Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2258 - Medusenklänge

Titel: 2258 - Medusenklänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
lässt. Seine Befehle klingen besonnen. An den Ereignissen kann er nichts ändern. Aber Ruhe - dafür kann er sorgen. „Torpedofeld?", schreit jemand inmitten des Durcheinanders.
    Reginald schüttelt den Kopf. Hebt die Hand. „Vergesst es. Seht, da oben. Wir. haben den Kontakt zu unserem Erkundungstrupp verloren!"
    Die Panoramagalerie zeigt es an. Der Kontrollmonitor ist schwarz. Kein Peilsignal mehr. Die in den Raumanzügen eingebauten Sender haben ihren Betrieb eingestellt.
    Nichts findet mehr den Weg zur RICHARD BURTON.
    Woher weiß ich das? All diese Informationen ... Ich zapfe das Wissen meines Wirts an.
    Daellian kommt. Die Zentralebeleuchtung spiegelt sich in dem halb transparenten Material des abgeschrägten Achteckprismas und der vorn aufgesetzten Vierkantpyramide. „Wir wissen nicht, was geschehen ist", sagt er. „Bisher war die Peilung einwandfrei.
    Wir konnten ihren Weg genau verfolgen. Aber jetzt geht nichts mehr."
    „Sind sie tot?", fragt Reginald.
    Der Medotank schwebt reglos über dem Boden. Auch die Abertausende von Mikrofasern, die seine Manipulatorarme bilden, zeigen nicht die geringste Bewegung. „Wir müssen mit dieser Möglichkeit rechnen", erklingt Daellians Stimme, alles andere als zynisch oder grob, wie man es sonst von ihm gewohnt ist.
    Der Erkundungstrupp - ausgelöscht? Wieder zeigt Reginald nicht, wie sehr ihn das aufwühlt. Nicht nur die drei Gurrads, auch zwei seiner engsten Freunde sind da drüben: Gucky und Icho - Aktivatorträger, Helfer der Menschheit seit Tausenden von Jahren!
    Hat er sie in den Tod geschickt?
    Ich spüre, dass er etwas sagen will, aber dann wendet er sich ab. Ich lausche weiter durch seine Ohren und höre, was auch er im Halbdämmer wahrnimmt: die Gespräche der Spezialisten, die immer neuen Versuche der Kontaktaufnahme.
    Es führt zu nichts.
    Kann ich tatenlos zusehen?, durchfährt es ihn. Ich spüre seine Gedanken, seinen brennenden Wunsch. Ich muss handeln! Ich muss sie retten!
    Aber was soll er tun? Ein weiteres Team schicken? Wer sollte dazugehören, und würde ihm nicht das gleiche Schicksal widerfahren? Und wenn er selbst ginge?
    Vielleicht würde er dort sterben, dann wäre die RICHARD BURTON führerlos - und das in dieser Situation.
    Die ganze Expedition könnte scheitern!
    Er ist hilflos. Kann nicht eingreifen. Muss abwarten, ob der Erkundungstrupp sich nicht doch noch meldet. Ach, hätte er wenigstens einen weiteren Telepathen an Bord!
    Sein innerer Aufruhr ist groß. Er greift auf mich über. Ich teile seine Sorgen, bin aber nicht so hilflos wie er. Im Gegensatz zu ihm kann ich etwas unternehmen. Ich bin kein Gefangener dieses Schiffes. Meine Energie wird sicher nicht angepeilt, wenn ich mich ins All begebe.
    NEIN!
    Zu gefährlich! Wer weiß, was geschieht? Ich könnte mich verlieren, in den Tiefen des Weltraums verteilen, und ohne Energiefeld existiert auch mein Geist nicht mehr!
    Ich klammere mich fest. Erneut. Fast verzweifelt.
    Vielleicht ist gerade das der Fehler. Vielleicht ist es falsch, mich an einen lebenden Körper zu heften statt an das Metall des Schiffes. Aber dieser Gedanke kommt mir zu spät.
    Reginalds Anker, die ihn wie ein Strahlenkranz umgeben, in denen ich ruhe und meine Heimat gefunden habe... sie stellen sich auf, trennen sich von ihm!
    Wie ein Igel, der seine Stacheln aufrichtet, ragen sie nach oben, lösen sich aus ihren Verankerungen und schießen davon.
    Was ist passiert? Wo soll ich jetzt noch Halt finden?
    Ich werde mitgerissen, unter die Decke der Zentrale, durchstoße sie, werde schneller und passiere die einzelnen Decks, die an mir vorbeiflirren, bis ich die Außenhülle des Schiffes erreiche. Und auch hier gibt es kein Halten.
    Ich werde ins All geschleudert, schreie laut vor Angst, während die gewaltige Kugel der RICHARD BURTON vor meinem geistigen Auge schrumpft und schließlich von der Dunkelheit verschlungen wird.
    Ich taumele durchs All, ein Schmetterling ohne Flügel, ein energetischer Ball - aber nicht ziellos. Etwas zieht mich beinahe magisch an.
    Es zieht mich in Richtung des fremden Wracks, das langsam vor mir aus der Schwärze tritt.
    Jetzt begreife ich!
    Reginalds Wunsch. Er hat mich infiziert. So brennend war er, so vorbehaltlos, dass ich ihn übernommen habe und nun dorthin gezogen werde, wo das Außenteam verschwunden ist. In das Wrack. Um zu helfen, wenn ich noch helfen kann.
    Hoffentlich komme ich nicht zu spät!
     
    7.
     
    Tausend Tode Das Makrohirn lag auf der Lauer.
    Es hielt die

Weitere Kostenlose Bücher