Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2264 - Die verlorene Schöpfung

Titel: 2264 - Die verlorene Schöpfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hauptsächlich den Außenbereich untersuchen. Das weitere Vorgehen würden wir absprechen. Wir wussten nicht einmal, wonach wir suchten. Wie sollten wir uns da einen Marschplan zurechtlegen?
    Schon nach wenigen Schritten blieb Lomat an einer Stelle stehen, an der sich ein Teil der Wandverkleidung gelöst hatte. Je mehr ich von dem Artei fakt sah, desto stärker wurde der Eindruck, dass es bis zum Exzess provisorisch und alles andere als dauerhaft angelegt war. Ein weiteres Indiz dafür, dass der Würfel tatsächlich über keine Besatzung verfügte.
    Der Techniker holte seine Instrumente hervor. Auch wenn er Spezialist für Shifts war, verfügte er doch über allgemeine Grundkenntnisse. Aber erstreckten die sich auch auf unbekannte Artefakte? „Die Hülle und die äußere Schicht des Objektes bestehen aus hochwertigen Isolationsmaterialien", sagte er. „Darin eingelassen sind riesige Ortungsdämpfer."
    „Die Erbauer haben offensichtlich alles dafür getan, dass der Würfel nicht von den Helix-Sprengköpfen entdeckt wird." Ich runzelte nachdenklich die Stirn, „Das heißt also, dass sie eine Entdeckung durch die Torpedos genauso fürchten wie wir."
    Lomat zuckte die Achseln. Er konnte Daten sammeln, aber nicht interpretieren. Er wollte es zumindest nicht.
    Einen Moment lang schoss mir die Idee durch den Kopf, ihn damit zu konfrontieren, dass ich ihn für den Verräter hielt, der Qertan die Kodes verraten hatte. Doch ich verwarf sie genauso schnell, wie sie gekommen war. Das war nicht meine Aufgabe. Ich hatte Reginald darüber informiert, was ich gesehen hatte, und er musste alle diesbezüglichen Entscheidungen treffen.
    Wir gingen weiter, durch unverkleidete Gänge mit auf den Wänden liegenden Leitungen, behelfsmäßigen Energiekupplungen, primitiven Kabeln auf dem Boden. Alles war auf reine Zweckmäßigkeit ausgerichtet, Ästhetik spielte keine Rolle.
    Warum hatte man überhaupt Gänge geschaffen, wenn das Objekt über keine Besatzung verfügte?
    Damit die Handlanger der Erbauer sich überhaupt bewegen können, du Narr!, dachte ich. Da ich über keinen Extrasinn verfügte, fiel der Groschen bei mir manchmal später als zum Beispiel bei Atlan.
    Der Gang erweiterte sich und wurde schließlich zu einer gewaltigen Halle, die mit Gürteln hausgroßer Klötze gefüllt war, mit schwarzen Monolithen aus einem unbekannten Material, die nicht einmal unbedingt bedrohlich wirkten, nur massig und fremd. Es mussten Dutzende sein.
    Lomat zitterte geradezu, als er seine Instrumente hervorholte und sich an die Arbeit machte. Ich wusste, zu welchem Schluss er kommen würde, war aber trotzdem erleichtert, als ich die Bestätigung hörte. „Das sind Fusionskraftwerke." Er war so aufgeregt, dass er immer wieder stockte und nach den richtigen Worten suchte. „Mein Gott, wenn ich die Leistung extrapoliere, könnte man damit ganz Terra jahrzehntelang mit Energie versorgen! Aber sie sind allesamt ausgeschaltet !Warum? Ein einziges könnte den Würfel mit ausreichend Energie versorgen, um Schwerkraft und eine Atmosphäre zu erzeugen. Und bei dieser Isolierung würden die Helix-Torpedos sie kaum orten können."
    „Weil momentan keine Energie benötigt wird", sagte ich. „Noch nicht. Der Würfel hat seinen Dienst noch nicht aufgenommen."
    Lomat nickte. „Die Kraftwerke sind eindeutig für einen einmaligen Kurzbetrieb ausgelegt. Sie werden ein einziges Mal funktionieren, vielleicht eine Stunde lang. Und dann werden sie durchbrennen, und man kann sie wegschmeißen."
    Ich räusperte mich. „Wir haben bislang keinerlei Waffen, Triebwerke, Lebenserhaltungsanlagen oder Bereiche für Besatzungen gefunden. Aber warum sind die Kraftwerke abgeschaltet? Wofür benötigt man denn eine so riesige, kurzfristige Kraftwerkleistung?"
    Lomat antwortete nicht. Wahrscheinlich hatte er die Achseln gezuckt, aber vergessen, dass er einen Kampf anzug trug.
    Er war ein Pragmatiker, sah die Dinge, wie sie waren. Rätsel waren nicht sein Ding. „Ich habe hier etwas entdeckt", fuhr er fort. „Die Kraftwerke scheinen einzig und allein gewaltige Projektoren mit Energie zu versorgen, die meiner Meinung nach einen Schutzschirm erzeugen."
    „Was für einen Schutzschirm?"
    „Keine Ahnung. Völlig unbekannter Natur. Im Verhältnis dürften die Projektoren aber eine Leistung liefern, die die eines ENTDECKERS um ein Vielfaches überschreitet."
    „Immer auch eine Frage des Volumens, das man in einem Raumschiff zur Verfügung hat", meinte ich. „Wie gesagt, die

Weitere Kostenlose Bücher