Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2250 - Zeuge der Zeit

Titel: 2250 - Zeuge der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
in Kimte den Konvent der Majestäten durch. Meine Bionischen Kreuzer sind seit Wochen unterwegs; sie holen so viele Majestäten wie möglich ab, von möglichst vielen Motana-Welten. Der Konvent soll darüber entscheiden, ob unser Volk sich gegen die Kybb erhebt oder ob wir in Unterdrückung Frieden halten."
    Corestaar stampfte sein Kunstbein auf den Boden. Der Eisenbeschlag auf Stein produzierte einen Ton wie ein Knall. „Erstaunlich", ätzte er, „dass das überhaupt noch eine Frage ist. Aber ihr Frauen sucht ja immer den Konsens. Nun gut, höchste Zeit! Ich will nicht kritisieren, was Lob verdient.
    Ein Konvent findet also statt ... Und du willst den Karthog nun dazu einladen?" ,Zephyda sagte schnell: „Keineswegs."
    Corestaars Blick ruckte hoch. „Nicht ...?"
    „Du hast nicht den Rang einer Planetaren Majestät inne. Tom Karthay wird von Kischmeide vertreten."
    Corestaar lachte laut. „Kischmeide und ein Aufstand gegen die Kybb? Das soll ein Witz sein!"
    „Ich rechne auch nicht damit, dass Kischmeide für den Krieg stimmen wird."
    „Was also willst du? Mich demütigen? Das glaube ich kaum, so gut kenne ich dich." Sie hielt seinem prüfenden Blick stand. „Ich rechne damit, dass wir zwei- bis dreihundert Majestäten zusammenbekommen. Aber Kimte hat keinen Versammlungssaal, der die erforderliche Größe besitzt. Ich bitte dich deswegen darum, in deiner Feste einen geeigneten Saal zur Verfügung zu stellen. Die eigentlichen Beratungen des Konvents sollen also hier stattfinden."
    Corestaar grinste mit leuchtenden Augen. „Die Matronen aus Kimte wollen bei uns ihren Konvent abhalten?"
    „Ja."
    „Kischmeides Idee war das sicher nicht."
    „Nein."
    „Ich erkläre mich selbstverständlich bereit, für eine geeignete Räumlichkeit zu sorgen ..."
    „Aber?"
    „... aber wir wissen alle, eure Matronen-Majestät steht nicht für das Volk von Roedergorm. Wenn der Konvent in der Feste stattfindet, fordere ich im Gegenzug eine Vertretung. Ich nehme mit gleichberechtigter Stimme an eurem Konvent teil."
    „Du bist verrückt", entfuhr es ihr.
    Corestaar lehnte sich gegen die gewaltige Statue des Schutzherrn, unter die leere, steinerne Kapuze. Mit einem seufzenden Laut entlastete er die Prothese. „Der Karthog wird nicht akzeptieren, dass eine Matronen-Majestät für ihn entscheidet."
    Er tippte an seine Stirn. „Denn der Karthog hat einen eigenen Kopf, mit dem er denkt!
    Ich habe den Saal. Es ist also nur gerecht. Tu nicht so, als ob du das nicht gewusst hättest."
    „Dein letztes Wort?"
    Mit einem Mal meldete sich Rorkhete zu Wort. „Zephyda!" Das Wort tönte im geschlossenen Innenhof wie ein Gong. „Was ist?"
    „Ich glaube, du verstehst den Karthog nicht richtig."
    Sie blickte verwirrt von einem zum anderen.
    Corestaar grinste. „Der Shozide hat es also begriffen, gut, das gefällt mir. Ich erhebe eine Forderung, aber ich stelle keine Bedingung. Das ist ein Unterschied."
    Zephyda schüttelte verwirrt den Kopf. „Nämlich?"
    „Eine Bedingung", erklärte der Karthog, „muss zwingend erfüllt sein, damit ein entsprechendes Ereignis folgt. Eine Forderung nicht. Der Saal für euren Konvent wird also bereitgestellt, gleich ob ich bekomme, was ich will. Beides hängt voneinander nicht ab."
    „Du bist beinahe so klug wie eine Frau, Karthog."
    Corestaar grinste. „Ich nehme es nicht als Beleidigung. Also - wir sehen uns dann hier in ... wie viel Tagen?"
    Kischmeide betrat mit einem flauen Gefühl die Kammer, tief im Stummen Gürtel, in die man sie gebeten hatte. Überall ringsum waren Majestäten untergebracht, von den fernen Welten des Sternenozeans.
    Das Innere der Kammer lag im Halbdunkel. In die süße schwere Luft Tom Karthays mischten sich fremde Aromen, besonders eines: das der Bewohnerin dieser Kammer, Ani Orthun, bitter und fremd.
    Sieben Majestäten blickten Kischmeide an. Ani Orthun war eine von ihnen; die ausgemergelte, kleine Gestalt, die mit überkreuzten Beinen am Boden hockte.
    Die größte der sieben, die auffallend hochgewachsene Tordhene, erhob sich stattdessen und schob hinter Kischmeide sorgfältig den Vorhang zu. „Hat dich jemand kommen sehen?", fuhr Tordhene sie in nasal klingendem Jamisch an.
    Kischmeide musterte die andere ohne Verständnis. „Kimte ist meine Stadt. Warum sollte es mich kümmern?"
    Tordhene starrte mit dem Blick eines Raubvogels auf die kleinere Kischmeide. „Das ist keine Antwort auf meine Frage."
    „Nein", sagte Kischmeide widerwillig. „Wenn ihr es wissen wollt,

Weitere Kostenlose Bücher