2262 - Der Submarin-Architekt
nicht mehr Herr über seine Sinne war. Jemand beherrscht seinen Geist. Er ist ein Gefangener der Kybb!
Von einem Augenblick auf den anderen fühlte er sich, als habe sich der gesamte Ozean um ihn herum in Luft verwandelt. Das würde er bestimmt auch bald tun, wenn Remo nicht etwas unternahm. Ihnen blieb nur wenig Zeit.
Remo Quotost suchte Funkkontakt zur Leitzentrale. In Gedanken rekapitulierte er den Kode zum Auslösen der Alarmanlage. „Das musst du dir ansehen, Tenn Remo!", meldete sich einer der Dienst tuenden Karoky in der Orterstation. „Die ELEBATO tritt soeben ihren Tauchgang an. Auf ihrem Rücken führt sie ein kleineres Schiff mit sich. Es ist ein ... Bionischer ... Kreuzer!"
„Seid ihr jetzt alle verrückt geworden? Ich werfe euch an Land, ohne Schutzanzug, wenn ihr euch einen dummen Scherz mit mir erlaubt!"
Hastig kramte er in seinem Wissen nach einer Erklärung für diese Lügen. Er fragte die Ortungsergebnisse ab, fand ausschließlich T-Kreuzer der Schwadron, keine Zylinder, Traponder oder Würfel der Kybb.
Auf der ELEBATO saß - fest installiert - die Kleinausgabe eines Weißen Kreuzers. „Was hast du, Tenn?", erkundigte sich Quando Einost. „Ist dir nicht gut?"
„Entschuldigt, ich erhalte gerade wichtige Nachrichten. Bitte geduldet euch!"
Sie ließen ihn in Ruhe - oder allein mit seinen Zweifeln und einer verrückten Hoffnung, die in ihm aufkeimte. Gesetzt den Fall, Traver sagte die Wahrheit, war dann der Tag gekommen, dessen Eintreffen Carya Andaxi vor Ewigkeiten prophezeit hatte?
Die Wasserscheide der Zeit, die den Aufbruch der Schutzherrenvölker zum fernen Ahandaba signalisiert, wo alle ihren Frieden finden? Ewigen Frieden? „General Traver - bist du dir da ganz sicher?" Er sah es, er hörte Bestätigungen, aber er vermochte es noch nicht zu glauben. „Wir fliegen Riharion an, Tenn Remo. Dort erwarten wir dich. Du sollst die Entscheidung fällen, was weiter zu geschehen hat."
„Ich komme!"
Er rief einen Submarin-Architekten aus den Fabriken mitsamt seinem Tauchboot herbei und übergab ihm die Schüler. „Pass gut auf sie auf. Wenn es Alarm gibt, bringe sie in der Montagewerft in einen der Weißen Kreuzer in Sicherheit, die gerade umgebaut werden."
Fliehen konnten sie damit nicht, wenn Tagg Kharzanis Schergen Graugischt angriffen. Aber sie konnten darin überleben und so lange ausharren, bis die Feinde verschwunden waren, um anschließend eine der übrigen Welten des Schattenstaats anzufliegen.
Remo Quotost beschleunigte sein Tauchboot und kehrte auf dem schnellsten Weg nach Lathor zurück, wo die Gischter vor Anker lagen. „Achtet genau auf Funksignale meines Torons", trug er den Artgenossen auf. „Es kann sein, dass jemand versucht, mich am Auslösen des Planetenalarms zu hindern."
4.
„Du musst dich täuschen, Epasarr." Ich versuchte ihn mit meinen Worten ein wenig aus der Reserve zu locken. Tatsächlich hielt ich es bei dem Bionischen Kreuzer durchaus für möglich, dass dieser so etwas wie ein Urgedächtnis besaß. „Wir können es beweisen, Perry", meldete sich die Biotronik in diesem Augenblick zu Wort. „Ich bin ganz Ohr, Echophage!" Das Reparaturset weist den Weg zur Lösung!, fügte ich in Gedanken hinzu.
Dank Epasarrs Vertrautheit mit Echophage und eines Hinweises von Lyressea kannten wir mittlerweile die Bedingungen, unter denen das Rechnersystem eines Bionischen Kreuzers geöffnet werden durfte.
Es brauchte eine bestimmte physikalische Umgebung. Dasselbe galt für Reparaturen am Kreuzer selbst. Ähnlich einer örtlichen Betäubung musste um die betreffende Stelle ein entsprechendes Mikroklima geschaffen werden.
Echophage definierte diese Umgebung chemisch. Es handelte sich um Wasser mit einem Salzgehalt, wie er in Ozeanen vorkam. Die Schlussfolgerung lautete, ein Bionischer Kreuzer ließ sich gewöhnlich nur unter Wasser reparieren.
Was lag näher, als an den Ozean Graugischts zu denken?
Um eine Wiederherstellung etwa der Rechnerkugel oder die Reparatur eines Lecks in der Außenhülle auch in einer fremden Umgebung zu gewährleisten, hielt das Schiff eine Reihe von Reparatursets bereit. In der Hauptsache bestanden sie aus einem Mineralstoffvorrat zum Einmischen in Wasser sowie „chirurgischem Besteck", wie Echophage es nannte.
Dass die Biotronik der SCHWERT nicht mit herkömmlichen Rechengehirnen zu vergleichen war, bewies sie Augenblicke später. „Du vermutest es bestimmt schon, Perry Rhodan. Der Mineralstoffgehalt des Ozeans von
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