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2259 - Tod von den Sternen

Titel: 2259 - Tod von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weshalb ihr nie mehr als die zweite Geige im galaktischen Konzert spielen werdet", konterte Ascari mit zuckersüßem Lächeln. Dann wandte sie sich ab und verließ mit erhobenem Haupt und ohne einen Blick zurück die Zentrale.
    Ranjif Pragesh blickte ihr nach. Dann nahm er einen tiefen Atemzug und warf einen letzten Blick auf die Bilder der Stadt. Normalerweise gab auch er nichts auf Vorahnungen. Dazu war er viel zu sehr Realist.
    Aber diesmal konnte er sich eines unguten Gefühls nicht erwehren. Vielleicht hatte die Arkonidin nicht so ganz Unrecht. Irgendetwas stimmte nicht mit der Stadt. Nichts deutete auf eine hoch entwickelte Technisierung ihrer Bewohner hin, nichts auf Waffen, Kraftwerke, moderne Verkehrssysteme. Die Stadt schien zu schlafen, und doch... eine unsichtbare Bedrohung schien von ihr auszugehen, irgendein Verhängnis über ihr zu schweben. Man konnte es nicht greifen, aber es war da ...
    Der Kommandant des ENTDECKERS aus der fernen Milchstraße zwang sich zu logischem Denken.
    Er erlebte so etwas nicht zum ersten Mal. Die Stadtbewohner versteckten sich. Das war so, seitdem Raumschiffe auf jungfräulichen Welten landeten. Doch sie hatten die BURTON doch gar nicht bemerken können ... oder?
    Pragesh widmete sich wieder den Berichten aus den unterschiedlichen Abteilungen des Schiffes, in denen gearbeitet wurde. „Ich verstehe es nicht, Fran. Ich begreife es einfach nicht!"
    Reginald Bull nahm einen großen Schluck Kaffee. Fran Imith, die ihm gegenübersaß, schwieg noch immer. Sie hatte ihn reden lassen. Er war zu ihr gekommen, um sich auszuheulen - zu wem sonst als der Frau, die er schon vor zwei Jahren hatte heiraten wollen und wozu er bisher noch keine angemessene Gelegenheit gehabt hatte.
    Jetzt sah er ihr in die leuchtenden blauen Augen, die er ebenso liebte wie ihre lockigen, schulterlangen roten Haare, die scharfe gerade Nase, den manchmal so sinnlichen, manchmal harten Mund - eben die ganze Frau. Für ihre Beziehung galt: „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben!" In der Praxis waren sie ein Paar, ob nun offiziell getraut oder nicht. Aber auch diesbezüglich war er recht altmodisch: Eine echte, formelle Hochzeit gehörte dazu.
    Fran Imith, Fremden gegenüber oft kalt wie Eis, reserviert und abweisend, konnte eine gute Zuhörerin sein, wenn man ihr Vertrauen einmal gewonnen hatte. Mit ihren 33 Jahren verfügte sie nicht nur über eine beachtliche Intelligenz, sondern auch über Gespür und Feingefühl.
    Und sie fühlte nach, wie ihr Bully litt. Guckys Zustand, über den die Mediker ihm nichts sagen wollten oder durften, machte ihm mehr zu schaffen als eine verlorene Schlacht. Er, einer der mächtigsten Männer der Milchstraße, war vollkommen ratlos. Er hatte mehr erlebt als alle Besatzungsmitglieder der RICHARD BURTON zusammen - bis auf den einen. Er hatte Männer und Frauen qualvoll sterben sehen und darunter gelitten, hatte sich Vorwürfe gemacht und seine Gefühle hinter der polternden Fassade verborgen. Und nun saß er ihr gegenüber wie ein Häuflein Elend, wegen eines kleinen Geschöpfs vom untergegangenen Planeten Tramp, das ihm mehr bedeutete als manche Menschen.
    Er sah sie hilflos an, flehend um ein Wort des Trostes, aber alles, was Fran ihm sagen konnte, musste wie eine leere Phrase klingen. Sie hätte alles getan, um ihm jetzt zu helfen - aber sie konnte es nicht. „Die besten Mediker der Galaxis kümmern sich um Gucky", versuchte sie es wenigstens. „Die RICHARD BURTON ist medizintechnisch auf dem neuesten Stand. Ich weiß es ja, Liebling. Es ist furchtbar schwer, aber du musst ihnen vertrauen."
    Er starrte sie an. „Fran, er will mich nicht sehen! Nur Prak-Noy und diesen ... diesen Hippie!"
    „Hippie?", fragte die ehemalige TLD-Leibwächterin verständnislos.
    Für einen Moment wirkte er verwirrt. Dann winkte er ab, ein schwaches Lächeln erschien kurz auf seinem sommersprossigen Gesicht. „Nicht wichtig, vergiss es. Ein Begriff aus meiner Jugend."
    Sie erwiderte sein Lächeln vorsichtig und beugte sich über die zwischen ihnen frei schwebende Glas-Tischplatte, ergriff seine Hand. „Komm schon, mein jugendlicher Held. Lass dich nicht von Verzweiflung übermannen, Gucky geht es gut, viel besser als während seiner Plofre-Phase. Es wird ihm schon helfen, wenn er weiß, dass du an ihn denkst und für ihn da bist. Er ist Telepath, erinnerst du dich noch?"
    „Er ist doch mein Freund", brummte Bull. „Wie kann er mich da ausschließen? Ich mache mir Sorgen um ihn!"
    „Deshalb liebe

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