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2267 - Ich, Gon-Orbhon

Titel: 2267 - Ich, Gon-Orbhon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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genug, Satrugar zu retten, gebar grässliche Frucht.
    Denn letzten Endes erwies sich der Nocturne als viel zu fremdartig. Mein Geist und der des schwer beschädigten Quarzwesens - das passte eben doch nicht zusammen, sondern ergab eine überaus verhängnisvolle Kombination.
    Bei seiner Beinahe-Vernichtung hatte der Stock ein Trauma erlitten. Die Irrsinns-Strahlung, die er nach dem Aufprall aussandte, hätte mich warnen müssen. Satrugar war mental zerrüttet, stand im Begriff, den Verstand zu verlieren.
    Ich half ihm, oh ja; ich half ihm dabei, die Grenze zum Wahnsinn endgültig zu überqueren.
    Wir waren uns einig, dass wir nie wieder in derart akute Lebensgefahr geraten durften. Nie wieder sollte etwas geschehen können, was diesem Fiasko gleichkam.
    Und wie ließ sich das verhindern? Indem wir mächtiger wurden. Viel mächtiger. Mächtiger und größer als alles, was uns bedrohen konnte.
    Wir mussten eine höhere Wesenheit werden: eine Superintelligenz. Erst wenn wir eine ganze Mächtigkeitsballung unser Eigen nannten, würde in unserem Inneren Sicherheit sein.
    Beide Partner, der Schutzherr wie auch der Nocturnenstock, hatten das ihre in den Verbund eingebracht. Gon-Orbhons Fähigkeit der Mental-Dislokation stand nun auch Satrugar zur Verfügung, welcher seinerseits ein gewaltiges psionisches Reservoir beisteuerte.
    Für den Sprung zur Superintelligenz genügte das freilich noch nicht. Doch ein Anfang war gemacht.
    Wir gingen dazu über, von uns als dem Gott Gon-Orbhon zu denken oder kurz Gon-O. Den Namen des Schutzhelm verwendeten wir, weil er einen guten Klang in der Kleingalaxis Amringhar besaß; die einfachen Leute vertrauten ihm.
    Früher oder später, das wussten wir, würde unsere neue Zielsetzung zum Konflikt mit dem Orden der Schutzherren und Schildwachen von Jamondi führen. Daher sammelten wir eine Weile im Geheimen unsere Kräfte, bis wir zu einem Präventivschlag bereit waren.
    Wir töteten den Schutzherrn, der im Dom von Parrakh zu dieser Zeit den Befehl führte, und brachten seine Truppen unter unsere mentale Kontrolle. Den Dom funktionierten wir zu unserem Hauptquartier um: zur Bastion von Parrakh.
    Interludium Weitere Puzzlesteinchen „Dies geschah", erklang es aus Bre Tsingas Mund, „rund sieben Millionen Jahre vor Beginn der alten irdischen Zeitrechnung."
    Nicht nur das Specter horchte auf. Wie war es möglich, dass Gon-Orbhon in archaischen, schon lang nicht mehr verwendeten terranischen Maßeinheiten rechnete? Dem Specter fiel nur eine Erklärung dafür ein.
    Malcolm S. Daellian kam auf dieselbe Idee. „Die Gefangene dürfte einen gewissen Teil ihrer geistigen Freiheit zurückgewonnen haben", gab er via Funk zu Protokoll. „Nach wie vor fungiert sie quasi als telepathische Antenne. Doch soeben hat sie es geschafft, dem sensationellen Bericht eine eigene Anmerkung hinzuzufügen, möglicherweise als Hinweis für uns. Sie dürfte sich also ihrer Rolle und des Wissens, das sie empfängt und weitergibt, in beschränktem Maß bewusst sein. Fragt sich nur, wie lange noch. - Daellian, achter Februar 1333 NGZ, zwanzig Uhr fünfzig Bordzeit."
    Die wegen Mordes inhaftierte Kosmopsychologin hatte indessen weitergesprochen. Mit jedem Satz ergaben sich neue Erkenntnisse, wurden Lücken im Mosaik aufgefüllt.
    Erstmals offenbarten sich der Besatzung der RICHARD BURTON die Zusammenhänge rings um Gon-O und den Schutzherrenorden von Jamondi. Selbst das Specter war wie elektrisiert. Ungeahnte Verflechtungen taten sich auf.
    Der Student Gon-Orbhon hatte ursprünglich ein Sporenschiffskommandant werden sollen, wie die legendären Mächtigen! Bedeutete das, dass auch er in der kosmokratischen Fabrik innerhalb der Materiequelle von Erranternohre „gefertigt" worden- war?
    Frenetisch sichtete das Specter die vorliegenden Daten. Jegliche Zurückhaltung vergaß es. Maykie Molinas Reinkarnation hatte Feuer gefangen. Sie wollte jetzt alles wissen.
    Sie war dabei. Sie lauschte.
    Nach dem Putsch auf Parrakh, berichtete Bre Tsinga, war der Zusammenprall mit dem Schutzherrenorden nur noch eine Frage der Zeit. Das Verbundwesen rüstete sich eifrig dafür. Bald begann Gon-O, Splitter aus dem Leib Satrugars mit Raumschiffen auszusenden, an entferntere Orte, wohin seine mentale Potenz nicht gereicht hatte.
    Die bis zu einer Tonne schweren Quarzbrocken dienten ihm als paranormale Relais. Durch sie verstärkt, übte er seine Macht der Mental-Dislokation ebenso präzise und unerbittlich aus, als wäre er selbst an jenen

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