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2251 - Das Land unter dem Teich

Titel: 2251 - Das Land unter dem Teich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rorkhete durchgeschlagen war. Darunter lag ein diffuses Licht im Nebel. Wie schade, dass es nicht den Weg zu der Kapsel wies. Angeblich lag sie seit Tausenden Jahren hier und war in der ganzen Geschichte der Stadt nie entdeckt worden.
    Rhodans Orter zeigten reinweg gar nichts an. Weder ertastete er die enorme Masse einer Asylkapsel noch nennenswerte energetische Aktivität. Lediglich Rorkhetes Wärmestrahlung drüben war deutlich auszumachen. Und ein kleiner Cluster tief unten im Wasser. Die Orakel. „Traut man den Geräten, dann existiert hier keine Kapsel." Er sah zu Lyressea. „Das hatten wir doch alles schon. Aber sie ist da." Lyressea hatte die Augen geschlossen. „Nur eben tiefer."
    „Kannst du die genaue Stelle lokalisieren?"
    Sie drehte den Oberkörper hin und her in einer Art blindem, langsamem Tanz. „Ich weiß nicht. Es ist alles so ... verschwommen. Es muss zumindest eine Art Zugang geben."
    „Der aber ebenfalls über Tausende Jahre nicht entdeckt worden ist." Rhodan tauchte eine Hand in das eiskalte Wasser, schnupperte daran. „Vielleicht liegt er im Teich verborgen."
    Lyressea blähte die zarten Nasenflügel. „Wenn mir Gimgon nur mehr verraten hätte ..."
    Ein Trauerflor glitt über ihre ebenmäßigen Züge. Gimgon, der Schutzherr. Gimgon, den sie geliebt und der sie geliebt hatte, ohne dass sie je zusammengekommen waren.
    Gimgon, der sie und ihre Geschwister gerettet hatte. Gimgon, der getötet worden war. „Ich sehe mich mal in der Hütte um", sagte der Terraner eilig. Er wollte der Schildwache diese kurzen Momente des Schmerzes nicht nehmen. Schmerzen dieser Art waren notwendig, um die Gegenwart leben zu können. Mit schnellen Schritten betrat Rhodan das unscheinbare, verwitterte Holzhaus, das die Motana-Kommandantin Trideage einst errichtet und das sie bewohnt hatte, die Gründermutter von Kimte. Die drei kostbaren Gegenstände aus jenen Tagen - ihr Orter, ihr Funkgerät, der Speicherkristall mit ihren Aufzeichnungen aus der Zeit der Blutnacht von Barinx - lagen nicht mehr auf dem Tisch. Wahrscheinlich hatte Kischmeide sie mitgenommen.
    Die Hütte war schnell durchsucht. Nirgendwo Falltüren, verborgene Hohlräume, geheimnisvolle Hinweise. Der bessere Unterstand war so leer, wie hoffentlich die ganze Innenstadt jetzt war.
    Als Lyressea wiederkam, wurde sie von Rorkhete begleitet. Rhodan brauchte gar nicht erst zu fragen. Nichts. Kein Ergebnis. „Sie ist hier", sagte die Mediale Schildwache mit einem Stich von Verzweiflung in der Stimme. „Aber es fühlt sich an, als ob sie überall zugleich ist... oder gerade eben noch hier war, aber jetzt nicht mehr. Als spürte ich nur mehr Reste ihrer Ausstrahlung."
    „Ich lass dich ungern allein nach der Geschichte eben", sagte Rhodan. „Aber falls es dir etwas nutzt, gehen wir zur Ebene des Blisterherzens hinauf. Dann hast du mehr Ruhe."
    Lyressea verneinte. „Ich brauche eure Hilfe. Ich brauche alle Hilfe, die ich kriegen kann."
    Hinter ihr plätscherte es. Die Köpfe der Ozeanischen Orakel schauten aus dem Wasser.
    Große blaue Augen starrten freundlich herüber. Die beiden Alten waren ruhig, die Köpfe der Jungen gingen beständig unter und tauchten an anderer Stelle wieder auf. „Keg Dellogun?", fragte Rhodan. Das fleischige Gesicht, die langen grauen Barthaare unter der Rüsselnase sahen ihm ganz danach aus. „Ich dachte, ihr befändet euch auf der SCHWERT."
    Der Schota-Magathe rollte sich auf den Rücken und reckte die Schwanzflosse empor. „Und ich dachte, ihr wecktet die Eherne Schildwache."
    Rhodan grinste schief. „Können vor Lachen. Wir finden sie nicht."
    Der Schota-Magathe schnaubte. Es klang beinahe amüsiert. „Der Kleine hatte sie doch schon fast gefunden."
    Damit tauchte Keg Dellogun rückwärts unter. „Warte!", sagte Rhodan. „Welcher von euren Kleinen? Und wo?"
    Für einen Moment stand Kegs grünlich blaue Schwanzflosse noch über dem Wasser, dann verschwand auch sie. Nebelschwaden trieben über die Stelle, wo eben noch sechs Köpfe auf dem Wasser geschaukelt hatten. „Dann muss der Zugang doch über den Teich erfolgen", überlegte Rhodan. „Vergiss es", brummte Rorkhete. „Er meinte mich."
    Keg Delloguns Gruppe hatte (Jen letzten Shoziden vor langer Zeit bei sich aufgenommen; ein Waisenkind, das nun als Landbewohner unter Wesen gelebt hatte, die ihre Zeit am liebsten im Wasser verbrachten. „Dann sind sie vorhin schon hier gewesen, als du ins Wasser gestürzt bist?", fragte Rhodan.
    Der Shozide brummte. Es klang

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