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2263 - Das Ding aus dem All

Titel: 2263 - Das Ding aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unterhielten sich. Und sie machten sich auf die Suche nach den Trümmern des abgestürzten Schiffes.
    Hundertneun erhielt eine Information. Sie hätte ihn elektrisiert, wären seine Systeme alle intakt und sein neuronales Gewebenetz noch vollständig gewesen. So aber nahm er sie einfach als nüchterne Tatsache entgegen, ohne sich etwas dabei zu denken.
    Diese Welt hieß Graugischt.
    Ein wenig war es wie in seinem Traum - ein Kribbeln und Krabbeln, ein Trippeln und Trappeln. Den Unterschied hörte nur er. Diese neue Geräuschkulisse stammte aus seinem Innern. Winzige Techniten im Reparaturmodus krabbelten durch seinen Körper. Das Kribbeln stammte von den Vorgängen im autoregenerativen Gewebe, das bei Beschädigung Substanzen aus der Umgebung zur Reparatur oder Neubildung nahm.
    Für einen Körper mit einem Endoskelett aus 32 Millionen formbarer, multifunktionaler Elemente spielten Einbußen keine Rolle. Er konnte sich den Verlust und die Ausscheidung von bis zu 20 Millionen dieser Elemente leisten, ohne dass die Grundfunktionalität darunter litt. Er merkte es höchstens am Gewicht. Sein dezentrales Gehirn besaß Nervenknoten und Synapsen in achtfacher Redundanz über den gesamten Körper verteilt. Von daher stellte der Verlust eines Großteils physischer Masse kein Problem für ihn dar. Nach der Rückkehr in den Kybb-Titanen ließ sie sich ersetzen.
    Hundertneun versuchte, den Sicherheitscheck seiner Offensiv- und Defensivwaffen, der Energieerzeuger und - Speicher durchzuführen - alles Systeme in Mikro-Leichtbauweise. Auch das klappte nicht. Noch nicht.
    Er musste warten. Noch immer krochen die Putzfische über seinen Körper, säuberten die Ränder des angedeuteten Rückenkamms, der nicht viel mehr als eine Gravur im Metall war.
    Die Selbstheilung machte Fortschritte, aber er konnte sich noch immer nicht bewegen. Der Aufprall auf das Wasser war trotz Schirmfeld und Sicherheitskammer zu stark gewesen. Die Druckwelle hatte alles durchdrungen und das Innere seines Körpers in Mitleidenschaft gezogen.
    Wenigstens, und das glaubte Hundertneun nach längerem Warten sagen zu können, war er wasserdicht geblieben.
    Allein die Quellzelle arbeitete selbständig und lud sich aus dem psionischen Spektrum von allein auf.
    Dem Funkverkehr entnahm er, dass die Sucher seinem Standort immer näher kamen. Es war höchste Zeit zu verschwinden. Wenn sie ihn in seiner Wehrlosigkeit fanden, hatte er keine Chance. Sie würden ihn vernichten, wie sie das Schiff vernichtet hatten.
    Der Angriff war zu überraschend gekommen. Die Kybb im Diskus hatten nicht damit gerechnet. Vor allem aber das speicherte Hundertneun als bemerkenswert ab - knackten die Geschütze der Bodenabwehr die Schirmsysteme des Zylinderdiskus. Das wollte in den Zeiten der erhöhten Hyperimpedanz etwas heißen.
    Hundertneun konnte endlich seine Beine bewegen. Nach einer Weile schaffte er es auch, den rechten Arm wenigstens teilweise einzusetzen. Es reichte ihm, den Körper herumzudrehen. Er kam auf den Knien zu liegen, robbte vorsichtig durch das Leck hinaus in die Trümmer. Die Sektion war total zerstört, die Reste der Konstruktion verbogen, das meiste unbrauchbar. Schlierenähnliche, halb durchsichtige Algen krochen über das Material auf der Suche nach einem Halt, wo sie ihre Kolonie errichten konnten.
    Zuerst ging Hundertneun in die Irre. Er gelangte an eine Wand, die keinen Durchgang besaß. Er kehrte um, robbte geduldig zurück, suchte sich einen anderen Weg. Er fand ihn ganz unten am Boden, wo ein Stück der Außenwand fehlte. Das Trümmerteil hatte sich in den Meeresgrund gebohrt, Schlamm war weit in die Korridore eingedrungen.
    Hundertneun robbte hindurch. Noch immer kribbelte und krabbelte es in seinem Innern. Er erreichte die Öffnung, wühlte sich durch den Schlamm ins Freie. Er brauchte eine Weile, bis die Linsensysteme frei vom Schmutz waren. In Sichtweite entdeckte er ein paar aufragende Felsformationen, die ihm als Deckung geeignet erschienen. Mit dem einen Arm richtete er sich an dem Gestein auf und schob sich in einen Spalt, der ihm groß genug erschien.
    Endlich gelang ihm der erste Check, erhielt er Zugriff auf die Datenspeicher. Das Ergebnis ließ ihn zunächst an einen Irrtum glauben. Aber auch der zweite Check ergab kein anderes Bild.
    Ungefähr vierzig Prozent seines Körpergewebes waren beschädigt oder zerstört worden sowie fünf Prozent seines Endoskeletts. Vom Gewebeanteil hatten sich bis zu seinem Erwachen aus der Bewusstlosigkeit zwanzig

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