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2269 - Die Todesgruppe

Titel: 2269 - Die Todesgruppe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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solange er bei der Todesgruppe war. Daytanas Leute trainierten in der Regel allein.
    Alle Matten waren belegt. Wenn die „Stählernen" kämpfen wollten, musste eine der anderen Gruppen gehen. Shavates Blick zeigte, dass sie es nicht sein würden. Also was wollte die Matadorin? Ihr kurzer Auftritt beim Frühstück ging Rorkhete nicht aus dem Sinn. Sollte es etwa schon so weit sein? War sie wegen ihm hier? Waren die Jahrzehnte schon vorbei?
    Es musste etwas anderes sein. Ihm schwante nichts Gutes. Er war froh, als Shavate ihn mit dem Ellbogen in die Seite stieß und sagte: „Zerbrich dir nicht den Kopf, Kleiner. Pass lieber auf. Beobachte genau, was ich tue. Mein nächster Gegner wirst du sein."
    Sie hatte Angst, er spürte es genau. Nein, das war das falsche Wort. Angst kannte sie nicht. Es war Sorge - um ihn? Sie packte den auf ihrer anderen Seite sitzenden Dagarte am Arm und zog ihn grob mit sich auf die Matte, die gerade frei wurde.
    Tremoto hatte Shooto besiegt und ließ sich neben Rorkhete auf die Bank fallen, dass sie fast krachte. „Das riecht nach Ärger", knurrte er mit Blick auf die Matadorin.
    Shavate griff Dagarte an. Sie tat es anders als sonst, langsamer, deutlicher. Und immer wieder sah sie zu Rorkhete herüber, wie um sich zu überzeugen, dass er genau aufpasste. Was hatte sie vor?
    Dagarte merkte natürlich auch, dass sie anders kämpfte. Rorkhete hatte noch nicht erlebt, dass er sie aufs Kreuz legen konnte, aber heute schien er seine Chance zu sehen. Er lauerte darauf, aber auch mit halber Aufmerksamkeit gab sich Shavate keine Blöße. Sie parierte seine Attacken mit spielerischer Leichtigkeit. Sie, beinahe 150 Kilo schwer, bewegte sich fast wie eine Tänzerin. Rorkhete war fasziniert.
    Trotzdem konnte er nicht verhindern, dass sein Blick immer wieder einmal zu Daytana hinüberwanderte. Sie sah ihn an und grinste. „Nimm dich in Acht, Kleiner", flüsterte Tremoto ihm zu. „Nimm dich verdammt in Acht. Sie ist scharf auf dich. Sie will dich in die Matte beißen sehen. Besser, du lässt dich von Shavate kurz und klein schlagen. Dann ersparst du dir viel."
    Es war noch etwas anderes. Er konnte es förmlich riechen. Etwas war im Busch. Der Tag hatte schon anders begonnen als die sonstigen. Daytana wusste etwas, das er nicht wusste.
    Irgendwie wartete er darauf, dass jeden Augenblick Shella die Halle betrat, vielleicht sogar der Sub-General. Er konnte es nicht begründen, aber plötzlich hatte er das Gefühl, dass ihm die Zeit knapp wurde; dass die Tage des Trainings mit der Todesgruppe vorbei waren. Irgendetwas kam auf ihn zu. Es lag zum Greifen nah.
    Und es war nichts Gutes. „Hör auf zu träumen, Kleiner!", grunzte Tremoto ihn an.
    Er versuchte, sich wieder auf Shavate und Dagarte zu konzentrieren. Sie spielte mit ihm, bot ihm hier scheinbar eine Angriffsfläche, um dann blitzschnell auszuweichen und ihn ins Leere rennen zu lassen. Dann sprang sie ihn an und überraschte ihn durch eine Aktion, die Rorkhete noch nie bei ihr gesehen hatte und ihr Gegner wahrscheinlich auch nicht. „Präge es dir ein, Kleiner!", sagte Tremoto. „Sieh genau hin!"
    „Lass mich endlich in Ruhe!", wehrte sich Rorkhete. Tremoto verhielt sich auch so merkwürdig. Was wollten sie alle von ihm?
    Dann endlich, nach vollen zehn Minuten - die Höchstdauer eines Kampfs -, landete Shavate den entscheidenden Treffer. Dagarte versuchte noch einmal aufzustehen.
    Ein letzter Tritt beförderte ihn von der Matte und vor die Bank, genau vor Rorkhetes Füße.
    Zufall? Er glaubte es nicht, als er in seine blutunterlaufenen, geschwollenen Augen sah. Sie schienen zu sagen: „Geh!" Und vielleicht noch: „Viel Glück."
    Er musste schlucken, als er sich erhob. Shavate wartete auf der Matte auf ihn. Sie atmete schwer, war aber nicht angeschlagen. Sehr ernst sah sie ihm entgegen, und plötzlich wusste er, dass es sein letzter Kampf gegen sie sein würde -auch wenn er die wirkliche, schreckliche Bedeutung dieses Gedankens nicht ahnte.
    Er stieg zu ihr und nahm Kampfhaltung an. Noch einmal versuchte er, sich in Erinnerung zu rufen, was er gesehen hatte. Ihre Bewegungen, fließend und tödlich.
    Er hatte keine Chance gegen sie.
    Und doch war da eine Stimme in ihm, die ihm sagte, dass er es heute schaffen konnte, schaffen musste. Ja, er wollte noch einmal alles geben. „Komm!", sagte Shavate. „Fang an!" Er schluckte noch einmal. Dann sprang er vor und warf sich in dem Augenblick herum, in dem er sie erreicht gehabt hätte - wäre sie nicht

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