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2259 - Tod von den Sternen

Titel: 2259 - Tod von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Es bestätigte es nur noch.
    Aber es war für ihn noch mehr Grund gewesen, es endlich anzugehen. Fran hatte Recht gehabt mit dem, was sie zu ihm sagte, und er wollte zumindest die Antwort auf die Frage, die ihm seit dem ersten Gespräch mit Jerofe im Kopf herumspukte. Sein Kommando war bewaffnet und auf alles gefasst.
    Die Gleiter landeten vor einem der drei Tore in der mehr als zehn Meter hohen Stadtmauer. Auf der gegenüberliegenden Seite öffnete sich Tragolfir zum Fluss. Sie hätten natürlich auch diesen Weg nehmen können, aber Bull wollte es gerade und sich nicht quasi durch die Hintertür anschleichen.
    Den Ausschlag hatte natürlich gegeben, dass das Tor offen stand. Das war das, was sich gegenüber dem Vortag und der Nacht geändert hatte. Es war wie eine Einladung, und Bull war gewillt, sie anzunehmen.
    Die insgesamt 33 Raumfahrer, darunter Ascari da Vivo, Kantiran und Mal Detair, verließen ihre Fahrzeuge und marschierten los, ein seltsames Paar an der Spitze. Ascari da Vivo hatte sich wie selbstverständlich an Bulls Seite begeben. Er wollte keinen Streit mit ihr provozieren und hatte ihr nur klar gemacht, dass er reden würde.
    Es fragte sich nur, mit wem.
    Sie durchschritten das Tor und gingen die gerade Straße entlang, die zum großen Platz im Zentrum führte. In den einfachen Häusern rechts und links regte sich nichts. Sie erinnerten mit ihren schiefen Mauern, dem Holzgebälk und den ausnahmslos braunen Ziegeldächern an die Fachwerkhäuser des späten irdischen Mittelalters. Die hölzernen Türen und die meisten Fenster waren verschlossen. Die Stadt schwieg.
    Prageshs und auch Shruyvers Warnungen gingen Bull nicht aus dem Kopf. Die Hände seiner Leute lagen auf den Griffen ihrer Strahler. Der Trupp hätte ihm Ruhe und Sicherheit geben sollen, tat es aber nicht.
    Auch die Arkonidin konnte ihre Nervosität nicht ganz hinter der stolzen Fassade verbergen. Die drei Gurrads wirkten seltsam angespannt, verhielten sich aber diszipliniert. Bull hoffte, dass es so blieb.
    Sie marschierten weiter die schweigende Straße entlang. Warum versteckten sich die Bewohner der Stadt? Oder war sie doch verlassen? Bull wollte es einfach nicht wahrhaben, und er behielt Recht.
    Die Cortezen erwarteten die Besucher aus dem Weltraum mitten auf dem großen Platz, auf einem von prächtigen Blumenbeeten umrahmten runden Podest, das bequem Platz für hundert und mehr Personen bot. Es waren aber nur zwölf -zwölf Wesen mit grüner Haut, grüner Kleidung, dichtem Haarwuchs und einem dicken „Schlauch" um den Bauch, wie ihn auch Jerofe trug.
    Zwölf uralte Zwerge. Sie warteten und rührten sich nicht, bis Reginald Bull und Ascari da Vivo vor ihnen standen. Auch bei ihnen hatte er wieder das Gefühl, in blinde Augen zu sehen. Doch inzwischen wusste er ja, dass dies ein Irrtum war, dass sie sogar sehr gut sahen, sogar durch Deflektorfelder hindurch.
    Als der Expeditionsleiter sich umdrehte, sah er, wie plötzlich Hunderte von Cortezen aus ihren Häusern kamen und sich um den Platz versammelten, alle grün gekleidet, alle zerbrechlich wirkend, alle mit olivgrüner Haut und dichter Körperbehaarung. Die Fensterläden wurden geöffnet. Hinter ihnen glänzte Glas und dahinter wieder - wie viele Augenpaare mochten auf die Fremden gerichtet sein?
    Bull fühlte sich unwohl. Es war wie in einem skurrilen, unwirklichen Traum. Dies hätte in einer mittelalterlichen Stadt der Erde sein können, selbst die Straßen waren gepflastert. Sie hätte von Menschen erbaut sein können, davon abgesehen, dass alles etwas kleiner war, eben auf die Körpermaße der Cortezen zugeschnitten.
    Aber irgendwie lag über allem der Hauch des Geheimnisvollen, der Fremdartigkeit. Die zwölf Alten - augenscheinlich der Rat der Alten, von dem Jerofe gesprochen hatte - sprachen kein Wort. Sie standen da und sahen die Raumfahrer nur an, bis es Reginald Bull zu bunt wurde.
    Die mitgeführten Translatoren waren auf ihre Sprache programmiert. Bull holte tief Luft, wechselte einen Blick mit der Arkonidin, und sagte dann in seiner direkten, unverblümten Art: „Ihr wollt also, dass wir den Anfang machen. In Ordnung. Warum habt ihr euch vor uns versteckt? Was soll das Theater?"
    Cortezen kamen. Die Menge, die vor dem Rathaus versammelt gewesen war, hatte sich zwar zerstreut, doch sammelte sie sich in einem großen Kreis wieder, in einigen Dutzend Metern Entfernung. Die kleinen Grünhäutigen standen dicht aneinander gedrängt, einer beim anderen Schutz suchend. Bull war

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