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2262 - Der Submarin-Architekt

Titel: 2262 - Der Submarin-Architekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gefangenen.
    Ozeanische Orakel IEtwas lag in der Luft, unbestimmt und vage. Sie versuchten es mit ihren hoch entwickelten Sinnen zu erhaschen und festzuhalten, doch es entglitt ihnen immer wieder - ein huschender Eindruck, ein flüchtiger Hauch.
    Was ist das? Es macht mir Angst!
    Die sieben Familienmitglieder scharten sich um Keg Dellogun. Er versuchte sie zu beruhigen, aber es gelang ihm nicht. Zu sehr hatte es ihn selbst erfasst.
    Irgendein Einfluss - nein, kein Einfluss. Es musste etwas anderes sein.
    Der Schota-Magathe strengte seine paramentalen Sinne an, versuchte sie bis an Grenzen der Reizbarkeit auszuloten.
    Etwas ruft da! Es verflüchtigte sich über der Oberfläche dieser Welt.
    Auf einem Teil der Wand in der wassergefüllten Höhle sahen sie ein Bild. Es zeigte einen Ozean mit einem Zipfelchen Land in der Ferne. Immer näher sanken sie dem Meer des fremden Planeten.
    Graugischt - konnte es denn sein?
    Keg Dellogun richtete sich kerzengerade auf. Die Schota-Magathe um ihn herum hielten ihn fest, damit er nicht zu Boden sank. Wieder verspürte er den Ruf, keine mentale Sprachbotschaft, eher ein Locken.
    Die Schota-Magathe rückten enger zusammen.
    Wieder dieser Ruf, sachte, zaghaft.
    Nein, das war kein Signal, das jemand an sie richtete. Es erinnerte Keg eher an eine allgemeine Botschaft für jeden, der sie empfangen konnte.
    Die Schota-Magathe bewegten sich unruhig. Der Bionische Kreuzer sank tiefer und tiefer. Er berührte die Wasseroberfläche, zerschnitt sie und ging unter.
    Für Keg Dellogun und seine Familie veränderte sich übergangslos die Welt. Dies war nicht irgendein Ozean auf Baikhal Cain oder Ash Irthumo.
    Es ruft uns!
    In diesem Augenblick des gemeinsamen Erspürens entmaterialisierten sie, landeten weit entfernt mitten im Wasser, spürten die Wärme aus der Tiefe und das Prickeln der mineralischen Flüssigkeit auf ihrer Haut.
    Der Ozean legte sich um ihre Körper, wie es der Sessel beim Todbringer tat. Selbst wenn es sich nur um eine zufällige Ähnlichkeit handelte, schienen sich doch die Empfindungen zu gleichen.
    Eine Weile hingen die Schota-Magathe reglos im Wasser. Sie genossen nur, gaben sich der Geborgenheit dieses Ozeans hin.
    Das Gefühl in ihnen wurde immer stärker. Es überwältigte sie so vehement, dass sich ihre Körper wie unter Krämpfen schüttelten. Der Vorgang riss ihren Geist und ihr Bewusstsein mit. Sie fingen an, unverständliches Zeug zu reden, brabbelten den Ozean damit voll und konnten nur hoffen, dass sich kein vernunftbegabtes Wesen in ihrer Nähe aufhielt.
    Bis aus der Tiefe ein gewaltiger Schatten auftauchte, ein Riese mit Rückenflossen, fast so groß wie die Schwingen eines Bionischen Kreuzers. Er zog ganz in ihrer Nähe vorbei, und sein gewaltiger Körper warf ihr Gestammel als Echo zurück. Danach tauchte das Wesen wieder ab in die Dunkelheit des Ozeans.
    Dahinter warteten jene, deren Ausstrahlung sie die ganze Zeit schon gespürt hatten - endlose Reihen, übereinander gestaffelt, die Familienverbände aufgelöst. Keg Dellogun gab ein Stöhnen von sich. Es waren Tausende, wenn nicht noch mehr, und sie kamen zu ihrer Begrüßung. Ohne sich mit Worten aufzuhalten, fingen sie an, in einer unglaublichen Choreografie den Wassertanz aufzuführen.
    Keg drängte sich ganz dicht an die Körper der Seinen.
    Nach so langer Zeit - wir sind heimgekehrt ...in die wahre Heimat... Langsam folgten sie den tanzenden Schota-Magathe in Richtung des Lichts, das die gelbe Sonne ins Wasser schickte
     
    5.
     
    Sie suchten ihn zu dritt in seiner Kabine auf, zwei shozidische Habitatsprecher, Fertago und Sobnitt mit Namen, sowie ein Karoky-Schreiber. Rorkhete nahm ihre Ankunft ohne große Verwunderung hin. „Ein Besuch in der Stadt? Nein, dagegen habe ich nichts. Ich komme zusammen mit der Schiffsführung."
    „Wir möchten dich bitten, uns sofort zu begleiten", sagte Fertago. „Deine Ankunft stellt für uns ein ganz besonderes Ereignis dar."
    „Ja, das weiß ich nur zu gut. Aber ihr müsst euch gedulden."
    „Tu uns diese Schande nicht an", sagte Sobnitt leise.
    Eigentlich wollte Rorkhete antworten, dass die Schande doch ganz auf seiner Seite sei. Aber die beiden Habitatsprecher standen mit hängenden Schultern da und blickten zu Boden. „Ich komme, wenn ihr mir absolute Bewegungsfreiheit in Riharion gestattet."
    Ein Leuchten huschte über die beiden Gesichter, während der bisher namenlose Karoky beflissen in sein Notizbuch schrieb. Vermutlich fertigte er ein Protokoll des

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