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2257 - Der Mikrodieb

Titel: 2257 - Der Mikrodieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mikrokameras war es zu schnell, nicht aber für die Infrarotkämeras."
    „Wir kommen, Henner."
    So schnell uns die Beine trugen, kehrten wir in unsere Abteilung zurück. Henner strahlte über das ganze Gesicht. Er hielt einen Speicherkristall in der Hand, während Jenna den Projektor aus dem Schrank fuhr. „Dann wollen wir doch mal sehen ..."
    Er schoss den Kristall so heftig in das Lesegerät, dass ich schon das Knirschen und Bersten des Materials zu hören glaubte. Die Schublade fuhr automatisch zu, während sich der Projektor aktivierte.
    Eine Weile zeigte die Aufnahme nur gleichmäßiges rotes Licht. Dann sahen wir für einen winzigen Augenblick etwas durchs Bild huschen. „Zurückfahren!", sagte Henner. „In Zeitlupe abspielen!"
    Es handelte sich um ein winziges Ding, vielleicht etwas größer als eine menschliche Hand, mit mehreren Gliedmaßen. „Anhalten und die Konturen etwas deutlicher!", sagte ich.
    Die Positronik setzte die Anweisung in Bruchteilen eines Augenblicks um.
    Mit gerunzelter Stirn betrachtete ich unser Phantom. Es besaß einen eiförmigen Rumpf und ein halbes Dutzend Tentakel, mit denen es sich offensichtlich blitzschnell fortbewegen konnte. In der Mitte des Körpers zog sich ein Kranz aus Optiksystemen entlang, auf der Oberseite ruhte in Vertiefungen ein halbes Dutzend Kameralinsen. „Ein Mikroroboter!", stieß Tarn hervor. „Schlimmer noch", sagte ich. „Ein Mikrodieb!"
    Wir rätselten, wer ihn gebaut haben konnte. Um ein terranisches oder posbisches Fabrikat handelte es sich ebenso wenig wie um ein arkonidisches. Und aus dem Robert-Gruener-Institut stammte er auch nicht.
    Woher aber dann? Im Augenblick war ich ahnungslos. „Ich störe euch ungern beim Nachdenken", meldete sich die Positronik. „Aber Trerok hat etwas entdeckt."
    Die Ultra-Giraffe! Ich warf meinen Mitarbeitern einen kurzen Blick zu. „Entschuldigt mich. Man braucht mich.
     
    9.
     
    Es bedeutete einen enormen Energieaufwand, den gesamten Sternhaufen in gleich bleibendem Abstand zu umrunden, ihn energetisch und räumlich zu vermessen und dann zu versuchen, möglichst noch von außen den genauen Aufenthalt Gon-Orbhons festzustellen. Dieses Mal erhob nicht einmal Ascari da Vivo einen Einwand, sondern stimmte den Entscheidungen der Schiffsführungen kurzerhand zu.
    Bully registrierte am Rande, dass sich auch Kantiran in der Hauptleitzentrale eingefunden hatte. Perrys und Ascaris Sohn hielt sich im Hintergrund. Er blieb passiv und spielte den eigentlichen Beobachter, während seine Mutter versuchte, sich mit Ratschlägen und Kommentaren an den Gesprächen der Schiffsführung zu beteiligen.
    Bully ließ sie reden. Solange sie konstruktiv blieb, sah er keinen Grund, sie in ihre Schranken zu weisen. Er richtete seine Aufmerksamkeit mehr auf den Dron, aber der traf keine Anstalten, sich Kantiran oder seinem Begleiter Mal Detair zu nähern.
    Vielleicht ist es ja nur Einbildung, dachte der Terraner. Es gab keinen einzigen verwertbaren Beweis, dass Ascari etwas mit den Diebstählen in der Zentralkugel zu tun hatte.
    Bully erhielt fast stündlich Informationen von den Wachmannschaften, aber auch vom Hyers-Team, das den Unbekannten jagte. Sie nannten ihn inzwischen „das Phantom", weil er überall auftauchte, unsichtbar blieb und auch unortbar und weil er ihnen jedes Mal um eine Nasenlänge voraus war. Wären seine Umtriebe nicht schon auf dem Flug von MORGENROT-5 nach Magellan aufgefallen, hätte Bully an eine Gefahr aus Magellan gedacht, an einen Handlanger Gon-Orbhons etwa. So aber war jedem in der RICHARD BURTON klar, dass sie sich diese Laus schon früher eingef angen hatten, in der Milchstraße oder in MORGENROT-5.
    Der ENTDECKER setzte seine Umrundung fort. Nach jeder Etappe folgte eine Phase der Schleichfahrt, in der die Hyperorter des Schiffes alles an Impulsen einsammelten, was aus der 50-Lichtjahre-Kugel eintraf. Sie verglichen die Muster miteinander, werteten Abweichungen aus und interpretierten sie.
    Bisher war die RICHARD BURTON unentdeckt geblieben. Und der Jetstrahl führte weiterhin geradeaus in den Sternhaufen hinein ...
    Hinweise auf Reststrahlung einer Hyperbarriere fanden sich keine, Bully nahm es als Beweis dafür, dass dieser Sternhaufen nicht erst vor wenigen Wochen aufgetaucht war. Oberst Ranjif Pragesh ließ mehrfach den Kurs ändern. Im Zickzack flog das Schiff an der Peripherie des fremden Haufens entlang. Als Bully schon nicht mehr damit rechnete, gab die Positronik der Ultra-Giraffe endlich den

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