2263 - Das Ding aus dem All
zerstören, die Andaxis Zwecken diente.
Die Psionisch-Technische Quellzelle, die geschützt in der Mitte seines Brustkorbs ruhte, meldete maximalen Energielevel. Nach jeder Benutzung lud sie sich durch Zapfen aus dem Psi-Spektrum des Hyperbands selbsttätig wieder auf.
Hundertneun duckte sich und stampfte über den Meeresgrund auf den Einschnitt zu, den seine Teleoptik im inzwischen wieder klaren Wasser ausfindig gemacht hatte. Er stieg die bequeme, natürliche Rampe abwärts und brachte sich damit aus der Reichweite der Taster.
Er sammelte Orterdaten und wartete, bis fast alle Tauchboote und Suchtrupps sich innerhalb der Sechs-Kilometer-Zone aufhielten.
Hundertneun und der maximale Schaden!
Bei diesem Gedanken löste er den Motoschock aus
5.
Die Worte sprudelten nur so aus seinem Mund. „... die Ursache für die Funksignale der Sonde ist gefunden. Der Hypersturm ist schuld. Ich habe es gleich gesagt, und du wolltest es nicht glauben."
Carya Andaxi reagierte nicht. Er hörte lediglich ein Schnauben, begleitet von einer kleinen Wasserfontäne, die mitten zwischen den Betreuerinnen emporstieg.
Remo Quotost wartete eine Weile. „Hast du mich verstanden?", erkundigte er sich dann. „Es ist alles in bester Ordnung. Es gibt keine Anzeichen für Sabotage oder etwas Ähnliches."
Jetzt bewegte sich der massige Körper, ruckte Stück für Stück herum, bis die blutunterlaufenen Augen in seine Richtung sahen. „Das Schiff, Tenn, was ist mit dem Schiff?"
„Der SCHWERT geht es gut. Echophage fühlt sich in seiner Heimat wohl."
„Das zerstörte Schiff, was ..." Ein schweres Husten folgte. „Es zerbrach. Von ihm geht keine Gefahr mehr aus. Suchtrupps sammeln die Trümmer ein. Freust du dich denn nicht?"
„Da ist etwas Fremdes, vage, kaum fassbar. Kurz nur habe ich es wahrgenommen. Aber es ist da,"
„Es werden die Ausläufer des Hypersturms sein, die du gespürt hast. Oder die Todesschreie der Kybb."
„Es ist hier unten. Tief unten im Ozean. Es ist fremd. Seid ihr sicher, dass ihr das Schiff vernichtet habt?"
„Das sagte ich doch schon. Ja."
„Ja, das sagtest du schon ...", wiederholte Andaxi in fragendem, singendem Tonfall, als sei sie nicht mehr ganz bei sich. Der Submarin-Architekt wusste jetzt endgültig, dass der Verstand seines Mündels gelitten hatte. Die Schutzherrin vermochte nicht mehr, zwischen Traum und Realität zu unterscheiden. Vermutlich fantasierte sie vor Hunger oder vor Fieber. Es machte seine Hoffnung zunichte, dass er ihr mit guten Nachrichten helfen konnte.
Der Schutzherrin ist nicht mehr zu helfen. „Du musst nur fest genug daran glauben", versuchte er es nochmals. „Hier gibt es nichts, was uns bedroht. General Traver hat alles fest im Griff."
Er wunderte sich, weil er eigentlich das tat, wozu Schandor Aquist ihn die ganze Zeit aufgefordert hatte. Er machte ihr Mut. Er überbrachte ihr gute Nachrichten. Vielleicht hätte der Zuspruch aller Toron Erih aus Lathor mehr bewirkt als sein kümmerlicher Auftritt. Die mentale Kraft einer ganzen Stadtbevölkerung? „Geh jetzt!", forderte die Schutzherrin ihn auf. „Geh, bevor es zu spät ist. Bevor das Fremde mich zerstört."
Remo Quotost verlor die Beherrschung. „Gebt ihr zu essen!", fuhr er die Betreuerinnen an. „Vitamine und Spurenelemente. Erhöht die Sauerstoff konzentration im Atoll!" An seine Begleiter gewandt, fuhr er fort: „Bringt mich schnell zurück in den Gischter."
Sie umringten ihn in der Sorge, er könnte die Betreuerinnen noch weiter vor den Kopf stoßen. „Es tut mir Leid", rief er. „Bis bald, mein Mündel!"
Aber da riss die Teleportation ihn schon mit sich fort in einen dunklen Tunnel - nur kurz, wie er wusste. Doch dieses Mal veränderte sich der Tunnel auf schreckliche Weise. Er blieb nicht schwarz. Grelles Licht tanzte in seinem Innern, beulte ihn aus und dellte ihn ein. Flammen zuckten in seine Richtung, denen er nur mit Mühe ausweichen konnte. Er hörte Schreie, so fürchterlich wie noch nie in seinem Leben. Dann barst die Welt um ihn in einem einzigen Knall, der ihn taub werden ließ. Er stürzte in die Tiefe, fiel aus einem wolkenlosen Himmel dem riesigen Rachen entgegen, der sich unter ihm öffnete. Die Wogen des Ozeans klafften auseinander wie bei einem gewaltigen Maul, die Gischt bildete scharfe Reißzähne wie bei einem Raubfisch.
Etwas berührte Remo Quotost am Arm, ein leichter, schmerzhafter Druck, der ihn in die Wirklichkeit zurückholte. Sein Gehör funktionierte wieder, und der
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