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2263 - Das Ding aus dem All

Titel: 2263 - Das Ding aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Prozent rekonstruiert. Die fünf Prozent des Endoskeletts waren allerdings unwiederbringlich verloren.
    Hundertneun setzte den Ausscheidungsprozess in Gang. Innerhalb weniger Minuten transportierte sein Körper das Material nach draußen.
    Hundertneun „schwitzte" Metall und Plastik in winzigen Plättchen und Fetzen. Anschließend folgten die Gewebefetzen, die in der Konsistenz an Spinnengewebe erinnerten. Draußen im Wasser verklumpten sie übergangslos zu gelblich grauen Knäueln.
    Sein Gewicht lag jetzt bei 1,95 Tonnen.
    Den größten Rückschlag musste Hundertneun beim Check der Waffensysteme hinnehmen. Der linke Arm war komplett ausgefallen, ebenso die Schutzschirmprojektoren. Der rechte Arm verfügte noch über eine Desintegrator-, eine Intervall- und eine Thermokanone.
    Ebenfalls ausgefallen war der Hypersender. Die Überreste hatte der Körper ausgeschieden. Hundertneun hielt das nicht für besonders schlimm. Unter den gegebenen Bedingungen hätte er mit der Reichweite des Geräts keine Chance gehabt, die nächsten Einheiten der Kybb zu alarmieren.
    Unter den gegebenen Umständen blieb ihm nichts anderes übrig, als zu warten.
    Sie kamen.
    Dutzende von Tauchbooten näherten sich. Ihre Abstände zueinander betrugen in etwa einen viertel Kilometer.
    Ein Teil suchte den Meeresboden ab, die anderen kümmerten sich um die noch im Wasser schwimmenden Trümmerteile.
    Hinweise auf Überlebende fand Hundertneun keine. Der Gedanke, er sei der einzige Überlebende aus dem großen Schiff, berührte ihn wenig. Sein Programm sah solche Ereignisse vor und gab ihm die Leitlinien mit auf den Weg, wie er sich verhalten sollte.
    Er lauschte dem Funkverkehr. Die Sprache war Jamisch wie überall in Arphonie. Die Einheimischen nannten die Tauchboote Gischter, die Steuerleute waren Submarin-Architekten. Es gab Karoky hier, die Hundertneun schon persönlich kennen gelernt hatte. Auch Shoziden wohnten in der Wasserwelt, was auf ihn fremdartig wirkte, denn sie waren Landbewohner.
    Und es gab eine vierte Population, die Schota-Magathe.
    Hundertneun lauschte dem immer leiser werdenden Kribbeln und Krabbeln in seinem Innern. Die Autoregeneration stand kurz vor dem Abschluss. Danach gab die Steuereinheit nach einem letzten Check alle Systeme und Funktionseinheiten wieder frei.
    Hundertneun lauschte weiter. Er erfuhr Einzelheiten über die Wasserwelt, aber auch Persönliches aus dem Leben der Individuen. Sie untersuchten die Trümmer, doch meist beschäftigen sich ihre Gespräche mit privaten Dingen wie dem Zustand des Mündels und der Gefahr eines plötzlichen Todes. Hundertneun zog Parallelen zu sich selbst. Er war mehr durch Zufall dem Tod und der Vernichtung entronnen. Den Grund erkannte er Augenblicke später, als das Krabbeln aufhörte, der Systemcheck positiv endete und ihm alle Daten zur Verfügung standen.
    Kurz darauf kehrte auch die Erinnerung in vollem Umfang zurück.
    Die planetare Abwehr hatte den Zylinderdiskus nicht mit voller Energieleistung beschossen. Unter diesen Umständen wäre das Schiff am Himmel explodiert, und es wäre nicht viel von ihm übrig geblieben. So aber war es in ein paar hundert Trümmer zerbrochen und ins Meer gestürzt.
    Der Name des Planeten fiel ihm wieder ein. Graugischt. Zunächst hatte er ihm keine besondere Bedeutung beigemessen. Jetzt fanden sich die Daten und seine Erinnerung zusammen und ergaben ein Bild, das Hundertneun zu sofortigem Handeln trieb.
    Graugischt, die Welt der Carya Andaxi, der Schutzherrin. Dies hier war die Zentralwelt des Schattenstaats und damit auch der Aufenthaltsort des Wesens, das Kharzanis Garden seit zwölftausend Jahren suchten und nie gefunden hatten.
    Er, Hundertneun, hatte es geschafft.
    So schnell es ging, schlüpfte er ins Freie. Seine Beine arbeiteten wieder normal, die Arme ebenso mit Ausnahme des Totalausfalls der Waffensysteme im linken Arm. Damit konnte er keine großen Sprünge machen. Außerdem verfügte er nur über beschränkte Energiereserven, künstlich reduziert durch den erhöhten HyperWiderstand im Arphonie-Haufen.
    Hundertneun definierte seine Ziele, die er unter allen Umständen erreichen musste, und zwar unbesehen seines eigenen Zustands.
    Er musste eine brauchbare Hyperfunkstation ausfindig machen und die Position von Graugischt an Kharzanis Garden und die Kybb funken.
    Er musste Carya Andaxi töten oder nach Möglichkeit gefangen nehmen und zu Tagg Kharzani ins Schloss Kherzesch bringen.
    Er musste so viel Leben und Ausrüstung wie möglich

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