2263 - Das Ding aus dem All
können das abhaken. Viel bedeutender sind die hyperphysikalischen Verhältnisse in der Zwanzig-Lichtjahre-Kugel um Dayllar. Sie verändern sich kontinuierlich. Möglicherweise geht es also auch hier los."
„Der Hyperkokon fängt vermutlich an, sich aufzulösen", stimmte die Mediale Schildwache zu.
General Travers Augen leuchteten in dunklem Rot. „Den Hyperdimos scheint das nichts auszumachen. Zwei von ihnen tummeln sich in unmittelbarer Nähe der Doppelsonne."
Der Mann mit dem Silberhaar benutzte wieder dieses seltsame Kopfschütteln, das Remo auch bei den Motana schon beobachtet hatte. „Nein, das ist etwas anderes", sagte er. „Tenn Remo, kannst du das etwas größer darstellen und optisch verstärken?"
Remo Quotost kam der Aufforderung nach, verwundert und ein bisschen nachdenklich. Er hatte keine Ahnung, worauf Atlan hinauswollte. Etwas anderes?
Sie erhielten eine Ausschnittsvergrößerung von der unmittelbaren Umgebung der Doppelsonne mitten im Hypersturm. Jetzt sah auch der Toron Erih es. Das konnten nie und nimmer Hyperdimos sein. Sie waren viel zu riesig, geradezu gigantisch. Hatten sie das Heim dieser Wesen entdeckt? Oder einen Schlafplatz? Entstanden die Phänomene dadurch, dass Hunderte oder mehr dieser Wesen sich an einem Ort tummelten? „Da und da!" Atlan deutete auf bestimmte Stellen im Hologramm. „Das sind eindeutig Aufrissschlünde, wie sie bei hohen Konzentrationen ultrahochfrequenter Emissionen entstehen. Traver, als ihr uns vor den Kybb gerettet habt, hielten wir uns für kurze Zeit ebenfalls in der Nähe eines solchen Phänomens auf. Wir nennen sie Tryortan-Schlünde. Sie treten als Begleiterscheinungen starker Hyperstürme auf. Jede Materie, die in den Sogbereich des Schlunds gerät, unterliegt einer Zwangstransition oder verschwindet durch eine Art Paratronauf -riss im Hyperraum. Gefahr besteht im Umkreis von vielen Millionen Kilometern. Tryortan-Schlünde wandern. Sie vollführen auch Transitionen ähnlich den Hyperdimos."
Remo Quotost spürte, wie die Hautfalten am Toron wieder zu jucken anfingen. „Heißt das, es besteht auch Gefahr für Demyrtle?"
„Nicht unmittelbar", sagte Perry Rhodan. „Möglich wäre, dass das Zentrum des Hypersturm die Schlünde eine Weile bindet."
„Ich bin erleichtert." Remos Jucken ließ augenblicklich nach. Die Ausführungen seiner Gäste aus Jamondi zeigten deutlich auf, was der Auslöser für die Funksignale gewesen war.
Mein Mündel wird es beruhigen, wenn es das erfährt.
Dann jedoch befiel ihn wieder diese seltsame Unruhe, verbunden mit einem flauen Gefühl im Unterkörper. Wird sie es überhaupt begreifen? Er musste so schnell wie möglich zu ihr. „Du solltest ein paar Kundschafterschiffe aussenden", sagte Perry Rhodan gerade zu Traver. „Wir benötigen genauere Messdaten und ein Profil, wie sich die Schlünde entwickeln."
Remo Quotost hörte es nur mit einem halben Ohr. Er kommunizierte bereits mit seiner Leitstelle auf der Suche nach einer Familie der Schota-Magathe, die 'ihn so schnell wie möglich in die Orakelstadt brachte
4.
Hundertneun träumte einen Traum. Er träumte ein Klicken und Klacken, ein Klingen und Singen, tapsende Schritte, von ihm weg und zur Mitte. Es knisterte und flüsterte, metallisch dumpf und klirrend hell - immer währende Geräuschkulisse. Etwas rüttelte, zerrte, drückte dagegen. Mit einem Knallen rastete es ein.
Die Welt verlor einen Teil ihrer Hektik, stakkatoartige Abläufe dehnten sich.
Hundertneun versuchte es zu erfassen, spürte Kontakte, Impulse, ein Ziehen. Er war gewachsen.
Der Vorgang wiederholte sich dreimal. Ein Zischen kam und ging. Es tat nicht weh, aber er empfand es auch nicht als angenehm.
Zum ersten Mal hörte er eine Stimme. „Gebt die Motorik frei!"
In winzigen Schritten drang Helligkeit in ihn ein, vorsichtig und gerade so, als müsse sie aufpassen, dass nichts beschädigt wurde oder kaputtging. Die Helligkeit floss auseinander, breitete sich an einer unsichtbaren Wand zu einer Halbkugel aus. Irgendwo verschmolzen Steckverbindungen miteinander, verwandelten sich in Synapsen, gaben neuroelektrischen Energiefluss frei. Ein Strom verästelte sich in unzählige Leitungen, durchdrang sternförmige Verteiler, floss überall hin.
Zum ersten Mal erhielt Hundertneun so etwas wie ein Gespür für die Größe seines Körpers. Vorsichtig bewegte er Arme und Beine, drehte sich ein Stück zur Seite. „Gut so!", sagte wieder die Stimme. „Video-Projektion voll aufziehen!"
Die
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