... an die sie sich erinnerte, als sie endlich im Halbdunkel das Kleid aus Perlen sah. Es war die Majestät aus dem Tembe-System. Eine der Ersten, die sie persönlich auf Tom Karthay begrüßt hatte, eine dicke Frau mit dunkelblondem dichtem Haar. „Ikhete", grüßte sie freundlich. „Ist der Aufenthalt in Kimte zu deiner Zufriedenheit geregelt?"
    „Aber ja, ja! Frau Zephyda, wir halten in meiner Klause eine kleine Tee-Zeremonie ab, da kamst du vorbei, und wir fragten uns eben ..."
    Zephyda hob schnell die flachen Hände. Eine glatte

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