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2271 - Station im Hyperraum

Titel: 2271 - Station im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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heller.
    Wir hatten eine Pendlerstation erreicht. Hier standen an die hundert Einsammler, jeder in einer Wartungsbucht. Maschinen an Montagebändern warteten die Fahrzeuge. Es roch nach Schmierfett und Metall.
    Irgendwo klopfte es durch die Station. „Beeilung!", sagte Ixian. „Gleich kommt ein Überwacher!"
    Ich verdrehte die Augen. Das waren Mechs mit höherem Intelligenzgrad. Sie hatten andere Befugnisse als die Reparaturmaschinen.
    Ich bekam ein seltsames Gefühl im Magen, als wir zügigen Schrittes an den Maschinen vorbeigingen. Sie ignorierten uns; wir kamen in ihren Programmroutinen nicht vor. Warum sollten die Xipatio die Pendler mit mehr Aufwand warten als nötig? Wichtig war für sie offenbar die Einsparung von so vielen Einheiten wie möglich. „Ein simples Überwachungssystem würde hier auch reichen. Aber wer interessiert sich schon für die Wartungsstation? Manchmal erwischen sie hier einen Quartierlosen. Der wird dann entfernt. Sie kommen über den Entsorgungsschacht rein. Einfach ekelhaft." Ixian schüttelte sich.
    Ich gab ihm drei oder vier Zyklen, dann würde er dazugehören. Falls nicht ein Wunder geschah. „Am Schott braucht ihr die Passierscheine." Ixian deutete nach vorn. Ich konnte nur einen silbernen Schimmer sehen, wusste aber, was uns dort erwartete: ein Antigravschacht, der uns zu den Transportern tragen würde. „Hier ist meine Endstation." Er sah mich an. In seinen Augen lag ein erwartungsvolles Glitzern.
    Er hatte gute Arbeit geleistet - und ehrliche obendrein. Ich hatte mehrmals erwartet, von seinen Kumpanen überfallen zu werden, doch dazu war es nicht gekommen.
    Ich gab ihm ein zusammengeknülltes Bündel, eine letzte Erinnerung an mein Leben in Ravastre. „Teile es dir gut ein. Denk dran, so schnell kommst du nicht mehr an Einheiten."
    Der Xipatio machte sich nicht die Mühe, den Inhalt des Bündels zu überprüfen. Er steckte es ein und murmelte etwas von Umwaqx und Rixqa. „Karsa mit dir, Ixian!" Rendri verabschiedete sich mit einem Raskarenritus.
    Kristalle vor die Krats geworfen, dachte ich. In einem Zyklus erinnert er sich nicht mehr an uns. Dann ist er wieder in seinen Emorankaträumen gefangen.
    Zu meiner Überraschung antwortete er: „Ich danke dir für deinen Wunsch. Alles Gute für euch!" Lautlos verschwand er zwischen den Montagebändern.
    Um sicherzugehen, holte ich zuerst den Passierschein meiner Freundin hervor. Der war auf jeden Fall echt und würde sie UWE ANTON nach oben bringen. Dann würden wir sehen, wie gut die Fälscher gearbeitet hatten.
    Vorsorglich nahm ich Rendri an die Hand. Ich hatte ihr zwar von Antigravschächten erzählt, wollte sie aber nicht allein schweben lassen.
    Um diese Zeit war nicht viel los. Nur eine Notschicht verrichtete Dienst. Die meisten gaben jetzt ihre Einheiten in den Außensektionen aus. Niemand hatte hier eine Familie, alle waren auf sich gestellt, und Freundschaften untereinander waren selten.
    Die Arbeiter waren in einem Kreislauf von Verdienen und Ausgeben gefangen. Ihn konnte man ohne Hilfe nicht durchbrechen.
    Niemand kümmerte sich um uns, als ich Rendri in das silberne Licht zog. Sie schrie leise auf. Natürlich wusste sie, was ein Antigravschacht war, hatte sicher auch schon einmal einen benutzt, aber nicht so häufig wie ich. Das Empfinden, plötzlich schwerelos zu sein, war ihr fremd.
    Sie hielt sich an mir fest, während wir in die Höhe und an sieben, acht geschlossenen Schotten vorbeischwebten. „Wir werden langsamer!", sagte sie schließlich. „Was jetzt?"
    Der Schacht endete. Wir traten auf eine Plattform, die sich zu einem Gang verengte.
    An seinem Ende befand sich ein weiteres Schott.
    Davor saßen, flankiert von Mechs, mehrere Xipatio. Sie kontrollierten die Passierscheine nun übermäßig genau, schoben jeden einzelnen in eine Erkennungsautomatik, die die Daten überprüfte.
    Einer der Xipatio winkte Rendri zu sich heran. Wir mussten uns wohl oder übel trennen. Ich kam kurz darauf in einer anderen Reihe dran.
    Ich sah aus dem Augenwinkel, dass meine Freundin passieren durfte. Bei mir dauerte die Überprüfung wesentlich länger - glaubte ich zumindest. Ich schielte immer wieder zu dem Isogher hinter dem Xipatio, doch er rührte sich nicht.
    Schließlich deutete der Xipatio auf ein Schott hinter ihm, ähnlich dem, durch das Rendri die Halle verlassen hatte. Ich erhielt den Passierschein zurück und trat zu dem Schott, und es öffnete sich zu einem leeren weißen Raum. Außer Rendri war nur ein weiteres

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