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2263 - Das Ding aus dem All

Titel: 2263 - Das Ding aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Karoky an den Kommunikationsterminals erstarrten, erst fassungslos und um Worte ringend, schließlich aufsprangen und wild durcheinander redeten.
    Wir hatten Mühe, aus dem Jamisch-Gewirr die Information herauszuhören.
    Die Submarine Sphäre Thenokrit, Lebensraum von 600 Toron Erih und 30.000 Karoky, meldete sich nicht mehr.
    Wir mussten davon ausgehen, dass niemand dort mehr lebte. Motoschock.
    Eines stand in diesem Augenblick aber auch fest: Unter diesen Umständen konnte Traver seine Weißen Kreuzer nicht abziehen. Sie stellten die einzige Verteidigungsmöglichkeit dar.
    Das Labyrinth schien verwaist. Es hatte nichts mehr von der Lebhaftigkeit an sich, die Keg Dellogun in den wenigen Tagen schätzen gelernt hatte. Fast hätte man denken können, die Schota-Magathe seien zusammen mit der Schutzherrin ausgewandert.
    Doch sie waren da, still und reglos. Sie hingen zwischen den hohen Wänden aus Steinblöcken, gleichsam zu Stein erstarrt, in sich versunken. Nur die Luftblasen, die ab und zu aus ihren Mündern drangen, zeigten an, dass sie nicht gestorben waren.
    Es sah aus, als hielten sie Totenwache für ihre Schutzherrin. Aber Carya Andaxi lebte. Keg Dellogun hätte ihren Tod garantiert mitbekommen, die Nachricht hätte sich wie ein Lauffeuer verbreitet.
    Dennoch traute er dem Frieden nicht ganz. „Bleibt hier!", wies er seine Familie an.
    Zum ersten Mal wagte er sich unaufgefordert in das Zentrum unter dem Kamin, langsam und mit nach unten geneigtem Oberkörper. Leichte Steuerbewegungen seiner Flossen reichten, das stille Wasser zu durchqueren.
    Sie war da, lag in der Mulde. Aus ihrem Mund drang ein Rasseln, ruhig und gleichmäßig.
    Carya Andaxi schlief. Keg Dellogun richtete sich erleichtert auf. Im Schlaf erholte sie sich, danach ging es ihr bestimmt besser.
    Eine sanfte Berührung an seinem Rücken zeigte an, dass er nicht mehr allein war. Thon Vellgade gesellte sich zu ihm. „Sie ist erschöpft. Sonst wäre sie nicht eingeschlafen. Nicht in dieser Situation."
    In der Orakelstadt wussten sie über die Vorgänge im Westen, den Abschuss des Diskus und die Anwesenheit des Motoklons. Die Schutzherrin hatte die tödlich bösartige Ausstrahlung des Kunstgeschöpfs gespürt, und Remo Quotost und seine Transporteure wären beinahe dem ersten Motoschock zum Opfer gefallen. „Wir sollten sie wegbringen", sagte Keg Dellogun. „Auf die andere Seite Graugischts, nach Frunach oder Denthov. Dort gibt es ausgedehnte Höhlensysteme."
    „Du hast Recht. Aber sie würde die lange Reise nicht überstehen."
    „In einem Weißen Kreuzer? Ich denke wohl! Du solltest mit ihr reden. Bald!"
    Thon Vellgade bewegte den Kopf zum Zeichen der Zustimmung nach hinten. Gleichzeitig zeigte sie ihm ihre Hilflosigkeit, wie sie es tun sollte. Die Schutzherrin wecken? Ihre Genesung unterbrechen?
    Es durfte nicht sein. Sie machte Keg Dellogun Zeichen, mit ihm hinauszuschwimmen. „Wir brauchen Informationen, wo sich der Motoklon zurzeit befindet", sagte sie draußen. „Wir dürfen ihm keinesfalls durch unbedachte Fluchtaktionen zuarbeiten." Der Eindringling wusste bestimmt längst, wo sich die Schutzherrin aufhielt. Er würde nicht lange zögern, um sie in seine Hand zu bekommen.
    Keg rief seine Familie zu sich. Sie verließen das Labyrinth und schwammen ein Stück ins offene Meer hinaus, immer das Atoll im Blick. Es bildete ihre Zuflucht, ihre Burg in der Heimat, die sie nie wieder verlassen wollten. Zumindest nicht solange, wie es keine Möglichkeit zur Rückkehr nach Graugischt gab.
    Keg Dellogun entdeckte ein winziges Fahrzeug ganz unten am Riff, wo die Korallen im schrundigen Felsboden wurzelten. Es glich einer Hülse mit zwei ovalen Kappen. Einen Augenblick lang glaubte er, es könne sich um den Motoklon handeln. Dann jedoch fiel ihm wieder ein, wo das kleine Fahrzeug hingehörte. Die Submarin-Architekten benutzten solche Fahrzeuge, wenn sie in den Sogröhren der Wissenschaftssphären unterwegs waren, etwa in Ediryn oder Chongym.
    Die Neugier trieb ihn hin. Seine Familie blieb in sicherem Abstand zurück, als er einmal um die Hülse herumschwamm und die Aufschrift identifizierte. „Es ist Chongym", sagte er laut. „Die Hülse ist leer. Wo steckt der Insasse?"
    Ein plötzlicher Panikanfall ließ seinen Körper schmerzhaft zucken. Er schwamm hastig davon, blieb fast an einer der Öffnungen hängen, die in das Labyrinth führten. „Alarm!", rief er laut. „Findet den Eindringling in die Orakelstadt. Vielleicht ist es der ...", ihm

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