Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2259 - Tod von den Sternen

Titel: 2259 - Tod von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
willst?"
    „Nein, Jan. Noch nicht. Aber ich ... möchte mit ihm sprechen ..."
    „Ich werde es ihm sagen", versprach Shruyver und ging. Leicht fiel es ihm nicht. Es konnte sein, dass Gucky ihn nicht mehr als Therapeuten akzeptieren würde, aber da musste er nun durch. Wenn er ihn nur weiter tröstete und mit ihm über den Tod philosophierte, kam der Ilt nie aus seiner Depression heraus.
    Reginald Bull saß im Warteraum, in dem sie sich vor nicht einmal einem halben Tag zum ersten Mal „offiziell" begegnet waren. Der Expeditionsleiter erhob sich mit steinerner Miene. „Für die Bordkombi war wohl keine Zeit, wie? Ist in der Reinigung, was?"
    Shruyver lächelte entschuldigend, um dem Gespräch den aggressiven Tonfall zu nehmen. „Ich habe mehrere Informationen für dich, die wichtig sein können, darum sind wir hier. Aber natürlich gehe ich gerne los und hole die Uniform, wenn es dein Wunsch ist."
    „Vergiss es", knurrte der Residenz-Minister. „Also, was gibt es?"
    Jan bot Bull mit einer Handbewegung einen Sitz an und nahm ebenfalls Platz. „Beginnen wir mit dem Cortezen, der angesichts unserer drei gurradschen Gäste hyperventilierte. Er ist mittlerweile wach. Es hat lange gedauert, bis er den Mund aufmachte. Aber was ich ihm aus der Nase ziehen konnte, müsste dich interessieren."
    „Deine Hypothese von der De-Deflektorsicht, richtig?"
    „Auch." Shruyver zuckte die Achseln, griff in eine Tasche seiner Jacke und holte ein Stückchen dünnes Papier und, mit der anderen Hand, etwas heraus, was aussah wie Tabak. Dann begann er, sich eine Zigarette zu drehen.
    Bulls Augen wurden schmal. „Was wird das? Ein Joint?"
    „Warum? Möchtest du einen?"
    Der Aktivatorträger biss sich auf die Lippen. „Also", sagte Shruyver. „Jerofe Gangan Ouwmar. Zuerst einmal: Er hat nach dir gefragt, er sieht in dir seinen großen Beschützer, trotz des Zwischenfalls mit den Gurrads. Ich weiß nicht, wie du's gemacht hast und wie du es geschafft hast, ihm die Angst vor dir zu nehmen - mich hat es fast eine Stunde gekostet. Dafür glaubt er jetzt daran, dass alle Menschen an Bord der BURTON ihm nichts tun wollen."
    „So weit war ich auch schon", knurrte Bull. „Aber dann kamen die Gurrads. Es kostete mich weitere zwanzig Minuten, ihn dazu zu bringen, darüber zu sprechen - und das auch nur, weil das TZM noch wirkte." Shruyver machte eine Pause und zündete sich die fertig gerollte Zigarette an, die Bull misstrauisch musterte. Er nahm einen tiefen Zug und blies den Rauch aus. „Reginald, er hatte einen Traum, in dem er die RICHARD BURTON landen sah und ..."
    „Das weiß ich", unterbrach ihn der Expeditionsleiter. „Und er glaubt an seine Träume. Er sah schreckliche Wesen aus dem Schiff steigen, die seinem Volk angeblich den Tod bringen sollten. Aber er gab zu, dass sein Traum einen Fehler hatte. Wir Menschen sind nicht die Monster, die er gesehen hat."
    „Und du weißt natürlich, wen er stattdessen sah?"
    „Ich kann zwei und zwei zusammenzählen, Junge", sagte Bull ungeduldig. „Natürlich die Gurrads."
    Shruyver nickte. „Vollkommen richtig. Und weiter?"
    „Was soll das werden?", fuhr Bull ihn an. „Ein Quiz?"
    Shruyver schwieg. Bull fuhr sich mit der rechten Hand durch das rote Borstenhaar. „Na schön. Ich vermute, dass die Cortezen in der Vergangenheit ähnliche grauenvolle Erfahrungen mit Gurrads gemacht haben wie etwa die Tefroder -oder Lemurer - mit den Halutern; den Bestien, falls dir das etwas sagt."
    „Ich kenne mich in terranischer Geschichte aus", sagte der Psychologe ruhig. „Mit dem Andromeda-Vorstoß und der lemurischen Geschichte bin ich vertraut. Aber so war es nicht. Die Cortezen haben nie einen Gurrad zu Gesicht bekommen. Als es die Cortezen in den Hyperkokon verschlug, gab es keine Gurrads."
    Bull starrte ihn immer noch misstrauisch an, aber jetzt war auch Überraschung in seinem Blick. „Wer sagt das?"
    „Jerofe hat zugegeben, dass er zwar von Wesen geträumt hat, die eben genauso aussahen wie unsere Gurrads, aber noch nie einen gesehen hat. Es gibt auch keine Bilder oder Überlieferungen über ein Zusammentreffen der Cortezen mit den Löwenköpfen. Kein Corteze hat je einen Gurrad gesehen - jetzt nicht und auch früher nicht."
    Reginald Bull setzte sich wieder. Er sah seinem Gegenüber einige Sekunden lang in die Augen. Dann endlich entkrampfte sich seine Miene. „Es gibt also keine Urangst vor den Gurrads?"
    „Nein. Die Gurrads mögen die Große Magellansche Wolke seit vielen

Weitere Kostenlose Bücher