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2254 - Der ewige Gärtner

Titel: 2254 - Der ewige Gärtner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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da wusste sie, dass es vorbei war. „Verzeih mir, Gimgon", flüsterte sie.
    Spätestens seit der Landung auf Tan-Jamondi II hatte sie sich vor diesem Augenblick gefürchtet. Jetzt war es vorbei. Die Luft, die sie atmete, hatte sie hundertmal zusammen mit ihrem Geliebten geatmet, aber seitdem war sie tausendmal umgewälzt worden, so, wie sich alles im Dom Rogan ständig erneuerte. Es war nicht mehr die gleiche. Die Vergangenheit war tot. Sie war nicht deshalb aus ihrem jahrtausendelangen Schlaf erweckt worden, um daran zu zerbrechen. Es ging nicht um das, was nicht wiederzubringen war. Es ging um die Zukunft!
    Ganz kurz sah sie das Holo des mächtigsten aller Schutzherren verschwimmen und stattdessen ein anderes Gesicht - Perry Rhodan!
    Der Spuk verschwand so schnell, wie er gekommen war, aber er erinnerte sie zusätzlich an das, weshalb sie hier war. Sie schüttelte die Schwäche ab, die erdrückende Last, den Schmerz. Der Orden der Schutzherren war tot - aber war er das wirklich?
    Es liegt an dir, machte sie sich klar. Du hast es in der Hand ...
    Lyressea drehte sich um und betrachtete die Umgebung. Sie hatte gewusst, was sie vorfinden würde. Es war wie in ihrem eigenen Domizil und wie in Caryas. Die Kybb waren hier gewesen und hatten alles durchsucht. Aber hatten sie wirklich alles gefunden?
    Die Mediale Schildwache klammerte sich an die Hoffnung, die sie nie aufgegeben hatte.
    Das Paragonkreuz! Gimgon hatte als Einziger erfahren, wohin es verschwunden war. Er hatte es niemandem verraten, aber er war nicht so naiv gewesen, seinen Tod auszuschließen. Spätestens als sich die Niederlage gegen die kybernetischen Heerscharen abzeichnete, musste er nach einem Weg gesucht haben, sein Wissen für den Fall weiterzugeben, dass eines Tages die Herrschaft der Kybb und des Verräters Kharzani vorbei war - oder dass es Kräfte gab, die darauf hinarbeiteten.
    Sie war sicher. Sie musste das Versteck finden, alles andere zählte nicht mehr. Lyressea war endgültig bereit, den Kampf aufzunehmen. Sie war es nicht nur ihren neuen Freunden und den unterjochten Völkern des Sternenozeans schuldig, sondern auch Gimgon selbst. „Hilf mir, Gimgon", sagte sie leise. „Egal, wo du jetzt bist - wenn du mich hörst, dann zeige mir den Weg."
    Sie überwand sich dazu, den persönlichen Computer zu aktivieren. Natürlich war alles gelöscht. Sie hatte es gewusst und schalt sich selbst eine Närrin. Gimgon wäre auch nie so unvorsichtig gewesen, sein Geheimnis so leichtfertig einer Entdeckung auszusetzen.
    Das Versteck musste sich anderswo befinden - dort, wo niemand es vermuten konnte.
    Aber wo?
    Sie klammerte sich daran, dass es hier war, in diesem Raum. Es gab tausend andere Möglichkeiten, da machte sie sich nichts vor. Aber sie gab nicht auf. Wenn sie hier nicht fündig wurde, dann nirgendwo. Sie hatte nicht die Zeit, den ganzen Dom zu durchsuchen -und davon abgesehen keine Ahnung, wo sie überhaupt beginnen sollte.
    Perry Rhodan, Zephyda und Atlan warteten auf sie, schon viel zu lange.
    Die Mediale Schildwache trat ans Fenster. In einer schmalen Nische stand der kleine, kunstvoll verzierte Roboter, mit dem sie Gimgon manchmal hatte spielen sehen. Sie hatte nie verstanden, was ihm so sehr daran gelegen hatte. Irgendwie hatte es nicht zu ihm gepasst. Als sie ihn einmal darauf angesprochen hatte, hatte er nur gelächelt und gesagt: „Lass mir doch den Spaß."
    Es war wirklich nur ein Spielzeug gewesen. Jetzt stand er in der Nische und im Halbdunkel, sah aus wie eine Statue. Genau das war er wohl auch. Er konnte sich nicht bewegen, es war ein toter Gegenstand, so tot, wie etwas nur sein konnte. Eigentlich war er hässlich. Lyressea hatte ihn nie gemocht. Die Kybb offensichtlich auch nicht. Sie hatten sich nicht die Mühe gemacht, ihn mitzunehmen und zu untersuchen. Was hätten sie auch finden sollen?
    Lyressea wandte sich vom Fenster ab. Draußen wurde es noch dunkler. Die Nacht brach bereits herein.
    Die Mediale Schildwache sah sich wieder und wieder um. Ihre Hände waren zu Fäusten geballt. Sie ging zu den Bildern, die nicht in die Wände integriert, sondern daran aufgehängt waren, und hob sie ab. Nichts. Sie schaltete die Holos ab, tastete über die Reliefs. Sie ließ sich sogar auf die Knie nieder und suchte nach einer Vertiefung unter den Teppichen. Es musste doch irgendein Versteck geben!
    Lyressea wusste nicht, wie viel Zeit verstrichen war, als sie sich erschöpft und wie ausgebrannt hinsetzte. Die Enttäuschung fraß an ihr.

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