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2259 - Tod von den Sternen

Titel: 2259 - Tod von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Jahrtausenden beherrschen, aber sie waren definitiv nicht auf diesem Planeten, den Jerofe übrigens Aon nennt. Denn Aon war viel zu lange in dem Hyperraumkokon isoliert, als dass es je zu einem solchen Kontakt hätte kommen können." Der Psychologe sah Bull fragend an. „Das ist doch richtig, oder? Es können Jahrmillionen gewesen sein."
    „Kann sein", knurrte er. „Wüsste ich alles, brauchten wir nicht nach Informationen zu suchen."
    „Zurück zu Jerofe", ignorierte der Psychologe die Spitze. „Während unserer Unterhaltung hat er bestätigt, dass er die BURTON die ganze Zeit über sehen konnte. Da er andererseits angibt, bis auf seine Träume und seinen etwas ängstlichen Charakter dem durchschnittlichen Cortezen zu entsprechen, müssen wir davon ausgehen, dass auch die Sicht der anderen durch Deflektorfelder nicht getäuscht werden kann."
    Bull brummte etwas Undeutliches, was beinahe wie „Danke!" klang. „Gerne geschehen. Schließlich sind wir ein Team."
    Bull erhob sich von seinem Sitz und betrachtete Shruyver lange nachdenklich. „Normalerweise", sagte er, „habe ich eine ganz gute Menschenkenntnis -denke ich jedenfalls. Aber aus dir werde ich nicht schlau."
    „Das macht nichts", meinte Shruyver leichthin. „Schließlich ist es meine Aufgabe, aus anderen schlau zu werden."
    „Ich muss mich bei dir wohl endlich für mein schroffes Verhalten entschuldigen", sagte Bull weiter und brachte sogar ein gequältes Lächeln auf seine Wangen. „Ich war ... irritiert."
    „Für Entschuldigungen besteht kein Grund", erwiderte Jan. „Du hast die ganze Verantwortung am Hals und sorgst dich außerdem um einen deiner besten Freunde. Da lägen bei jedem die Nerven blank."
    „Gucky ..."
    Shruyver nickte. „Mit den Cortezen werden wir uns noch genauer befassen müssen. Aber vielleicht sollte ich dich erst über den >Fall Gucky< in Kenntnis setzen."
    „Einverstanden", sagte Bull. „Wir gehen zu ihm."
    „So weit ist er noch nicht", sagte Shruyver kopfschüttelnd. „Obwohl es mir vieles erleichtern würde.
    Ich hoffe, dass er seine psychische Krise bald überwunden hat. Noch quält er sich selbst mit einer Art Todessehnsucht, aber ich habe ihm etwas zu kauen gegeben - wenn ich das so sagen darf. Er wird es schaffen. Er braucht dazu nur Geduld, und da hapert es bei ihm. Er hat sich in etwas hineingesteigert, das ..."
    „Was hat er?", fragte der Aktivatorträger. „Er will nicht, dass es jemand erfährt", zögerte Shruyver. „In unseren Augen ist es lächerlich, aber wir sind keine Ilts. Er möchte übrigens dringend mit dir sprechen - über Interkom -, aber er wird's dir nicht sagen."
    „Dann sag du es mir. Ich bin seit dreitausend Jahren sein Freund."
    Shruyver zögerte. Er sah Bulls Blick. Schließlich nickte er. „Er ist nackt. Nackt wie ein gerade geworfenes Tier. Der Schuss im Wrack hat ihm das ganze Fell weggesengt. Er hat kein einziges Haar mehr an seinem Körper."
    Um genau acht Uhr morgens terranischer Standardzeit verließen in drei Gleitern dreißig Männer und Frauen sowie drei Gurrads das Schiff.
    Im Grunde war es Jan Shruyver zu verdanken, dass die drei Gurrads nun doch mit von der Partie sein durften. Reginald Bull hatte sich schweren Herzens dazu entschlossen - nun, da durch Jerofe Gangan Ouwmars vor ihm wiederholte Aussage feststand, dass es keine Verbindung zwischen Gurrads und Cortezen gab und die Stadtbewohner nicht ebenfalls panisch auf ihren Anblick reagieren würden.
    Bull sollte sich hinterher wünschen, noch mehr auf Jan Shruyver gehört zu haben, der den Traum des kleinen Feiglings trotz allem ernst nahm. Auch wenn es nie eine Begegnung zwischen Gurrads und Cortezen gegeben hatte, musste es einen Grund für Jerof es Traum geben. Er hatte die Gurrads nicht „erfunden". Bull wusste es auch, aber er tappte im Dunkeln.
    Jerofe Gangan Ouwmar hatte um etwas zum Schreiben gebeten. Bull hatte veranlasst, dass er es bekam. Vielleicht würde es Shruyver helfen, den Eingeborenen besser zu verstehen, der um nichts in der Welt bereit gewesen war, die Expedition in die Stadt zu begleiten.
    Nichts hatte sich geändert, bis auf eines: Oberst Ranjif Pragesh, inzwischen wieder auf seinem Posten, hatte noch einmal gewarnt. Bull hatte ihn keineswegs ausgelacht, als er von seinen bösen „Vorahnungen" sprach. Er wusste, wenn dieser Mann, der mit beiden Füßen fest auf dem Boden stand, so etwas sagte, dann war es ernst zu nehmen. Und außerdem hatte er ja immer noch selbst das gleiche ungute Gefühl.

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