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2257 - Der Mikrodieb

Titel: 2257 - Der Mikrodieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ersehnten Alarm.
    Der Jetstrahl existierte nicht mehr. Dort, wo er endete, saß mit hoher Wahrscheinlichkeit dieses Wesen, das die Menschheit auf Terra und im Solsystem unter seinen Willen zwang, ein Ungeheuer, das die gewaltigen Energien absorbierte, die mit dem Strahl über eine wahnwitzige Entfernung transportiert wurden. „Der Strahl endet irgendwo tief im Innern dieses Sternenozeans", sagte Malcolm S. Daellian. „Ich empfehle, zunächst bessere Messergebnisse zu erzielen und erst dann in den Haufen einzufliegen."
    Bully stimmte ihm zu. „Wir schleusen acht Kreuzer aus. Sie übernehmen die Vermessung des Sternhaufens."
    Es schonte nicht nur die Ressourcen des ENTDECKERS, sondern sparte auch Zeit.
    Und die benötigten sie jetzt dringender als alles andere. „Die Gefechtsbereitschaft bleibt erhalten", ordnete Bully an. Er rechnete jetzt stündlich mit Feindberührung.
    Welche Machtmittel und Hilfsvölker dem angeblichen Gott zur Verfügung standen, darüber konnten sie in der RICHARD BURTON bisher nur spekulieren. Nach Gurrads und ihren Birnenschiffen sah es nicht aus. Die Nachbarn von Roewis beschränkten sich aufs Beobachten. In das Innere des neu materialisierten Sternhaufens schienen sie sich noch nicht zu wagen.
    Bully nahm es als schlechtes Omen. „Da ist er wieder", sagte der Zaliter. „Ein Ausschlag der Ultra-Giraffe, den es in dieser Form nicht geben dürfte. Genauer gesagt, den wir in dieser Form nicht kennen. Dass es ihn gibt, ist ja offensichtlich."
    Ich ging das Wellenmuster durch. Vergleichbares fand sich in keiner Positronik, kein Wissenschaftler der RICHARD BURTON konnte etwas damit anfangen. „Das ist mir zu hoch", sagte ich.
    Trerok lachte schallend. Im Unterschied zu Daellian hatte er den Scherz begriffen.
    Der Ausschlag gehörte zum oberen Bereich des UHF-Bandes und lag damit in jenem Grenzbereich, in dem wir sechsdimensionale Vorgänge vermuteten, den wir aber mangels einer Aura-Zange messtechnisch nicht erfassen konnten.
    Der Ausschlag ereignete sich immer wieder, allerdings in weiten und unregelmäßigen Abständen. „Ich taufe es >Ping<", sagte Trerok.
    In unmittelbarer Nähe Gon-Orbhons und des Jetstrahls glaubte ich nicht, dass es sich um ein zufälliges Signal handelte. Wenn der Sternhaufen die Heimat Gon-Orbhons darstellte, konnte es sich um den Bestandteil eines Abwehrmechanismus handeln. „Wenn ich den Wellencharakter als Ergebnis einer Resonanz mit der RICHARD BURTON ansehe und ihn wegrechne, bleibt etwas wie ein sechsdimensionales Ortungssignal übrig", erläuterte Trerok. „Eben das Ping."
    „Ping", echote ich.' „Na schön, dann also ein Ping. Macht sich bestimmt gut in einem wissenschaftlichen Aufsatz: Das Ding mit dem Ping oder so was in der Art, ja?"
    Niemand reagierte auf meine Bemerkung. Na schön, also starrten wir alle wieder auf die Aufzeichnungen. Treroks Behauptungen ließen sich weder ausschließen noch belegen. Das UHF-Band des Hyperbereichs war erfüllt von unzähligen Impulsen, Störungen, Spuren, unerklärlichen Ereignissen, die zum Glück nie ins vierdimensionale Kontinuum durchschlugen. Sonst hätte es dort vermutlich nur sinnentleertes Chaos ohne Spuren einer Evolution gegeben. Bei all diesen Erscheinungen kam es zwangsläufig zu Interaktionen mit jeder Art von Masse im Weltall.
    Inzwischen lagen die abschließenden Ergebnisse der Vermessung vor. Die neue Sternenwolke besaß einen Durchmesser von 150 Lichtjahren. Der LPV rechnete die Anzahl der darin enthaltenen Sterne auf 300.000 hoch. Das war verdammt viel. Der Gedanke, das gesamte Gebilde sei nach und nach aus dem Hyperkokon in den Normalraum zurückgefallen, besaß etwas Faszinierendes. Irgendwo in diesem Haufen endete der Jetstrahl, der seit einer halben Stunde wieder in der Wiedergabe der Ultra-Giraffe auftauchte.
    Die „Stange" war vielleicht im Weg. Ich setzte mich mit der Hauptleitzentrale in Verbindung. „Führt das Schiff bitte wieder in den Bereich, in dem der Jetstrahl nicht mehr messbar ist!"
    „Verstanden, Alfven Hyers", lautete die Antwort von Oberst Pragesh. „Wir greifen den Vorschlag auf."
    Die RICHARD BURTON legte eine Kurzetappe von sechs Lichtjahren ein, anschließend gab Reginald Bull die entscheidende Anweisung. „Wir fliegen jetzt rein!"
    Auf einem Monitor verfolgten wir, wie Icho Tolot eine Antigravscheibe in die Hauptleitzentrale steuerte. Auf ihr lagen Netze aus Metall, für jeden Anwesenden eines. „Pslso Elf-A", kommentierte Daellian den Vorgang. „Der Haluter

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