Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2259 - Tod von den Sternen

Titel: 2259 - Tod von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ging Pragesh aus, dann war er geschickt worden. Sie war nicht tot. Pragesh war davon überzeugt, dass die RICHARD BURTON von tausend Augenpaaren beobachtet wurde. Augen, die sich von dem Deflektorfeld nicht täuschen ließen.
    Es war kein gutes Gefühl. Die Bedrohung war greifbar. Es war irrational, aber es ließ sich nicht abschütteln. Alles war friedlich außerhalb des Riesenschiffs. Spielten ihm seine Nerven Streiche? Ihm war seine Unruhe vollkommen unerklärlich. Er war ein aufgeklärter, reifer und erfahrener Mann, der bisher mit jeder Situation fertig geworden war. Er, den sonst nichts aus der Ruhe brachte, machte sich unnötig verrückt!
    Ascari da Vivo zeigte sich nicht wieder. Kantiran und Mel Detair standen abseits und warteten. Jeder wartete.
    Weitere Minuten verstrichen. Bull meldete sich nicht. Pragesh überlegte jetzt ernsthaft, ob er ihn nicht doch anrufen sollte. Unwillkürlich drehte er sich zu den Gurrads um.
    Er sah nur noch einen von ihnen, den blau gekleideten Tary Gerrige. „Komm her!", rief der Kommandant der RICHARD BURTON.
    Als der gurradsche Hyperphysiker vor ihm stand, fragte Pragesh ihn nach El Bar und Konter. „Sie haben getan, was du ihnen geraten hast", sagte der Löwenkopf.
    Ranjif Pragesh zog fragend eine Braue in die Höhe. „Reginald Bull. Er kommt nicht zu uns, also gehen sie zu ihm."
    Pragesh stieß eine Verwünschung aus. Er überlegte, ob er Bull jetzt nicht doch benachrichtigen und vorwarnen sollte. Es hätte ihnen allen vieles erspart. Doch das konnte er nicht wissen.
    Und so nahm das Unheil seinen Lauf...
    Für Reginald Bull waren die ersten zusammenhängenden Worte des Planetariers ein Schock gewesen. Er hatte Reca Baretus und die Oxtornerin gebeten, ihn mit Jerof eGangan Ouwmar allein zu lassen. Bull und der Eingeborene hatten sich zehn Minuten lang angeschwiegen. Bull wusste nicht, was er sagen sollte, und sein Gegenüber hatte Angst, etwas von sich zu geben.
    Bull wagte einen neuen Anfang. Das Zittern des Zwerges hatte jetzt ganz aufgehört. Vielleicht hatte er
     
    ... hier fehlt Text …
     
    raum zurückgestürzt war. Bull glaubte nicht an einen Zufall. Trotzdem konnte er den ihn bedrängenden Offizieren keine klare Begründung für sein Zögern geben. Ginge es nach ihnen, dann würde man keine Minute länger zögern, ein starkes bewaffnetes Kommando in die Stadt Tragolfir zu schicken.
    Schließlich setzte Bull den Termin fest. Genau um acht Uhr morgens sollte das noch zusammenzustellende Kommando das Raumschiff verlassen, ganz gleich, was bis dahin noch geschah. Der Verstand sagte Bull, dass er auf ein Wunder hoffte - der Bauch etwas anderes.
    Die Stunden vergingen. Bull verließ die Zentrale nur kurz, um etwas zu essen und trinken. Eine halbe Stunde verbrachte er bei Fran Imith. Als er zurückkam, waren es noch knapp zwei Stunden bis zum Aufbruch. Geduldig musste er die Beschwerden der Gurrads über sich ergehen lassen, die nach wie vor heftig darauf bestanden, mit in die Stadt zu gehen.
    Warum? Was versprachen sie sich davon? Er erinnerte sie noch einmal an die panische Reaktion ihres Gastes auf ihr Erscheinen, doch das taten sie abwertend ab. Es war kein Argument für sie.
    Tako Ronta hatte inzwischen den Platz des Kommandanten eingenommen und Ranjif Pragesh abgelöst, der wohl endlich eingesehen hatte, dass sein Körper einige Stunden Ruhe brauchte. Ronta empfing den Expeditionsleiter mit einer Nachricht aus der Krankenstation. „Er möchte dich sehen", sagte er. „Noch bevor ihr das Schiff verlasst."
    „Wer?", fragte Bull hoffnungsvoll. „Gucky?"
    Ronta schüttelte den Kopf. „Jan Shruyver. Der Name sagt mir nichts."
    „Aber mir", knurrte Reginald Bull. „Er hat es verdammt dringend gemacht", bemerkte der Erste Offizier.
    Bull winkte nur ab. Er musste aufpassen, dass er den jungen Mann nicht in eine Schublade packte, die zu groß oder zu klein für ihn war. Er kannte ihn viel zu wenig, um sich ein Urteil über ihn erlauben zu können. Aber wenn er ihn sah, dann sah er wieder Shriver ... den Psychologen mit dem Hippie-Tick.
    Im Büro des Mannes hatten Poster gehangen und ein Schallplattenspieler mit Schellackplatten in papiernen Hüllen.
    Manchmal hatte Shriver eine solche Platte aufgelegt, damit sich seine „Patienten" sozusagen „entspannen" sollten. Bully erinnerte sich noch sehr genau. Für ihn war die „Shriver-Musik" kaum mehr als Krach gewesen, einfach entsetzlich für die an Pat Boone und Frank Sinatra gewöhnten Ohren. Erstaunlicherweise

Weitere Kostenlose Bücher