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2262 - Der Submarin-Architekt

Titel: 2262 - Der Submarin-Architekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich der absoluten Moral verpflichtet hatte. Sie für einen Kampf gegen ihren Widersacher zu gewinnen musste schwierig oder gar aussichtslos sein.
    Und selbst wenn wir sie zu überzeugen versuchten, kostete es uns viel Zeit.
    Bis dahin hatten die Kybb-Titanen vermutlich die halbe Milchstraße erobert. Die einzige denkbare Abwehrwaffe, die mir einfiel, konnte PRAE-TORIA sein. Doch ich hatte keine Ahnung, ob dieses Projekt mittlerweile abgeschlossen war, geschweige denn ob es sich hinsichtlich seiner Defensivund Offensivbewaffnung einem Kybb-Titanen gleichsetzen ließ. Aber gegen mehrere dieser Giganten wäre wohl selbst unsere Geheimwaffe nutzlos, schließlich war sie primär dazu gedacht, Bostich im Zaum zu halten.
    Die ELEBATO hatte sich Riharion inzwischen so weit genähert, dass wir die Gebilde erkennen konnten, die ringsum an der Plattform klebten. Es handelte sich um ein halbes Dutzend Weiße Kreuzer. Mit ihrer Länge von 333 Metern und einer Flügelspannweite von maximal 700 Metern passten sie höchstens in Einzelfällen ins Innere der Sphäre.
    Denn dort lag eine Stadt, 400 Meter im Durchmesser.
    Die ELEBATO bremste ab. Wir hörten das Rauschen des Wassers. Gigantische Ansammlungen von Blasen bildeten sich, die nach oben stiegen und uns für eine Weile die Sicht nahmen. Als die letzten sich endlich verzogen, schwebte das Schiff gerade über die Prallfeldkuppel hinweg zur gegenüberliegenden Seite der Sphäre. „Da ist ziemlich viel Ähnlichkeit mit Harathorm vorhanden", sagte Atlan. „In manchen Bereichen sogar Übereinstimmung."
    Der Arkonide verglich Riharion mit Hilfe seines fotografischen Gedächtnisses.
    Wir entdeckten Rundtürme und Pyramidenbauwerke, verbunden durch tellerähnliche Plattformen.
    Dazwischen ragten schlanke Kegel empor, Zylinderbauwerke, ab und zu ein Pilzturm - alle mit reichhaltiger Fassadengestaltung, Simsen, Baikonen und Erkern, in manchen Fällen kunstvoll verschnörkelt. Zwischen den Gebäude gab es in unterschiedlichen Höhen quadratische und rechteckige Landefelder. Alles war nur viel kleiner als in Harathorm, die höchsten Bauwerke maßen gerade mal hundert Meter.
    Am Rand der Stadt ragten Gruppen von Obeliskentürmen auf, gleichmäßig entlang der Peripherie verteilt.
    Rorkhete stieß geräuschvoll die Luft aus. Wie anklagend hob der Shozide beide Arme und deutete auf die Darstellung des Bildschirms. „Schutzherren ...", krächzte er.
    Neben den Obelisken erhoben sich Statuen, mit leeren Kapuzen und hohlen Ärmeln. Riharion eine Shozidenstadt? Als Flottenbasis des Generals lag es nahe. „Traver, ich verlange, dass du die SCHWERT endlich abkoppelst!", sagte Zephyda in Richtung der Funkanlage. „Wir bedanken uns für euer Geleit. Ab sofort sind wir wieder unsere eigenen Herrinnen."
    Es dauerte eine Weile, bis der General sich zu einer Antwort bequemte. „Ich bitte dich um Verständnis, Stellare Majestät der Motana, dass ich darüber noch keine Entscheidung fällen kann."
    „Weil es nicht deine Entscheidung ist, richtig?", hakte sie sofort nach. „Wer entscheidet das? Carya Andaxi?"
    „Die Schutzherrin gibt sich mit so etwas nicht ab. Entschuldige mich jetzt. Wir docken an."
    Die ELEBATO sank senkrecht an der Außenseite der Plattform nach unten. Aus der Wandung des Gebildes schob sich ein Zylinder mit ovalem Querschnitt. Er stülpte sich über den Bug des Kreuzers. Es gab einen leichten Ruck, als die Magnetanker fassten. „Vermutlich weiß die Schutzherrin nicht einmal, wer angekommen ist", schimpfte die Epha-Motana. „Am besten ist, wir versuchen die SCHWERT mit Geisteskraft von der ELEBATO abzureißen."
    „Wenn es nicht anders geht, versuchen wir auch das", stimmte ich ihr zu, „und machen uns dann auf die Suche nach Carya Andaxi. Aber es wäre klüger, wenn man uns hinbrächte - und es sorgt für weniger Irritation bei unseren Gastgebern."
    Die Motana hob indigniert eine Augenbraue, aber sie sah die Stichhaltigkeit der Aussage ein.
    Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis sich der Shozidengeneral wieder meldete. „Die nächsten Schritte sind einer höheren Instanz vorbehalten", verkündete er fast schon freundlich. „Ein Submarin-Architekt wird an Bord kommen und euch befragen. Von seiner Entscheidung hängt euer Schicksal ab."
    Täuschte ich mich, oder klang aus Travers Stimme so etwas wie Respekt oder gar Ehrfurcht?
    Seine Worte waren allerdings nicht dazu angetan, uns fröhlich zu stimmen. Es hörte sich an, als seien wir ab sofort seine

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