Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2259 - Tod von den Sternen

Titel: 2259 - Tod von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
doch aber nicht. Wusstest du das nicht?", fragte der Mausbiber mit treuherzigem Augenaufschlag. „Aber wenn du darauf bestehst..."
    „Tu, was du nicht lassen kannst."
    Der Nagezahn verschwand. Gucky sah den Psychologen fast zwei Minuten schweigend an. Dann seufzte er tief. „Ach, so ist das. Der kleine Grüne ... er wird sterben, meinst du?"
    „Gucky, es tut mir Leid, dass ich mich nicht so mit dir freuen kann, wie ich es wohl tun sollte. Du bist über den Berg, man sieht schon den Flaum auf deiner Haut und ..."
    „Jan, bevor du weiterredest, lass mich dir sagen: Du hattest mit allem Recht. Jeder neue Tag ist wunderbar, und ich werde noch viele neue Tage erleben. Und vor allem habe ich einen neuen Freund gefunden. Aber dieser neue Freund gefällt mir heute überhaupt nicht. Es macht mich gleich wieder traurig, wenn ich dich so sehe. Kannst du diesem Jerome wirklich nicht helfen?"
    „Jerofe", korrigierte Shruyer. „Das fällt nicht mehr in mein Gebiet. Es ist jetzt allein Sache der Mediker."
    „Und die haben keine Hoffnung mehr?"
    Der Psychologe seufzte. „Bitte tu mir einen Gefallen, Gucky, und frage nicht nach Dingen, die du hier drinnen", er tippe sich gegen die Schläfe, „sowieso schon gesehen hast."
    „Wenn du mir so kommst, mein lieber Jan", sagte Gucky, „dann brauchst du vor allem viel, viel Schlaf. Für den armen Jerofe kannst du nichts tun, wie du selbst sagst, und ich komme jetzt schon viel besser zurecht. Tu mir und dir den Gefallen und hör auf mich, Jan. So, wie ich auf dich gehört habe.
    Na los, worauf wartest du noch? Ab, ab ins Bettchen."
    Shruyver stand zögernd auf. „Los, oder muss ich dir telekinetisch Beine machen? Und, Jan?"
    „Ja?"
    „Zieh dir ein anderes Hemd an, bevor du das nächste Mal mit Bully sprichst. Er steht nicht gerade auf alte Revoluzzer."
    Jan Shruyver grinste schief und verließ den Raum.
    Sie frühstückten wieder zusammen. Reginald Bull hatte die Nacht bei Fran verbracht und war wenigstens für kurze Zeit auf andere Gedanken gebracht worden. Doch jetzt hatte ihn die Wirklichkeit wieder. „Ich habe Angst", bekannte er. „Angst davor, in die Zentrale zu kommen und keinen Cortezen mehr in der Stadt zu sehen."
    „Dann weißt du ja, was du zu tun hast", sagte sie. Er seufzte.
    Natürlich wusste er es. Sie hatten ja lange genug darüber gesprochen. Er stand auf, küsste sie und wollte gehen. Sie hielt ihn am Arm fest und streckte ihm etwas entgegen. „Die Folie?", fragte er. „Ich habe sie gelesen, was soll ich damit?"
    „Sie noch einmal lesen, bevor du ... bevor wir in die Stadt fliegen. Vor allem das mit diesem ... Pozoar."
    „Ist das wichtig?"
    „Vielleicht", sagte sie.
    Bull nickte und nahm die Folie an sich. Er begab sich direkt in die Zentrale. Tako Ronta hatte Dienst am Kommandostand. Er brauchte nichts zu sagen. Die Schirme zeigten es deutlich genug. Kein Corteze war mehr auf den Straßen. Dabei stand die Sonne schon hoch am Himmel. „Das genügt", sagte Bull entschlossen. „Wir sehen uns das jetzt aus der Nähe an."
    Eine halbe Stunde später waren sie unterwegs: Bull, Fran Imith, Ascari da Vivo, Prak-Noy und vier weitere Raumfahrer, darunter Captain Doran Fa Dorano. Es war Fran gewesen, die darauf bestanden hatte, dass die beiden Mediker mit von der Partie waren.
    Der Gleiter landete diesmal nicht vor den Stadtmauern, sondern direkt auf dem großen Platz. Reginald Bull und Prak-Noy stiegen als Erste aus und steuerten geradewegs auf das Rathaus zu. Die anderen gingen in verschiedene Richtungen, immer in Zweiergruppen.
    Niemand kam ihnen entgegen. Kein Corteze zeigte sich in einem Türeingang oder einem Fenster. Die Stille war noch bedrückender als vor drei Tagen. Bull kam sie vor wie die Stille des Todes. Ranjif Prageshs Worte gingen ihm nicht aus dem Sinn.
    Er und der Ära betraten das Rathaus. Sie riefen nach den Cortezen, suchten alle offen stehenden Räume ab und schließlich die Halle, in der sie mit den Alten zusammengesessen hatten. „Nichts", sagte der Chefmediker. „Hier finden wir niemanden."
    Reginald Bull gab keine Antwort. Er .winkte nur und verließ das große Gebäude. Sie schritten die Straße entlang, doch bevor sie das nächste Haus erreichten, bemerkten sie eine Bewegung. Bull schöpfte Hoffnung, aber es waren nur Ascari und ihr männlicher Begleiter, die ihnen heftig zuwinkten.
    Sie standen vor dem Eingang eines zweistöckigen Hauses und riefen etwas. Bull verstand es nicht.
    Sie waren viel zu aufgeregt und er nicht

Weitere Kostenlose Bücher