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2261 - Jenseits der Hoffnung

Titel: 2261 - Jenseits der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Andererseits versuchten die Frauen nicht, ihm noch einmal den Weg zu verstellen. „Rorkhete!", rief Torra hinter ihm her. „Verachtest du uns jetzt?"
    Zögernd wandte er sich um. Torra gefiel ihm, das musste er sich eingestehen, aber nicht um den Preis. „Ich weiß es nicht so genau", antwortete er leise. „Aber vielleicht tue ich das sogar - eben weil ich kein Wilder bin, wie ihr glaubt."
    Nach einer lebhaften Debatte war es in dem Saal wieder runig geworden. General Traver ließ seinen Blick über die dreihundert Raumschiffskommandanten schweifen, die sich eingefunden hatten. Sie waren die führenden Köpfe der Schwadron von Graugischt.
    Auf jedem Einzelnen ruhte seih Blick, wenn auch nur für die Dauer weniger Sekunden. Skepsis schlug ihm entgegen, ebenso Zweifel. Er registrierte aber auch Zustimmung.
    Die Anspannung war greifbar geworden. Es galt, Entscheidungen zu treffen, die über Wohl und Wehe des Sternhaufens bestimmen würden.
    Niemand redete mehr, alle warteten darauf, dass er die unterschiedlichen Meinungen zusammenfasste. Eigentlich waren sie schnell an diesen Punkt gelangt.
    In einer der hinteren Reihen hob ein Raunen an. „Was ist mit den Fremden, die über die DISTANZSPUR kamen?", kam die Frage. „Wir sollten sie in unsere Planung einbeziehen."
    „Sie verfügen nur über ein einziges kleines Schiff." Genau dieser Einwand hatte kommen müssen. „Welcher Vorteil sollte sich aus ihrer Anwesenheit ergeben?"
    „Ihr Schiff gehört zur alten Flotte und wird auch heute noch von Motana geflogen."
    „... gerade deshalb weckt es nur trügerische Hoffnungen!", donnerte der General. „Selbst wenn eine größere Flotte existierte, die DISTANZSPUR zum Sternenozean von Jamondi ist unterbrochen. Wir dürfen uns nicht verleiten lassen, Licht zu sehen, wo in Wahrheit kein Licht ist. -Die Gegebenheiten sind beklemmend genug ..."
    Der General aktivierte eine holografische Karte des Sternhaufens von Arphonie. Rund 120.000 Sonnenmassen enthielt der Haufen, dessen Durchmesser zwischen 60 und 70 Lichtjahren betrug.
    Dazu Planeten, Asteroiden, Nebelwolken, eben alles, was auch im Großen vorhanden gewesen war, denn Arphonie war nichts anderes als ein hermetisch abgeriegelter, eigentlich verschwindend kleiner Sektor der Galaxis. „Das Gebiet des Schattenstaats Andaxi ist vollständig verzeichnet", dozierte der General, während das Hologramm immer mehr Einzelheiten erkennen ließ. „Was die Welten des Gegners betrifft, haben wir noch nicht in jedem Fall Gewissheit. Wir dürfen uns auch gar nicht verleiten lassen ..."
    Er stockte und blickte unruhig um sich. „Wir dürfen uns nicht verleiten lassen, mit der strategischen Planung allen Eventualitäten Rechnung tragen zu wollen. Ein Risiko wird immer bleiben, und es wird mehr oder weniger groß ausfallen. Nichts im Leben ist ohne Risiko zu haben, das musste unser Volk besonders schmerzhaft..."
    Abermals unterbrach er sich. Diesmal, das stellte er mit einem raschen Rundblick fest, reagierten auch einige Kommandanten in den vorderen Reihen unruhig.
    Ihm fiel das Atmen schwer. Die Luft schien zu knistern, ein Hauch statischer Aufladung breitete sich aus. Störungen überliefen die Sternkarte, sie weiteten sich aus, hinterließen Leerstellen, in denen die Projektion zusammenbrach ... ... und dann, urplötzlich, brach das Nichts auf. Eine andere Umschreibung hatte der General nicht parat. Wenige Schritte vor ihm glühte die Luft. Dieses unstete Flackern weitete sich gedankenschnell aus, ein ausgezackter, leuchtender Riss entstand, als würden flirrende Sonnenstrahlen eine dichte Wolkendecke durchbrechen. In diesen Strahlen fielen Schatten herab.
    General Traver griff zur Waffe, doch irgendwie erschien ihm seine Bewegung hoffnungslos langsam.
    Er hatte die Hand noch nicht am Griffstück, da nahmen die Schatten für ihn Konturen an. Auch wenn er nicht verstand, wie das möglich war, mitten im Saal, wo eben noch die Sternkarte gewesen war, standen die Fremden, deren Bionischen Kreuzer er auf der ELEBATO hatte verankern lassen: Rhodan, Atlan und die Stellare Majestät Zephyda.
    Hinter ihnen folgte eine dünne, blauhäutige Gestalt. General Traver stockte der Atem. In dem Moment glaubte er, überhaupt nichts mehr zu begreifen.
    Der irrlichternde Riss umspannte mittlerweile den Saal. Als er erlosch, sah der General sich zudem einer Gruppe von acht Individuen gegenüber, deren Anwesenheit ihn nicht weniger verwirrte als die Nähe der Schildwache. Plump wirkende, massige

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