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2263 - Das Ding aus dem All

Titel: 2263 - Das Ding aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Explosion des einen Schiffes und der Auswertung des Funkverkehrs war ihnen auch klar, dass die Biotroniken immun gegen den Motoschock waren.
    T-Kreuzer kamen daher für Hundertneun nicht mehr als Zielobjekte in Frage. Er musste sich anderen zuwenden, um wenigstens einen Teil seines Programms zu erfüllen.
    Tiefseeströmungen trieben ihn davon, mal mehr südlich, mal mehr nördlich. Er traf auf eine Öko-Wandersphäre, an die er sich für ein paar Stunden hängte. Von dort wechselte er wieder auf ein Transportfloß. Er fand eine alte, verlassene Boje am Meeresgrund, deren Staustrahltriebwerk noch ein wenig Energie besaß. Er benutzte sie bis zum nächsten Ozeanischen Kamin, wo er die Werft mitsamt den neuen Schiffen in die Luft sprengte. Die Energiespeicher zu präparieren stellte eine der leichtesten Übungen für ihn dar.
    Die Wucht der Explosion erzeugte eine mehrere hundert Meter hohe Druckwelle, die einer Sturzflut ähnlich aus dem Kamin herausquoll, ihn mitriss und über fast vierhundert Kilometer nach Osten trieb. Er nutzte die Zeit für Beobachtungen und die weitere Auswertung des Funkverkehrs.
    Immer wieder stieß er auf seltsame Formationen am Meeresboden, meist kreisrund, als wären es Schotten von Hangars oder Eingänge zu gigantischen Stationen. Die Durchmesser betrugen bis zu zwei Kilometern.
    Hundertneun beschloss, ein wenig seiner wertvollen Energie zu opfern, und aktivierte die Massetaster.
    Der Versuch ging schief. Die Formationen erwiesen sich als resistent und undurchdringlich. Schließlich verließ er den bequemen Wellenkamm, der ihn noch immer davontrug, und sank hinab zum Grund. Er untersuchte eines der Riesenschotten, versuchte es zu öffnen.
    Auch hier scheiterte der Motoklon. Alle, die er auf seiner Reise bis zum nächsten Morgen fand, waren versiegelt.
    Und dann stieß er auf weitere Schotten, weitaus gigantischer, die ihre stumme Botschaft schon von weitem verkündeten. Sie waren dick überwuchert, seit Ewigkeiten verschlossen, aber er war sicher, dass es sich ebenfalls um Schotten handelte. Mit dreißig Kilometern Durchmesser waren sie nicht für Weiße Kreuzer gebaut, überhaupt nicht für irgendeine Technik, die auf Graugischt verwendet wurde.
    Die Rätsel mehrten sich.
    Endlich hatte er Glück, ein einziges Mal. Ein Abschirmfeld schien defekt. Sein Massetaster ortete unter dem Schott einen Kamin, der endlos tief ins Innere des Planeten zu führen schien.
    Was immer sich dort unten befand, es war so geheim und alt, dass offenbar keiner daran dachte, es vor ihm zu schützen.
    Hundertneun speicherte alle Daten ab, um sie für die Kybb-Titanen aufzubereiten, sobald diese über Graugischt erschienen.
    Der Motoklon setzte den Weg an sein Ziel fort. Aus den Funkinformationen wusste er, dass die Orakelstadt in einer sechshundert Kilometer durchmessenden Sperrzone lag. An ihrem Rand dümpelte in ein paar hundert Metern Tiefe die Versorgersphäre Taghuy.
    Dort würde am kommenden Tag ein Gischter von der Orakelstadt eintreffen und Waren für Carya Andaxi an Bord nehmen.
    Hundertneun katapultierte sich zur nächsten Automatikfähre empor, die nach Südosten fuhr. Er berechnete die Anzahl der Routen und die Anzahl der Fahrzeuge, die sich auf dem Weg befanden. Wenn er alle Schnittpunkte rechtzeitig erreichte, würde er kurz nach Mitternacht in Taghuy sein.
    Carya Andaxi hatte von nun an keine 24 Stunden mehr zu leben
     
    11.
     
    Nur wir zwei konnten es tun. Unsere Mentalstabilisierung sowie unsere Vitalenergiespeicher verliehen uns eine höhere Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Motoschock. Eine absolute Sicherheit stellte es aber nicht dar.
    Unser Unternehmen barg Risiken, aber mit dem Ziel, sie auf zwei Personen zu konzentrieren und die für alle anderen Bewohner des Planeten möglichst klein zu halten oder völlig auszuschließen.
    Seit unserer Ankunft in der Orakelstadt waren zwanzig Stunden vergangen. Die Unwetterfront war südlich des Atolls vorübergezogen, aber sie hatte den gesamten Ozean aufgewühlt und die Wassermassen bis weit ans Land geworfen.
    Hundert Meter hohe Wellen, so etwas gab es nur auf Graugischt, der, ein typischer Wasserplanet war, ein Metallkern mit hoher Schwerkraft und einer relativ dünnen Gesteins- und Schlackekruste darüber, die allein nicht gehalten hätte. Der hohe Druck des Wassers hielt den Planeten zusammen.
    Im Labyrinth des Atolls hatten wir von den Naturgewalten fast nichts mitbekommen. Die Luft blieb mäßig bewegt, das Wasser schwappte ein wenig.

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