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2260 - Im Arphonie-Sternhaufen

Titel: 2260 - Im Arphonie-Sternhaufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gesehen hatte, aber ihr Hunger war stärker gewesen. Nein, nicht Hunger; reine Gier.
    Charzane musste fressen, weil sie ... schwanger war!
    Die junge Motana war immer noch nicht ganz bei der Sache, als sie die obere Ebene der Zentrale betrat und sofort einen der freien Sitze zwischen den anderen Quellen einnahm. Sie erschrak bei Zephydas Anblick. Es wurde ernst. Sie hatte die Erschütterungen des Schiffes gespürt und die Durchsagen gehört, dass die SCHWERT angegriffen werde, aber das war auch alles, was sie wusste.
    Sie hatte Charzane in den Wandschrank gelockt und diesen hinter ihr zugesperrt. Allein konnte sie ihn nicht öffnen. Sie saß fest, bis Naida zurückkam. Und dann ...
    Sie hatte keine Ahnung, wie es dann weitergehen sollte. Vielleicht blieb ihr nichts anderes übrig, als ihr kleines Geheimnis, das nicht mehr ganz so klein war wie gedacht, zu beichten. Sie hoffte es nicht. Sie hoffte wider besseres Wissen, dass sie sich irrte und der Spuk vorbei sein würde, wenn sie zurückkehrte.
    Perry Rhodan war nicht unbedingt ein Pessimist. Er hatte dem Tod viel zu oft in die Augen geschaut und war dann im letzten Moment doch noch mit heiler Haut davongekommen.
    Sollte es auch hier wieder so sein? Er beobachtete gebannt die Werte, die von Echophage ins große Holofeld eingeblendet wurden. Die Schiffe des - von den Kybb abgesehen - noch unbekannten Gegners kamen viel zu schnell näher. Sie feuerten ununterbrochen. Die Belastungsanzeige der Schutzschirme hatte längst kritische Marken erreicht.
    Und von „hinten" raste der Kybb-Titan heran ...
    Der blaue Riesenstern füllte inzwischen fast das ganze Holo aus. Echophage dämpfte sein Licht, aber die Helligkeit blieb gerade an der Grenze des Erträglichen. Die Sonne wanderte aus dem Holo heraus, unendlich langsam, aber beständig. Was er den vollkommen erschöpften Motana nie zugetraut hatte - konnte es doch noch Wirklichkeit werden? „Wir können es scharfen", hörte er Atlans Stimme hinter sich. „Wenn wir noch eine Minute durchhalten ..."
    „Das werden wir nicht", knurrte Rorkhete. „Eine Salve von dem Titanen, und wir waren einmal. Wir kommen nicht mehr in den Hyperraum."
    Rhodan schüttelte den Kopf. Die Geschwindigkeit des Bionischen Kreuzers reichte bereits fast. Die SCHWERT war mittlerweile eingekreist, aber der Kurs stimmte. Wenn es Zephyda und ihren Quellen gelang, nur noch wenige Grad Abweichung zu erreichen, würden sie in ausreichend großer Entfernung an der Sonne vorbeischießen.
    Die Stellare Majestät der Motana war nur noch ein Schatten ihrer selbst und dem völligen Zusammenbruch nahe. Es war nur noch eine Frage von Minuten, eher weniger. Ihre sonst so strahlend grünen Katzenaugen schimmerten fiebrig und trüb. Der Blick war in unbekannte Fernen gerichtet. Rhodan begriff, dass ihr hypersensibler Geist nicht mehr in dieser Welt war. Sie hatte nichts mehr gesagt, nur mit Bewegungen, die „automatisch" wirkten, wie die einer ferngesteuerten Puppe, ihre Quellen dirigiert. Von ihnen sah der Terraner nichts und war froh darüber.
    Aber so schlimm ihr Zustand auch war - sie kämpften! Sie beschleunigten die SCHWERT immer noch.
    Dreißig Sekunden, schätzte er.
    Die blaue Sonne schien sich aufzublähen. Für einen schrecklichen Augenblick hatte Rhodan wieder den sich blitzschnell ausdehnenden Glutball der gerade um ein Haar überstandenen DISTANZSPUR-Explosion vor Augen. Er ballte die Hände, dass sich die Fingernägel in das Fleisch bohrten. Der Schmerz brachte ihn in die Realität zurück.
    Fünfzehn Sekunden!, dachte er. „Hol mich euer Teufel!", rief Rorkhete dröhnend. „Zephyda schafft es! Ich könnte sie drücken!"
    Atlan warf ihm einen undefinierbaren Blick zu. Der Shozide zuckte entschuldigend die Schultern. „So sagst du doch immer, oder? Das mit eurem Teufel. Irgendwann musst du mich mit ihm bekannt machen."
    Fünf Sekunden! „Halte durch, SCHWERT!", rief Lyressea. „Perry, ich wollte es nicht glauben, aber jetzt..."
    Sie verstummte, als ein Alarm aufheulte. Die Schutzschirme standen im konzentrierten Feuer unmittelbar vor dem Zusammenbruch. Der Kybb-Titan raste mit unglaublichen Werten heran. Die Gegner schienen genau zu wissen, was die fremden Raumfahrer, die aus der DISTANZSPUR gekommen waren, vorhatten, und verdoppelten in verzweifelter Wut noch einmal ihre Anstrengungen, sie abzuschießen.
    Doch es war zu spät.
    Ein einziger Jubelschrei erfüllte die Zentrale, als der normale Weltraum übergangslos verschwand und den grauen

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