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2263 - Das Ding aus dem All

Titel: 2263 - Das Ding aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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versagte fast die Stimme, als er den Begriff aussprechen wollte, „... Motoklon!"
    Das Labyrinth erwachte blitzartig zu wildem Leben. Die Schota-Magathe flitzten überall hinein, suchten den letzten Blindgang auf, um Spuren des Fremden zu finden. Gerüche, Laute, Wellenbewegungen, winzige Schuppenspuren im Wasser - alles nahmen sie wahr.
    Keine Viertelstunde verging, da hatten sie ihn gefunden. Es handelte sich um einen Submarin-Architekten. Er kam heimlich, weil er allein mit der Schutzherrin sprechen wollte. Niemand sollte davon erfahren. Er hatte sie kurz gesehen, aber sie war nicht ansprechbar. Deshalb hatte er sich ein mehr oder minder passendes Versteck gesucht. „Ich will ihr einen Vorschlag unterbreiten, der sich mit der Zukunft unserer Völker und des Planeten befasst", erklärte der Toron Erih.
    Thon Vellgade schwamm ein paarmal um ihn herum. „Ich kenne dich. Ja, ich habe dich schon einmal gesehen."
    Nach einer Weile fiel es ihr wieder ein. „Du bist Remo Quotosts Stellvertreter!"
    „Ja, der bin ich. Und hätte der Tenn meine Anordnungen zur Evakuierung Lathors nicht widerrufen, hätten wir jetzt ein paar Probleme weniger. Im weiten Ozean können wir uns am besten vor dem Motoklon in Sicherheit bringen. Wer weiß, vielleicht wäre es sogar möglich, mit diesem Wesen zu reden."
    Keg Dellogun dachte spontan, dass der Submarin-Architekt nicht ganz von dieser Welt war. Kommunikation mit einem auf Vernichtung programmierten Kunstwesen, wie sollte das möglich sein? Der Submarin-Architekt schwebte gedanklich in höheren Sphären. Nannte man das Realitätsverlust?
    Er zog sich zu seiner Familie zurück und tuschelte mit ihr. Sie teleportierten nach Riharion und kehrten kurz darauf mit Remo Quotost zurück. Der Tenn sprach kein einziges Wort. Sie sahen ihm zu, wie er den Stellvertreter mit seinen Schwingen hinaus zur Hülse trieb, die Automatik programmierte und das Fahrzeug samt Insasse zurück nach Chongym schickte. „Ich weiß nicht, was in ihn gefahren ist", sagte Quotost, als die Hülse im Dunkel des Ozeans verschwunden war. „Er führt sich auf, als sei er der Tenn und nicht ich."
    Keg Dellogun gewann den Eindruck, als wolle der Submarin-Architekt weitersprechen, aber Quotost wandte sich ruckartig um, richtete den Blick erwartungsvoll auf ihn und seine Familie. „Ich danke euch, dass ihr mich verständigt habt. Bitte halte dich auch weiterhin zur Verfügung. Es kann sein, dass wir dich und deine Familie bald wieder brauchen."
    Remo Quotost schwamm ein Stück weiter hinauf, so dass alle am Atoll seine Stimme hören konnten. „Möglicherweise sind wir bald auf die Hilfe aller Schota Magathe angewiesen. Der Motoklon wird irgendwann hierher kommen. Darauf müssen wir vorbereitet sein."
    Tanschniet 44 hatte ihn nicht nur zum Leben erweckt. Ein Stück von ihm wohnte in Hundertneun, ein kleiner Projektor, der Fragen beantwortete. Auf diese Weise kommunizierte der Motoklon indirekt mit seinem Schöpfer, wenn er einmal nicht weiterwusste.
    Es kam selten vor. In der Vergangenheit bisher nur ein einziges Mal, aber Hundertneun nutzte die Einrichtung ab und zu, indem er Fragen zu Dingen stellte, die er unbedingt wissen wollte.
    Jetzt allerdings sah es so aus, als sei selbst Tanschniet 44 ratlos. „Gibt es eine Möglichkeit, Aggregate der Schwadron von Graugischt anzuzapfen und die Energie in die eigenen Speicher zu leiten?", wollte er über den Internfunk wissen. „Ich kenne keine Möglichkeit, das Wasser von Graugischt zur Energiegewinnung anzuzapfen", lautete die Auskunft des Projektors. „Wasser ausblenden. Ersetzen durch Energie. Frage erneut abarbeiten!"
    Das Ergebnis bestand aus Schweigen. „Tanschniet, Hundertneun benötigt eine dringende Auskunft!"
    „Stelle deine Frage", verkündete die freundliche Stimme, die der des Techniten exakt glich.
    Er wiederholte sie, aber das Ergebnis hörte sich noch schlimmer an als zuvor. „Auf Graugischt gibt ... es keine ... Energiegewinnung." Die Stimme sank ab, wurde langsamer. „Und Wasser?"
    „Kein ... Was...ser." Die beiden Worte waren kaum noch verständlich.
    Hundertneun wusste jetzt endgültig, dass er auf sich allein gestellt war. Er verzichtete auf einen- dritten Versuch, konzentrierte sich dafür auf die Umgebung.
    Um Energie zu sparen, bewegte er sich zur Zeit im Schleichtempo vorwärts. Mehrmals war er schon in die Nähe eines Weißen Kreuzers gekommen, hatte jedes Mal seine Energieemission so weit reduziert, dass sie vom natürlichen „Rauschen"

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