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2257 - Der Mikrodieb

Titel: 2257 - Der Mikrodieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Lichts."
    Was immer geschah, sie konnten sich am schnellsten mit einem Wechsel in den Linearraum retten. Dort konnte niemand sie angreifen, wenn es sich nicht gerade um eine Walze der Kosmokraten handelte.
    Die Daten auf dem Monitor rissen Bully schier aus seinem Sessel. „Ein Sternhaufen!"
    In der Nachbarschaft von Arwitch, unmittelbar an seinem Rand, existierte eine neue Ansammlung von Sternen. Die Orter maßen keine Spuren hyperenergetischer Phänomene, wie sie etwa der Jamondi-Kokon erzeugt hatte. Alle Sterne und ihre Planeten befanden sich im Normalraum.
    Dennoch war sich der Terraner sicher, dass es nur ein ehemaliger Hyperkokon sein konnte. „Etwas früher materialisiert vielleicht", entfuhr es Bully. „Shabor, wie groß ist die Entfernung?"
    „Knapp fünfzig Lichtjahre."
    So weit reichten die Orter und Taster. Optisch war aber noch nichts wahrzunehmen.
    Kein Wunder, denn das Gebilde existierte erst seit Wochen oder höchstens Monaten.
    Bullys Hände begannen plötzlich unnatürlich zu zittern. Er versuchte, es unter Kontrolle zu bekommen, doch es gelang ihm nicht. „Himmel noch mal, wieso bin ich nicht gleich darauf gekommen? Malcolm, was ist mit dem Jetstrahl?"
    „Einen kurzen Augenblick noch, Bully", lautete die Funkantwort des Wesens in seinem Medotank.
    Bully glaubte die Antwort schon zu kennen. Er kannte auch den ungefähren Zeitpunkt, wann dieser Sternhaufen endgültig materialisiert war. Viel früher als alle anderen, das steht fest! „Der Jetstrahl führt in den Sternhaufen", erklang Daellians Stimme. „Mehr können wir von unserer aktuellen Position aus nicht sagen."
    Sie würden es herausfinden. Bald! „Der Jet kommt aus diesem Haufen, da bin ich mir inzwischen sicher", stieß Bully hervor. „Oder hat jemand eine bessere Idee? Als die Sternenballung vollständig materialisiert war und Gon-Orbhon zum ersten Mal die Umgebung erkundete, entdeckte er das sechsdimensionale Juwel, unser Solsystem. Den Rest kennen wir."
    Jetzt hätten sie sich gewünscht, eine Funkbrücke bis in die Westside der Milchstraße errichtet zu haben. Aber einerseits hatte es ihnen an Zeit gefehlt, andererseits hatten sie in der kurzen Zeit nicht so viele Funkrelais beschaffen können. Bully hätte viel darum gegeben, eine Nachricht über ihre Entdeckung nach Hayok und nach Terra zu senden.
    Wieder ließ er einen Rundruf schalten. „Es steht fest, dass wir einen Sternhaufen gefunden haben, der nach dem Eintritt der erhöhten Hyperimpedanz materialisiert ist", teilte er der Besatzung mit. „Wir gehen als Erstes daran, diesen ehemaligen Hyperkokon aus dem größtmöglichen Abstand von fünfzig Lichtjahren zu vermessen. Inzwischen beraten wir über unser weiteres Vorgehen."
    Sie waren endlich angekommen. Vor ihnen lag das dritte Ziel des Fluges. Sie konnten keine vier Wochen warten, bis die zweite Welle aus der Milchstraße eintraf.
    Sie mussten Gon-Orbhon schnell finden, der sich hier irgendwo aufhielt
     
    8.
     
    In der Zentralkugel des Schiffes gab es nach Auskunft des LPV insgesamt ein Dutzend Orte, an denen Mikrokameras lagerten. In manchen Abteilungen existierten kleinere Kontingente als Reserve, und dann gab es die Lagerräume, in denen die Expeditionsleitung Tausende von den Dingern gebunkert hatte.
    Mikrokameras und Miniaturobjektive benötigte man immer wieder - zur technischen Überwachung, zur unauffälligen Erkundung fremden Terrains, zur Abwehr von Eindringlingen wie unserem Phantom, zur Kontrolle empfindlicher Maschinenparks und vielem mehr. Ohne Mikrokameras hätte das Schiff viele seiner Funktionen nicht oder nur halb wahrnehmen können.
    Auf einer dreidimensionalen Karte des oberen Teils der Zentralkugel hatte Tamara Jegerova alle Orte eingetragen, in denen es zu Diebstählen gekommen war. Es zeigte, dass das Phantom sich sehr gut zu orientieren wusste. Allerdings schien es den kürzeren Weg zu bevorzugen, um schneller ans Ziel und wieder in sein Versteck zu kommen. „Mikrokameras sind hier und hier!" Tarn hatte die Positionen rot markiert. „Kleine Steuerpositroniken finden wir in benachbarten Lagern. Vom Gewicht her sind die Energiespeicher am schwersten zu transportieren, ihr findet sie hier und hier und hier."
    Ich zog in Gedanken Verbindungslinien zwischen den einzelnen Orten, versuchte das Versteck dort zu finden, wo sich die Linien kreuzten. Es klappte nicht.
    Mehr als zwei Linien überkreuzten sich nie, für exakte Rückschlüsse war das zu wenig. „Dann beziehen wir jetzt unsere Posten",

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