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2269 - Die Todesgruppe

Titel: 2269 - Die Todesgruppe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schnell zur Seite ausgewichen. So aber hatte er genau dies vorausgesehen und erwischte sie voll. Sein Kopf, gesenkt wie der eines Stiers, rammte in ihren Leib, seine Armen griffen wie Zangen zu und klammerten sich um ihre Hüften. Der rechte Fuß vor, das Gewicht auf dem linken, und ein schneller Ruck, der jeden anderen Gegner auf die Matte geworfen hätte.
    Sie nicht. Shavate befreite sich mit einer Bewegung, die er nicht einmal erahnen konnte. Sie stand ihm schon wieder geduckt gegenüber und winkte. Wieso griff sie nicht an? „Was ist?", rief er. „Komm!"
    Er empfand gleichzeitig Hilflosigkeit und Zorn. Er sprang vor, fintierte in die eine Richtung und trat nach der anderen, um ihre Schulter zu treffen. Noch nie war er so hoch gekommen, hing für einen Moment in der Luft und segelte an Shavate vorbei, als sie sich blitzschnell bückte. Dann war sie schon wieder oben, ihre Fäuste fuhren herab, trafen seinen Rücken und pressten ihm alle Luft aus den Lungen.
    Er landete hart mit dem Bauch auf der Matte und wartete, bis die Sterne vor seinen Augen verschwanden. Er röchelte, keuchte, rang nach Atem und versuchte wieder in die Höhe zu kommen. Eine kräftige Pranke griff nach seinem Arm und half ihm dabei, und noch bevor er ganz auf seinen Beinen stand, landete die andere als Faust am unteren Ende seines Gesichts und schleuderte ihn in unfreiwilligem Salto durch die Luft und wieder zu Boden.
    Er starrte Shavate an. In ihrem Blick las er eine stumme Bitte um Verzeihung, während ihre Finger lockten. Er verstand das alles nicht. Aber er fühlte sich gerade dadurch gedemütigt. Wollte sie das?
    Die kalte Wut ließ ihn alle Schmerzen vergessen und keuchend in die Höhe kommen.
    Zorn und Verzweiflung trieben ihn an, und plötzlich waren alle einstudierten Kampfzüge vergessen. Er handelte so, wie es aus ihm herauskam, rammte abermals den Schädel in Shavatas Magengrube und griff nach ihren stämmigen Beinen. Er kämpfte nach seinem Instinkt, kannte keine Regeln mehr und fühlte eine nie gekannte Wildheit in sich, vor der er Angst bekam.
    Vielleicht erinnerte er sich auch an Tricks, die er von den Motana gelernt hatte, als er noch eine Legende gewesen war. Es war ihm egal.
    Er sah nur noch durch rote Schleier. Plötzlich lag Shavate auf der Matte, schwer atmend, die Augen weit aufgerissen. Sie starrte ihn an, aber war das Verwunderung oder etwas anderes in ihrem Blick?
    Er würde verrückt werden, wenn er jetzt anfing, darüber nachzudenken. Er sah seine Chance und warf sich ganz einfach auf sie. Sie konnte nicht einmal ausweichen. Er landete auf ihrem Muskelkörper, schlang seine Arme so fest um sie, wie er konnte, und presste.
    Im nächsten Augenblick wälzten sie sich auf der Matte. Er roch ihren Schweiß, und es brachte ihn noch mehr in Raserei. Sie rangen und klammerten, traten und stießen mit dem Kopf. Shavate versuchte, sich zu befreien, und als sie endlich die Beine fest anziehen konnte und ihn in hohem Bogen von sich stieß, hatte er sie über eine Minute im Würgegriff gehabt.
    Sie standen einander geduckt gegenüber, keuchend, lauernd. Shavate schwankte.
    Von der Bank kamen erstaunte Rufe, und zum ersten Mal hörte er, wie nicht nur seine Gegnerin angefeuert wurde, sondern ganz vereinzelt auch er!
    Er hatte eine Chance! Er wusste es. Endlich konnte er sie packen.
    Shellas hässliches Gesicht war vor ihm. Irgendwann bekommst du es zurück!
    Er griff an, lief ins Leere und erwartete ihren Schlag von hinten. Er blieb aus, er drehte sich um, sah sie heranfliegen und duckte sich. Sie landete auf seinem Rücken. Er schnellte in die Höhe und warf sie ab. Jetzt geschah alles wie von selbst.
    Seine Tritte, seine Schläge, das Fintieren, auf die Matte, in die Höhe, ausweichen und zustoßen, alles war wie ein Traum.
    Er versuchte längst nicht mehr, die Minuten zu zählen. Shavate wehrte sich, er wehrte sich. Er war wild entschlossen, diese vielleicht letzte Chance zu nutzen, und dann lagen sie wieder am Boden, umschlungen und schwer atmend. Auf der Bank war es jetzt ganz still geworden. Totenstill. Er hörte ihre schweren Atemzüge, ihr Mund war ganz dicht an seinem Ohr.
    Und plötzlich flüsterte sie ihm zu: „Du bist über dich hinausgewachsen, Kleiner. Du hast gewonnen. Du hast endlich so gekämpft, wie du es von Anfang an hättest tun sollen."
    „Shavate", sagte er. „Ich ..."
    „Nein, sei still! Wir werden uns nicht wieder sehen. Du wirst uns verlassen, hörst du? Die Todesgruppe wird in wenigen Stunden in

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