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2263 - Das Ding aus dem All

Titel: 2263 - Das Ding aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatten.
    Geduckt hastete er zur Seite, verschwand hinter treibenden Algenbüscheln und nutzte die erstbeste Bodenwelle, die sich anbot. Der Kegel folgte ihm, unruhig kreisend und langsam. Die Toron Erih tasteten jeden Quadratmeter des Bodens ab. Sie kommunizierten mit ihrer Leitstelle, hatten ein verschwommenes Echo als einzige Spur und versuchten, den Verursacher zu finden.
    Das erste Tauchboot erschien über dem mächtigen Leib des Schattens. Gelbe Scheinwerfer flammten auf, erhellten den Meeresgrund bis unter die letzten Muscheln. Hundertneun warf sich flach in die Bodenwelle, schaltete alle Systeme einschließlich der Energieversorgung ab. Die vorhandenen Restemissionen besonders im Infrarotbereich blieben dennoch ein erhebliches Risiko. Wenigstens glitten die Scheinwerfer über ihn hinweg, ohne einen Reflex zu erzeugen - kehrten aber in dem Augenblick zurück, als er sich erheben und in entgegengesetzter Richtung rennen wollte.
    Die Scheinwerfer erloschen übergangslos. In einem Funkspruch verkündete der Pilot des Bootes, dass es sich wohl um einen Irrtum gehandelt hatte.
    Hundertneun erfuhr aus seinen Datenspeichern, dass solche Fehleinschätzungen bei intelligenten Lebewesen recht häufig vorkamen und nicht nur zum Tod von Einzelnen, sondern auch manchmal zu schlimmen Katastrophen für alle führten.
    Er änderte seine Taktik. Diesmal robbte er flach am Boden davon, schob sich über Bodenwellen blitzartig in die nächste Vertiefung. Der Meeresgrund bestand in dieser Gegend aus lockerem Sand, den die Strömung zu niedrigen Dünenlandschaften formte. Eine bessere Deckung gab es nicht.
    Hundertneun beschrieb einen weiten Bogen, ehe er sich wieder in Richtung Abgrund wandte. Die Lichter waren erloschen, nur die Stadt lag da, erhellt von den wenigen Lampen einer Notbeleuchtung.
    Sie schienen damit zu rechnen, dass er in der Nähe war. Das seltsame Verhalten des Porlimschen Schattens brachte sie auf die richtige Spur. Der Riese lag noch immer da, bewegte sich aber wieder ein bisschen. Kurze Zeit später löste er sich vom Boden, stieg hinauf in den Ozean und setzte seinen Weg fort.
    Hundertneun speicherte es in seiner Datenbank und fügte einen persönlichen Kommentar hinzu. Hundertneun war zu schwer für ihn.
    Sein Datenspeicher beendete die Auswertung aller Funksprüche, die er aus der Stadt empfangen hatte. In Thenokrit existierte kein Hypersender, die vage Hoffnung des Motoklons zerschlug sich. Zudem hielt er sich in einer ziemlich unbedeutenden Ecke der Toron-Erih-Zivilisation auf. Das kostete ihn Zeit und Energie.
    Und vielleicht die Existenz.
    Hundertneun brauchte wertvolle Augenblicke, bis er erkannte, dass die Toron Erih ihn hereingelegt hatten. Der Funkspruch des Piloten hatte ihn in Sicherheit wiegen sollen und sein Ziel erreicht.
    Plötzlich waren sie da, nicht mit verräterischen Tauchbooten, sondern auf seltsamen Brettern mit geschwungenen Kufen. Sie bewegten sich auf dem Wasser dahin wie auf Eis, und in ihren Händen glommen schussbereite Strahler.
    Noch sahen sie ihn nicht unmittelbar, aber sie wussten, wo sie ihn suchen mussten.
    Hundertneun checkte seine Systeme. Er entschloss sich, auch dieses Mal keine Energie zu verschwenden. Reglos wartete er und ließ sie herankommen. Die Suchscheinwerfer wanderten ruhelos umher. Drüben an der Stadt flammten ebenfalls starke Lampen auf, erleuchteten den Abgrund und die Steilkante, in deren Nähe Hundertneun lag.
    Der Motoklon wartete auf sie. Er änderte zweimal seine Position, rollte sich hinter Tiefsee-Muschelbänke und blieb schließlich hinter der nächsten Bodenwelle liegen. Die Lichtkegel von der Stadt her trafen ihn nicht, aber dafür kamen die anderen von der linken Seite auf ihn zu.
    Hundertneun schätzte die Wahrscheinlichkeit einer Entdeckung auf hundert Prozent. Es konnte sich nur noch um Augenblicke handeln. Als der erste Scheinwerfer ihn traf und er in seinem Licht badete, erhob er sich.
    Alles musste schnell gehen. Sie durften ihn ruhig sehen, aber keine Gelegenheit erhalten, ihre Beobachtung über Funk weiterzugeben.
    Drei weitere Scheinwerfer bewegten sich auf ihn zu. „Thenokrit war bisher bedeutungslos", trug Hundertneun in sein Datenlog ein. „Jetzt wird es zum ersten Mal in seiner Geschichte berühmt."
    Hundertneun löste den Motoschock aus. Als die Karoky und Toron Erih entseelt in den Schlamm sanken, war er schon unterwegs, hinaus aus der eigenen Bedeutungslosigkeit. Er musste dringend einen leistungsfähigen Hypersender finden, ehe

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